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Pollinger wollen ein Ende der Anzeigen

300 Menschen demonstrieren vor Pollinger Rathaus – Bürgermeister Kronberger gibt sich unbeirrt

Sie wollen wieder Frieden in ihrer Gemeinde: Demonstranten vor dem Rathaus in Polling.
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Sie wollen wieder Frieden in ihrer Gemeinde: Demonstranten vor dem Rathaus in Polling.

Die Bürger aus Polling und Oberneukirchen wollen wieder ein friedliches Zusammenleben. Dafür haben 300 von ihnen vor dem Rathaus demonstriert. Doch dann sprach Bürgermeister Lorenz Kronberger.

Polling – Es waren am Donnerstagabend (25. Juli) gut vier Minuten, die die Situation in Polling auf den Punkt brachten: Vor dem Rathaus standen sich Bürgermeister Lorenz Kronberger und nach Polizeiangaben rund 300 aufgebrachte Bürger mit Schildern und Trillerpfeifen gegenüber – mit Abstand, aufmerksam beobachtet von einem guten Dutzend uniformierten Polizisten.

Trotz aller Wut gaben die Demonstranten Kronberger die Chance zu reden. Gut vier Minuten lang versuchte Kronberger sich vor seinen aufgebrachten Bürgern zu rechtfertigen.

„Er hat Öl ins Feuer gegossen“

Es waren gut vier Minuten, in denen Kronberger die Hoffnung vieler Besucher enttäuschte. Statt zu befrieden, statt einen Schritt auf sie zuzugehen, war das Fazit vieler: „Er hat Öl ins Feuer gegossen.“

Demo vor dem Rathaus in Polling

Wolfgang Lohr (rechts).
Wolfgang Lohr (rechts). © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen.
Rund 300 Bürger aus Polling und Oberneukirchen demonstrieren für eine Rückkehr zur Sachlichkeit und ein Ende der Anzeigen. © Jörg Eschenfelder

Bürger aller Altersklassen, aus Flossing, Polling und Oberneukirchen – aus der gesamten Verwaltungsgemeinschaft (VG) – waren zum Rathaus gekommen. Sie machen sich Sorgen um den Zustand und die Zukunft der VG, sie wollen wieder Ruhe. Forderten auf ihren Plakaten und Tafeln Meinungsfreiheit, ein Ende der Anzeigen, eine Rückkehr zur Zusammenarbeit. Sachlich und friedlich, wie es sich Organisator Klaus Wiedl gewünscht hatte.

„Das Rathaus ist bis jetzt voll handlungsfähig“

Kronberger stellte sich ihnen, wollte vor ihnen sprechen, hatte eine Rede vorbereitet. Kronberger sprach – immer wieder unterbrochen von lautem Pfeifen und höhnischem Lachen – sogleich von „falschen Aussagen“ und „Aufrufen zu Hass und Hetze“, bestritt, dass im Rathaus Personalchaos herrsche: „Das Rathaus war bis jetzt voll handlungsfähig.“

Kronberger holte aus: Die Behörden würden zu „in der Vergangenheit stattgefundenen Unregelmäßigkeiten in Bezug auf Kassenführung, Fällen des Sozialversicherungsrechts und des Arbeitszeitrechts und Urkundenfälschungen ermitteln“. Wer ihm und der Geschäftsleitung „vollkommen unwahr eine unsachgemäße Behandlung von Mitarbeitern“ vorwerfe“. Er kann nicht zu Ende sprechen.

Ein Zwischenruf und Kronberger geht

Lachen, Pfeifen, „Schäm Dich“, „Bodenlos“, „Zeig uns an“. Buh-Rufe.

Noch ein unverständlicher Zwischenruf. Kronberger zeigt auf eine Frau, sagt laut vernehmbar zu Organisator Wiedl: „Magst Du des bitte aufnehmen, was die Frau gsagt hat!“

Lachen. „Anzeige!“ Pfeifen. „Aufhören. Aufhören.“

Applaus für Karin Mayerhofer

Kronberger zieht sich in das Rathaus hinter die neue, undurchsichtige Eingangstür und die heruntergelassenen Rollos zurück. Applaus begleitet ihn. Gerade mal ein Viertel seiner Rede hat er gehalten.

