Gute Zusammenarbeit der Feuerwehren
„Immenser Schaden“ im Holzwerk Obermeier: Das ist zur Brandursache und den Folgen bekannt
Montag (6. Mai) kurz vor 20 Uhr: Ein Brand im Holzwerk Obermeier in Schwindegg führt zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Der Brand ist schnell gelöscht – der Schaden gewaltig. Das sagt die Firmenchefin.
Schwindegg – Am Montag (6. Mai) schien in Schwindegg gegen 20 Uhr die Welt unterzugehen – und das nicht wegen des Unwetters. Plötzlich heulten im Ort und in der Umgebung die Sirenen. Dicke grau-braune Rauchschwaden zogen über Schwindeggs Ost, Autofahrer sahen teilweise – so ein Beobachter – nicht mal mehr zehn Meter weit. Schnell waren zahlreiche Feuerwehren vor Ort. Der Dachstuhl des Kesselhauses vom Holzwerk Obermeier stand in Flammen. Höchste Gefahr.
Gegen 19.50 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle in Traunstein die erste Meldung über einen Brand in Schwindeggs Mühldorfer Straße ein, so das Polizeipräsidum Oberbayern Süd. „Mein Neffe hat die Rauchschwaden gesehen“, erzählt am Tag nach dem Brand die Firmen-Chefin Ingrid Obermeier-Osl. Zuerst habe er gedacht, das wären die dunklen Wolken vom Unwetter. Doch dann sah er das Unheil und Alexander Obermeier wählte den Notruf.
In wenigen Minuten vor Ort
Auch Ingrid Obermeier-Osl war innerhalb von zwei Minuten vor Ort – zusammen mit Bürgermeister Roland Kamhuber und vielen anderen Bekannten. „Wir hatten seit zehn Minuten unser Treffen vom Gewerbeverband. Das erste seit Corona“, so Obermeier-Osl. Und aus Mettenheim eilten die Feuerwehr-Kommandanten von ihrem Treffen herbei
Feuerwehreinsatz in Schwindegg am 6. Mai 2024




In der Zwischenzeit rückten die Feuerwehren der Umgebung an, die Feuerwehr Dorfen-Velden kam mit der Drehleiter. „Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehren konnte ein größeres Ausbreiten der Flammen verhindert und der Brand schnell abgelöscht werden”, lobt die Polizei den Einsatz.
Schaden in sechsstelliger Höhe
Obermeier-Osl stimmt in dieses Lob ein: „Die haben hervorragend und super kompetent zusammengearbeitet. Dadurch ist viel weiterer Schaden vermieden worden.” Bei dem Brand wurde niemand verletzt. „Das ist das wichtigste”, sagt die Firmenchefin. Sachschäden könne man reparieren.
Produktion steht still
Und die sind schon jetzt gewaltig: Allein durch den Brand sei ein Schaden in einer hohen sechsstelligen Summe entstanden, schätzt die Polizei. Der könne sich in der Folge sogar in Millionen-Höhe liegen. Denn durch den Brand steht aktuell die Produktion im Holzwerk still, sagt Obermeier-Osl: „Keine Ahnung wie lange.“
Das Kesselhaus sei das „Herz des Werks”, ist für die komplette Versorgung mit Strom, Wärme und Dampf zuständig. Das liegt jetzt alles brach, einzig eine Notversorgung mit Strom gebe es aktuell. Weiterer Ersatz wird fieberhaft organisiert.
Brandursache ist unklar
Firmenchefin Obermeier-Osl ist auch am Tag danach vor Ort und führt Gesprächen mit der Kripo Mühldorf, die unter Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein die Brandursache ermittelt. Noch in der Nacht hatten die Beamten der Spurensicherung ihre Arbeit aufgenommen. Aber auch am Dienstagnachmittag ist die Brandursache nach wie vor unklar; kann nichts ausgeschlossen werden.
Gleichzeitig kümmert sich Obermeier-Osl zusammen mit ihrem Team um den Notbetrieb und die Reparaturen, geht daran, mit allen Führungskräften und Mitarbeitern die Folgen möglichst sachlich zu regeln: „Mein Team gibt mir Halt.“
„Wir werden diese Hürde meistern“
Schwindegg ist der Hauptsitz des Holzwerkes Obermeier. Hier arbeiten über 150 Mitarbeiter, beliefern die Kunden aus Industrie und Handwerk mit Produkten aus Laubholz: von Schnittholz über Massivholzplatten bis hin zu Briketts und Sägespänen. Insgesamt werden hier jährlich über 60.000 Festmeter Laubholz verarbeitet.
Bei allen Problemen: Obermeier-Osl packt an und ist zuversichtlich: “Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen das verkraften kann. Das ist ein immenser Schaden. Aber wir werden auch diese Hürde meistern.”