Mysteriöses Phänomen sorgt für Spekulationen
Ufo-Alarm? Was hinter dem spiralförmigen Licht am Nachthimmel steckt
Eine leuchtende Spirale am Nachthimmel: Was Montagabend (24. März) über weiten Teilen Deutschlands zu sehen war, erinnerte an ein Science-Fiction-Spektakel. Aber was steckt dahinter?
Am Montagabend (24. März) gegen 21 Uhr staunten viele Menschen in Deutschland nicht schlecht: Eine bläulich leuchtende Spirale erschien plötzlich am Nachthimmel. Zahlreiche Fotos und Videos zeigen das spiralförmige Licht, das sich langsam um die eigene Achse drehte. In den sozialen Medien überschlugen sich die Spekulationen: War das ein Ufo? Ein geheimer Militäreinsatz? Oder ein Naturphänomen?
Leserin Kathrin Maaß beobachtete das Phänomen im Nachthimmel über der Insel Rügen, machte Fotos und schickte sie an die Redaktion - mit der Bitte um Aufklärung. Da tun wir im Folgenden:
Ein seltenes, aber erklärbares Phänomen
Die mysteriöse Lichtspirale war weder ein Zeichen für Außerirdische noch ein geheimer Militäreinsatz. Die Auflösung führt zu Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX. Laut mehreren Medienberichten, unter anderem von www.tagesschau.de, wurde sie durch eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk verursacht, die am frühen Abend vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet war.
Dieser Raketenstart hatte am Himmel eine spektakuläre Wirkung: „Beim Aufstieg der SpaceX-Rakete mit Satelliten an Bord wurde offensichtlich überschüssiger Treibstoff abgelassen”, sagte Marco Ludwig von der Sternwarte in Neumünster gegenüber dem NDR. Das bestätigte auch Meteorologe Donald Bäcker im ARD-Morgenmagazin.
Die entstandene Treibstoff-Wolke, die sich durch das Rotieren der Rakete spiralförmig auszudehnen schien, gefror bei minus 100 Grad zu Eiskristallen und wurde dann von der untergehenden Sonne in einer Höhe von 400 bis 600 Kilometern angestrahlt – mit dem verblüffenden Effekt einer leuchtenden Spirale.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
So beeindruckend der Anblick war: Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Es handelte sich um ein rein optisches Phänomen, das sich durch besondere atmosphärische Bedingungen – und eine Portion Zufall – über Mitteleuropa zeigte.
Das Phänomen ist nicht ganz neu. Bereits im April 2023 wurde eine ähnliche Spirale über Alaska dokumentiert, ebenfalls ausgelöst durch Treibstoffreste einer SpaceX-Rakete. Damals bezeichnete der Atmosphärenforscher Don Hampton von der University of Alaska das Phänomen als „nicht gefährlich, aber faszinierend“.
Was Ihr bei künftigen Sichtungen beachten solltet
Wenn Ihr in Zukunft ähnliche Lichter am Himmel seht, lohnt sich ein Blick in die internationalen Startpläne für Weltraummissionen. Viele Raketenstarts werden inzwischen live übertragen, etwa über YouTube-Kanäle wie den von SpaceX selbst. Zudem gibt es Webseiten wie www.heavens-above.com, auf denen Flugbahnen und Sichtbarkeiten von Satelliten und Raketen nachverfolgt werden können.
Wetterbedingungen spielen hier natürlich eine entscheidende Rolle: Klare Nächte ohne Wolken bieten die besten Chancen für spektakuläre Beobachtungen. Wenn auch Ihr seltene Phänomene am Himmel entdeckt, dann schickt uns gerne Fotos an leserbriefe@ovb24.de. (as)