IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf
A94: Ohne Lückenschluss kein Wirtschaftsboom? Unternehmer richten dringenden Appell an Politik
Unternehmer und Mitarbeiter brauchen dringend intakte Verkehrswege. Die Unternehmen im IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf richten einen dringenden Appell an die Politik.
Schwindegg – Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter in den Landkreisen Mühldorf und Altötting brauchen funktionierende und lückenlose Verkehrsanbindungen, das betonten die Unternehmer im IHK-Regionalausschuss auf ihrer jüngsten Sitzung in Schwindegg im Holzwerk Obermeier. Das gilt sowohl für den zweigleisigen, elektrifizierten Ausbau der Bahnstrecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38) als auch für die A94. Hier fehlt der Lückenschluss nach Pocking an die A3 und damit nach Passau und Wien.
Bei beiden Projekten „braucht es einen kräftigen Schub“, betonte die Vorsitzende des Regionalausschusses und Vize-Präsidentin der IHK für München und Oberbayern, Ingrid Obermeier-Osl. Einmütig forderten die Unternehmer, die rund 14.600 Unternehmer repräsentieren, daher „die zeitnahe Realisierung der noch fehlenden Abschnitte“ zum endgültigen Ausbau der A94 bis nach Pocking. Eine Forderung, die auch Altöttings Landrat Erwin Schneider (CSU), Mühldorfs Landrat Max Heimerl (CSU) sowie der Mühldorfer Landtagsabgeordnete Sascha Schnürer (CSU) durch ihre Anwesenheit unterstrichen.
Unternehmen brauchen verlässliche Perspektive
„Investitionen in Verkehrsinfrastruktur bedeuten eine strukturelle Stärkung des Standortes, sowohl für die Wirtschaft als auch für die ansässige Bevölkerung. Die Unternehmen benötigen eine verlässliche Perspektive, wann unser südostbayerischer Wirtschaftsraum lückenlos angebunden wird“, so der Regionalausschuss.
Erst mit dem Lückenschluss könne die A94 ihren „vollen Nutzen, der sowohl den Unternehmen, ihrer Belegschaft als auch der Bevölkerung zugutekommt“, für die dynamisch wachsende Region entfalten. Dann sei nicht nur die Anbindung an die Metropolregion gegeben, dann gibt es auch den Anschluss an die A3 und damit bis nach Wien.
An Lückenschluss hängen Investitionen
„Die verkehrliche Erreichbarkeit ist ein zentrales Kriterium für künftige Investitionsentscheidungen unserer Betriebe“, unterstrich Obermeier-Osl.
Doch bis die 52 Kilometer zwischen Marktl und Pocking fertig sind, werden sich die Unternehmer und die Bevölkerung noch gedulden müssen. Das wurde deutlich, als Stefanie Koller von der Autobahn GmbH den aktuellen Stand beim Ausbau vorstellte.
Bislang sind nur die zwölf Kilometer zwischen Malching und Kirchham fertig und seit 2023 durchgängig befahrbar. Zwischen Kirchham und Pocking samt Anschluss an die A3 wird seit zwei Jahren zumindest gebaut; in zwei Jahren ist die Freigabe für den Verkehr geplant.
So ist der Stand bei den Planungen
Für die 13 Kilometer zwischen Marktl und Simbach läuft seit vergangenem Jahr das Planfeststellungsverfahren. Heuer soll es dazu die Erörterungstermine geben, bei denen die Einwendungen behandelt werden.
Für den Abschnitt rund um Ering soll heuer die Planfeststellung beantragt werden. Und für den Abschnitt zwischen Simbach und Preinbach wird aktuell der Vorentwurf erarbeitet. Der soll heuer noch vorliegen und spätestens nächstes Jahr genehmigt werden.
Größte Baustelle ist noch die Umfahrung von Simbach. Hier gibt es bislang nur Voruntersuchungen für die zwei Trassen, die zur Diskussion stehen. Im Laufe des Jahres soll eine ausgewählt werden; dann können auch hier die Unterlagen für den Vorentwurf erarbeitet werden.
Wirtschaft braucht leistungsstarke Verkehrswege
Die Unternehmer des IHK-Regionalausschusses begrüßten diese Fortschritte, wünschten sich aber eine schnellere und bessere Anbindung mit Straße und Schiene: ohne Bauten, Staus und Verzögerungen. „Der Erfolg der hiesigen Wirtschaft baut auf leistungsstarken Verkehrswegen zu den Absatzmärkten und Zulieferern in den europäischen Nachbarländern auf“, gaben die Unternehmer den Planern von der Autobahn GmbH sowie der Politik mit auf den Weg.
