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Aufgaben erfordern bedarfsgerechte Ausrüstung

Feuerwehr Schwindegg: Warum sich die Anzahl der Einsätze seit 1987 verdoppelt hat

Aufgrund der gestiegenen Anforderungen braucht die Feuerwehr die entsprechende Ausrüstung. (Von links): Bürgermeister Roland Kamhuber (CSU), Kommandant Dennis Göschl, Kommandant Stefan Reinthaler und Kreisbrandrat Harald Lechertshuber rieten zu den Anschaffungen aus dem vorgestellten Bedarfsplan.
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Aufgrund der gestiegenen Anforderungen braucht die Feuerwehr die entsprechende Ausrüstung. (Von links): Bürgermeister Roland Kamhuber (CSU), Kommandant Dennis Göschl, Kommandant Stefan Reinthaler und Kreisbrandrat Harald Lechertshuber rieten zu den Anschaffungen aus dem vorgestellten Bedarfsplan.

Gut aufgestellt sind die Feuerwehren in Schwindegg und Walkersaich. Doch seit 1987 gab es einen Anstieg der Einsätze um ganze 100 Prozent. Kommandant Dennis Göschl gibt einen ausführlichen Bericht.

Schwindegg – Die Feuerwehren des Ortes leisten ehrenamtlich und ohne Bezahlung ihren Einsatz. Damit sie dafür gut ausgerüstet sind, muss das Notwendige beschafft werden. Darauf wies Bürgermeister Roland Kamhuber (CSU) hin.

In der jüngsten Sitzung wurde der Gemeinderat über die nötigen Anschaffungen informiert. Hierzu gab Kommandant Dennis Göschl einen Sachstandsbericht für die Feuerwehren in Schwindegg und Walkersaich ab. Mit 40 aktiven Feuerwehrlern in Walkersaich und 83 Aktiven in Schwindegg ist die Feuerwehr im Gemeindegebiet gut aufgestellt.

Feuerwehren sorgen mit Jungendangebot für die Zukunft vor

Mit einem überzeugenden Jungend- und Freizeitangebot wird auch für die Zukunft vorgesorgt. Doch der Kommandant merkte an, dass die Bereitschaft, zusätzliche Aufgaben wie Atemschutzwart zu übernehmen, geringer wird. „Der bürokratische Aufwand hat zugenommen und die Leute wollen ihre Hobbys lieber pflegen“, sagte er und schlug vor, die Leute zu entlohnen.

Bei der Zahl der Einsätze sah er seit 1987 einen Anstieg von 100 Prozent. Gründe hierfür ist die Zunahme von Naturkatastrophen und Starkregenereignissen. Die zunehmenden Aufgaben erfordern eine bedarfsgerechte Ausrüstung. Sie wurde stets erneuert und ergänzt. Vom Einsatz der Feuerwehr nicht nur bei Notfällen, sondern auch im Feuerwehrverein, berichtete Göschl. Denn den neuen Mannschaftstransportwagen hatte der Verein angeschafft. Die Gemeinde übernimmt den Unterhalt.

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Walkersaich Stefan Reinthaler erzählte vom unermüdlichen Fleiß der Mannschaft beim Bau des neuen Feuerwehrhauses in Walkersaich. In unzähligen Eigenleistungsstunden konnte es inzwischen fast fertiggestellt werden.

Gefahrenpotenzial für Gemeindegebiet analysiert

Für die Zukunft wurde ein Bedarfsplan aufgestellt. Dies erfolgte auf Wunsch des Bürgermeisters und nach den Richtlinien des Freistaates Bayern sowie in Zusammenarbeit mit dem Kreisbrandrat Harald Lechertshuber. Das Fahrzeug- und Gebäudekonzept soll eine Verteilung der Kosten über die Jahre ermöglichen und für die bestmögliche Nutzung von Fördermitteln sorgen. Bei einer Ist-Analyse stellte sich heraus, das vorhandene alte Tragkraftspritzenfahrzeug ist nicht ausreichend zur Sicherstellung des Brandschutzes in Walkersaich. Der Fahrzeugbedarf wird nach Gefahrenpotenzial gemessen.

