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Erfolgreich bei Jauch-Quizshow

„Wer wird Millionär?“ Tierärztin aus Pleiskirchen klärt über Liebesleben von Schweinen auf

Glückwunsch zum Gewinn oder Dank für Schweinekunde: Dr. Christine Weiß und Günther Jauch bei „Wer wird Millionär“.
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Glückwunsch zum Gewinn oder Dank für Schweinekunde: Dr. Christine Weiß und Günther Jauch bei „Wer wird Millionär“.

So weit ist bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“ schon lange niemand mehr gekommen: Die Pleiskirchnerin Christine Weiß plauderte munter über Schweinesex und Insektenburger und stand am Ende vor der entscheidenden Frage: Zocken, oder nicht?

Pleiskirchen/Mühldorf – Auf der großen Leinwand steht 500.000 Euro, als es gemein wird. „Was ist eine zusammengesetzte Urkunde?“, will Günther Jauch wissen. Es ist die vorletzte Frage auf dem langen Weg zur Million, den Christine Weiß an diesem Abend bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“ zurückgelegt hat. Mit großem Wissen, Schlagfertigkeit, Mut und sehr viel Charme. Doch an diesem Punkt hilft der promovierten Tiermedizinerin aus Pleiskirchen nicht einmal mehr ihr letzter, der 50:50-Joker. Ob sie zocken soll, fragt sie den Moderator und neigt zum „Stempel in Schulbüchern“ als Antwort.

Die entscheidende Frage für eine halbe Million Euro: Christine Weiß aus Pleiskirchen bei Günther Jauchs „Wer wir Millionär“.

Die Kamera schwenkt auf ihren Partner: Das ist Dr. Dominik Chittka, er sitzt im Publikum. Jetzt schüttelt er heftig den Kopf. Bloß nicht zocken. Seine Frau kann das aber nicht sehen. Jauch beschreibt ihr die Reaktion ihres Partners: „blankes Entsetzen“.

„Es lief so gut“, erzählt Christine Weiß am Tag nach der Ausstrahlung der bereits im Februar aufgezeichneten Sendung. „Es hat Spaß gemacht, so viele Endorphine ausgeschüttet.“ Wenn der 50:50-Joker andere Möglichkeiten angezeigt hätte? „Ich war schon auf Zocken aus.“

Die junge Familie Weiß-Chittka lebt auf dem elterlichen Hof in Pleiskirchen. Die Töchter sind fünf und eineinhalb Jahre alt, Mutter Christine ist nach der Elternzeit wieder als Veterinärin im Landratsamt Altötting tätig. Dominik Chittka leitet zusammen mit einem Partner die Dialyse-Praxis am Mühldorfer Krankenhaus

Irgendwann kam die Idee, sich zu bewerben und nach langer Wartezeit wurde die Pleiskirchnerin zum Casting eingeladen. Schließlich der Tag der Aufzeichnung. „Ich war selten so aufgeregt“, sagt Christine Weiß, von den Minuten, bevor sie auf den Stuhl klettern konnte. „Aber Günther Jauch ist so ein Profi, der nimmt einem die Aufregung. Es war fast ein Gespräch, wie wir es jetzt führen.“

Die Aufregung ist weg und Christine Weiß hat den Abend fest im Griff. Sie weiß viel, hat ein glückliches Händchen bei ihren Jokern, wählt im richtigen Moment das Risiko, plaudert munter mit dem Moderator. Auch über das Sexualleben der Schweine, schließlich ist Weiß Schweineexpertin. Sie hat ihre Doktorarbeit über Stress bei Schweinen geschrieben und an der Münchner Uniklinik für Schweine geforscht. Interessiert fragt Jauch nach. Und weil vorher schon der Sex-Schamane der norwegischen Prinzessin Märtha Louise Thema war, kommt Jauch unweigerlich aufs Thema: Schweinesex.

Souverän und mit Witz bietet Christine Weiß dem Moderator Paroli und überlässt den Zuschauern einiges an Schweinewissen, auch über das Liebesleben der Vierbeiner.

Auf dem elterlichen Hof wird dieses Wissen derzeit nicht gebraucht. Zwanzig Milchkühe stehen dort im Stall. Die 37-Jährige betreibt den Hof zusammen mit ihrer Schwester und ihren Eltern, die schon 68 und 75 Jahre alt sind. 20 Milchkühe, damit ist aus Sicht der Tierärztin kein zukunftsfähiger Betrieb möglich. Ein Ausweg könnte die Zucht von Insekten sein, um Proteinfutter für Tiere oder – auf längere Sicht – als Grundlage für Hamburger herzustellen. Bei Jauch erzählt sie von den Larven der Soldatenfliege, die sich für die Zucht eignen.

Im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen klingt Weiß so begeistert, wie sie sich bei Jauch gezeigt hat. „Wenn man das Negative ausblendet, ist Landwirtschaft ein sehr erfüllender Beruf“, sagt sie. „Man kann so viel schaffen, das tun, was mir wichtig ist: Naturschutz, Lebensmittel, draußen sein.“ Künftig dann vielleicht mit Insekten statt Kühen.

Genoss den Auftritt seiner Frau und wirkte nur an einer Stelle angespannt: Dominik Chittka wartet darauf, ob seine Frau zockt oder aussteigt.

Für diese Umstellung, sagt sie in der Sendung, möchte sie den Gewinn verwenden. Erneuter Kameraschwenk auf ihren Partner. Was der davon halte, will Jauch wissen. Dominik Chittka lacht schallend. Davon habe er bisher noch nichts gehört. Er sagt: „Meine Frau überrascht mich immer wieder.“

Am Ende aber gibt es keine Überraschung mehr. Christine Weiß verzichtet nach kurzem Nachdenken auf eine Antwort, sie ist weder vom Stempel im Schulbuch noch vom Preisschild an der Hose als „zusammengesetzte Urkunde“ überzeugt. Letzteres wäre die richtige Antwort gewesen. 125.000 Euro trägt sie nach Hause auf den heimischen Bauernhof, auf dem statt 20 Milchkühen vielleicht schon bald Millionen Fliegen leben könnten. Den Grundstock für die Umstellung hat sie gelegt.

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