Kurze Zeit später erscheinen die Gemeinderäte zu ihrer Sitzung. Großer Applaus als Karin Mayerhofer kommt. Sie hatte in der Sitzung Anfang Juli im Gemeinderat schon eine Umkehr gefordert und Kritik an Kronberger und Geschäftsleiterin Gabriele Springer geübt.

Bürger kritisieren Zustände in der Gemeinde

Während im Rathaus die Gemeinderäte nichtöffentlich zur Geothermie tagen, stehen die Menschen vor dem Rathaus weiter zusammen, können nicht verstehen, dass Kronberger keinen Schritt auf sie zugemacht, nicht eingelenkt hat. Viele hatten sich genau das erhofft und sind jetzt enttäuscht und ernüchtert.

„Wir versuchen Bürger zu sein und fühlen uns als Untertanen“, sagt ein Teilnehmer, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Rückkehr zu einem ehrlichen und sachlichen Umgang gewünscht

Rudi Gassenhuber tritt auf das zum Rednerpult umfunktionierte Bierkisterl: „Der Streit muss ein Ende finden. Ich möchte wieder stolz sein, ein Pollinger zu sein.“

Nach ihm spricht Ernst Weinberger: Kronberger müsse die Beschlüsse der Gemeinderäte akzeptieren und umsetzen: „Das ist seine Aufgabe“. Nicht jede Aussage solle beim Staatsanwalt landen. „Das empfinde ich als Androhung.“ Die Zustände seien im Landkreis, wohl in ganz Bayern einmalig und „peinlich“. Er wünsche wie sich wieder einen „ehrlichen, offenen, sachlichen Umgang“.

„So geht es nicht weiter“

Worte und Anliegen, die auch Klaus Wiedl teilt. Das hatte ihn motiviert, die Demo zu organisieren. Er war von dem Zuspruch überwältigt. „Wir sind da, weil wir mit der jetzigen Situation unzufrieden sind“, sagte er, als er um 18.28 Uhr die Versammlung eröffnete. „So geht es nicht mehr weiter.“ Der Bogen sei überspannt. „Wir können uns nicht alles gefallen lassen.“

Da hatte Kronberger die Vorbereitungen schon längst vom ersten Stock des Rathaus aus verfolgt. Immer wieder hielt er die Kamera seines Handys in Richtung Straße, reckten ihm die Passanten ihre Schilder entgegen, auf denen sie eine Umkehr, manche sogar seine Rückkehr forderten.

Wichtige Themen müssen gelöst werden

Auch Wolfgang Lohr prangerte die Verhältnisse an: Bürger, Gemeinde- und VG-Räte würden „mit Drohungen und Anzeigen überschüttet. „Bürgermeister und Geschäftsführerin spalten die Gemeinde. Kehrt zur Sacharbeit zurück, sonst droht Stillstand bis zum 1. Mai 2026.“ Den könne sich die Verwaltungsgemeinschaft angesichts vieler, wichtiger Themen nicht leisten: der Abwasseranschluss von Oberneukirchen, die Geothermie, der Hochwasserschutz, der Kommerz mit dem Tiefenwasser und „und vieles mehr“.

Um 19.50 beendete Organisator Wiedl die Veranstaltung. Die Pollinger zerstreuten sich, die Ordner säuberten den Platz. Viele warteten vor der Rathaus-Tür auf den Beginn der öffentlichen Sitzung.

„Es war alles friedlich und im Rahmen“

„Es war alles friedlich und alles im Rahmen“, fasst Mühldorfs Polizeichef Josef Bernhart, der den Einsatz geleitet hat, die Demonstration zusammen.

Derweil ging es bis 22.10 Uhr im öffentlichen Teil im Gemeinderat – mal wieder – hoch her: mit hitzigen und heftigen Wortgefechten zwischen Kronberger und den Gemeinderäten.

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