Vorfall auf dem Mühldorfer Volksfest
Nach Schlägerei auf Mühldorfer Volksfest: Was ist passiert? Vater eines Opfers äußert sich
Zeugen der Schlägerei von Sonntagnacht sind erschüttert, die Stadt spricht von einem sicheren Volksfest: Jetzt hat sich der Vater eines der Opfer zu Wort gemeldet.
Mühldorf – Was sich Sonntagnacht bei der Schlägerei auf dem Mühldorfer Volksfest zugetragen hat, liegt noch immer weitgehend im Dunkeln. Trotz der öffentlichen Diskussion hält sich die Mühldorfer Polizei mit Stellungnahmen weitgehend zurück.
Ermittlung wegen gefährlicher Körperverletzung
Polizeichef Josef Bernhart verweist darauf, dass die Ermittlungen laufen. Dazu gehört nach seinen Angaben nicht nur die Klärung des genauen Tathergangs oder die Feststellung aller Beteiligten. Dazu gehört auch die Frage, wie schwer Opfer der Schlägerei verletzt worden sind. „Wir können Informationen darüber bisher weder bestätigen noch verneinen.“ Denn auch die Verletzungen von Beteiligten seien Teil der Ermittlungen.
Damit bleibt offiziell offen, wie schwer und gefährlich die Schlägerei wirklich war. Jetzt hat sich der Vater eines der Opfer bei den OVB Heimatzeitungen gemeldet und von den Verletzungen seines Sohnes berichtet. Vater und Sohn wollen anonym bleiben. Nach seinen Angaben hat sein Sohn einen dreifachen Kieferbruch erlitten, der am Mittwoch, 4. September in Salzburg operiert werden soll. Sein zweiter Sohn habe sich bei der Schlägerei die Hand gebrochen. Der Vater spricht von „einem brutalen Angriff“ und dass auf seinen am Boden liegenden Sohn eingetreten worden sei.
Informationen, dass ein Opfer am Boden liegend getreten worden ist, bestätigt Polizeichef Bernhart. Nochmals betont er aber auch: „Es waren kein Messer oder andere Waffen im Spiel.“ Bernhart hatte von Beteiligten verschiedener Nationen gesprochen, sie seien zwischen 19 und 21 Jahren, genauere Angaben machte er nicht.
Polizei gibt noch keine Ermittlungsergebnisse bekannt
Für die Polizei geht es um ein „Gewaltdelikt“, so die offizielle Bezeichnung. „Wir ermitteln derzeit wegen gefährlicher Körperverletzung.“ Diese Ermittlungen hat die sogenannte Ermittlungsgruppe der Polizei Mühldorf übernommen.
Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl hat sich in einer Pressemitteilung geäußert. Darin spricht er von einer Schlägerei. „Die Prügelei unter mutmaßlich alkoholisierten Jugendlichen mit einem Verletzten ist nicht zu verharmlosen, aber bitte richtig einzuordnen“, schreibt er und kritisiert die OVB Heimatzeitungen, die von einer „Gewalttat auf dem Mühldorfer Volksfest“ geschrieben haben.
Diese Aussage suggeriere „beim Thema Sicherheit eine außergewöhnliche Problemlage, die definitiv zu keinem Zeitpunkt bestanden hat“, schreibt Hetzl. „Auf unserem Volksfest ist bisher nichts geschehen, was im Vergleich mit den vergangenen Jahren oder anderen Festen in der Region ungewöhnlich ist oder aus dem Rahmen fällt – im Gegenteil.“
Bürgermeister hält das Fest für sicher
Hetzl geht davon aus, dass das Sicherheitskonzept der Stadt allen Besuchern ein sicheres Fest beschert. „Dem Eindruck außergewöhnlicher Gewalt auf unserer Veranstaltung widerspreche ich aber entschieden – und kann das glücklicherweise bisher auch.“ Die Videoüberwachung werde bei der Aufklärung der Tat helfen.
In einer ersten Stellungnahme hatte Polizeichef Bernhart betont, dass sich Gewalttätigkeiten nicht ausschließen ließen, wenn so viele und zum Teil schwer betrunkene Menschen zusammen seien.
Verletzungen des Opfers noch unklar
Wann klar sein wird, wie der genaue Tathergang war, ist offen. Polizeichef Bernhart wollte sich nicht festlegen, wann die Ermittlungen so weit vorangeschritten sind, dass die Informationen öffentlich gemacht werden können.
