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Das erste Heimatbuch

Egglkofens verborgene Schätze: Dieter Gruber nimmt die Menschen mit auf einen Streifzug

Dieter Gruber (rechts) überreicht Bürgermeister Johann Ziegleder das erste Exemplar des Egglkofener Heimatbuches.
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Dieter Gruber (rechts) überreicht Bürgermeister Johann Ziegleder das erste Exemplar des Egglkofener Heimatbuches.

Bei einem Spaziergang kann man viel erleben: Dieter Gruber bringt in seinem Heimatbuch so manches Überraschendes über Egglkofen ans Licht. Auch, was die Gemeinde mit dem Unternehmensberater Roland Berger verbindet.

Egglkofen – Er hat es schon wieder getan: Im vergangenen Jahr hatte Dieter Gruber ein Buch über die Egglkofener Schule veröffentlicht. Jetzt hat er ein Heimatbuch über „Bauwerke, Menschen und Geschichte“ der Gemeinde Egglkofen herausgebracht. „Bei dem Buch über die ‚Geschichte der Egglkofener Schule‘ ist mir so viel Material übrig geblieben, dass ich mich entschlossen habe, diese Informationen in einem kleinen Heimatbuch zusammenzufassen“, sagt Gruber.

Ein Spaziergang durch die Gemeinde Egglkofen

Auf 76 Seiten macht Gruber, der von 1994 bis 2017 Schulleiter der Grundschule in Egglkofen war, einen fiktiven Spaziergang durch den Ort, garniert mit den Sehenswürdigkeiten im Außenbereich. „Ich möchte die Leser ein bisschen im Gemeindegebiet herumführen und auf die besonderen Schmankerl des Ortes und deren Geschichten hinweisen“, berichtet der Autor gegenüber den OVB Heimatzeitungen.

Dabei hat er bei seinen Recherchen über Egglkofen aus zahlreichen unterschiedlichen Quellen – unter anderem aus Zeitungsartikeln, Internetauftritten und kurzen Erwähnungen in verschiedenen Büchern – viele Informationen und kleine Abhandlungen über Egglkofen gefunden. Eine umfassende Zusammenstellung in Form eines Buches habe er aber nirgends auftreiben können. Das war der Punkt, als Gruber beschloss, ein Heimatbuch zu schreiben.

Schloss und Familie Montgelas dürfen nicht fehlen

Dabei ist er auf die Egglkofener Geschichte eingegangen, hat Persönlichkeiten vorgestellt und markante Gebäude näher betrachtet. Er beschränkt sich aber nicht nur auf den Ort Egglkofen, er hat auch ein Auge auf die Ortsteile Tegernbach, Lichtberg, Piesenkofen, Wiesbach, Harpolden oder Rieberseck. Natürlich dürfen das Schloss und die Familie Montgelas nicht fehlen, wenn man über Egglkofen, diese „kleine, liebenswerte Gemeinde im Norden des Landkreises Mühldorf“ berichtet.

Im Jahr 790 könnte Egglkofen zum ersten Mal geschichtlich erwähnt worden sein. Der Verfasser des Salzburger Urkundenbuches glaubt, in der „Breves Notitiae (Güterverzeichnis des Erzbistums Salzburg)“ bei der Nennung von „ad Ellinchoue“ den Ort Egglkofen zu erkennen. 1833 kaufte der damalige Staatsminister Maximilian Joseph Graf von Montgelas für 107.100 Gulden das Schloss Egglkofen von Max Freiherr von Lerchenfeld und 1840 wird Egglkofen erstmals als selbstständige Gemeinde genannt. 1883 wurden die Bahnlinie Neumarkt-Landshut und das erste Postamt im Bahnhofsgebäude eröffnet. Egglkofen hatte damit direkten Zugang zu den größeren Orten im Umfeld: Mühldorf und Landhut.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges stürzte in der Nähe von Piesenkofen ein Passagierflugzeug mit 25 Menschen an Bord ab. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt und es heißt, dass sich hochrangige Nazi-Größen an Bord befunden haben könnten. Seit 1978 bildet Egglkofen mit Neumarkt-St. Veit eine Verwaltungsgemeinschaft und im Jahr 2023 feierte die katholische Pfarrei Mariä Himmelfahrt ihr 200-jähriges Bestehen.

Egglkofen hat auch einige Persönlichkeiten

Egglkofen hat aber auch einige Persönlichkeiten hervorgebracht. Da ist aus der heutigen Zeit zum einen Dr. Karl Hausberger zu nennen, der im April 2024 kurz vor seinem 80. Geburtstag gestorben ist. Hausberger war Professor für Historische Theologie in Regensburg und Autor zahlreicher Bücher. So hat er unter anderem mit Professor Benno Hubensteiner das Buch „Bayerische Kirchengeschichte“ geschrieben. Da ist aber auch der Unternehmensberater Roland Berger. 1937 geboren, ging er nach dem Zweiten Weltkrieg „einige Jahre in Egglkofen in die Schule“, heißt es in dem Buch von Dieter Gruber.

Eine Straße erinnert an Pfarrer Franz Seraph Häglsperger, der von den Bewohnern oftmals „der heilige Dechant von Egglkofen“ genannt wurde. Heute noch erinnert eine Gedenktafel am Außeneingang der Sakristei der Pfarrkirche an den 1877 verstorbenen Pfarrer. In die Geschichte der bayerischen Statistik ist die „Dachsberger‘sche Volksbeschreibung“ eingegangen. Ausgearbeitet und durchgeführt wurde sie 1771 von Johann Nepomuk Joseph Freiherr von Dachsberg, der 1733 in Egglkofen geboren wurde. Ein Egglkofener hat auch das Kloster St. Veit geprägt: Abt Maurus Aimer, der von 1709 bis 1772 lebte und unter anderem die Rokoko-Kuppel von St. Veit schaffen ließ.

Auch die Ortsvereine werden vorgestellt

Natürlich hat Dieter Gruber auch die zahlreichen Egglkofener Ortsvereine beleuchtet und kurz vorgestellt. Er wünscht sich, dass er mit dem Buch den Lesern etwas Neues über Egglkofen berichten konnte, etwas „was sie bisher noch nicht gewusst haben“. Zugleich hofft er, dass er bei dem einen oder anderen ebenfalls die Leidenschaft weckt, die Geschichte des Ortes zu untersuchen, zu erforschen und vielleicht sogar aufzuschreiben.

Das Buch „Egglkofen – Unser Heimatort“ ist in der Bäckerei Wagner erhältlich. Es kostet 10 Euro.

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