Bestimmte Fahrzeuge müssen vorhanden sein und gewährleisten, dass die Feuerwehr in zehn Minuten an der Einsatzstelle ist. Daraufhin wurde das Gefahrenpotenzial für das Gemeindegebiet analysiert. Es ergab Gebäude wie das Schloss, Seniorenheim, Schule und Kindergarten bergen größeres Gefahrenpotenzial bei einem Brand. Genauso ist das Gefahrenpotenzial erhöht bei einem Störfall in einem der Gewerbebetriebe wie der Biogasanlage. Größeres Gefahrenpotenzial haben auch Gewässer wie die Isen und die Goldach und der Transport von Gefahrenstoffen birgt ebenfalls höhere Risiken.

Für all diese Fälle muss die Feuerwehr gerüstet sein. Aufgegliedert nach dem Gefahrenpotenzial lässt sich der Fahrzeugbedarf für die Feuerwehr ableiten. Demnach fehlt ein Mannschaftstransportwagen für Walkersaich und ein Tanklöschfahrzeug TLF 3000 für Schwindegg. Daher lautet die Planung, bis 2026 einen Mannschaftstransportwagen für Walkersaich anzuschaffen.

Es kann sich um ein gebrauchtes Fahrzeug handeln und, wenn möglich, soll ein Zuschuss dafür eingeholt werden. Zusammen mit dem Mittleren Löschfahrzeug bildet es dann eine Einheit für den Grundschutz in Walkersaich und wäre gleichzeitig das Zugfahrzeug für den Schlauchanhänger, also für die Wasserversorgung.

Neues Feuerwehrhaus für Schwindegg bis 2030

Bis 2027 soll für Schwindegg zusätzlich ein Tanklöschfahrzeug TLF 3000 beschafft werden, eine Pflichtaufgabe zur Erfüllung des kommunalen Feuerschutzes. Die Vorteile des TLF 3000 liegen klar auf der Hand. Es ist nutzbar bei Vegetationsbränden, Starkregen, Hochwasser und kann bis zu 3500 Liter Löschwasser transportieren. Auch ist es günstiger als ein weiteres Löschgruppenfahrzeug.

Die Unterbringung ist zunächst im alten Bauhof vorgesehen. Denn mit dem Erwerb des TLF 3000 ist die nächste Investition verbunden, ein neues Feuerwehrhaus für Schwindegg. Durch den Kauf eines TLF 3000 gäbe es höhere Zuschüsse für das neue Haus. Das alte Feuerwehrhaus bietet keinen Platz für die Mannschaft. Es weist beginnende Bauschäden auf und ist energetisch nicht auf der Höhe der Zeit.

Außerdem entspricht es nicht den Unfallverhütungsvorschriften. Vor allem die Parkplätze für die Einsatzkräfte sind immer ein Problem. Daher soll eine Machbarkeitsstudie dafür erstellt werden und die Planung sieht eine Fertigstellung bis 2030 vor. In der anschließenden Diskussion sagte Dr. Karl Dürner (BLS), es sei wichtig, die Feuerwehr zu unterstützen. Er kenne kein vergleichbares Ehrenamt.

Julian Sieber (Einig Walkersaich) betonte, dass die notwendige Ausrüstung gebraucht werde und mahnte bei der Unterbringung des TLF 3000 im Bauhof ein gutes Miteinander der Mitnutzer an. Hermann Hager (Grüne) schlug eine Unterbringungsalternative vor, die geprüft wird. Kreisbrandrat Harald Lechertshuber riet zu rechtzeitiger Anschaffung der Fahrzeuge. Die Frage, was passiert, wenn die Investitionen nicht finanzierbar sind, etwa durch weniger Steuereinnahmen, konnte noch nicht geklärt werden. Ein Beschluss erging nicht.

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