Möbelgeschäft in Mühldorf
Opti-Möbelwelt insolvent: Was bedeutet das für die Filiale und 21 Mitarbeiter in Mühldorf?
Immer wieder wechseln die Möbelgeschäfte an der Ortseinfahrt nach Mühldorf. Derzeitiger Mieter in der Rheinstraße ist die Opti-Wohnwelt. Jetzt ist offen, ob und wie es dort weiter geht.
Niederlauer/Mühldorf – Die Opti-Wohnwelt Gruppe hat am Freitag, 19. Juli 2024, beim Amtsgericht Schweinfurt den Antrag auf Eröffnung eines sogenannten Eigenverwaltungsverfahrens gestellt, dem am Montag danach entsprochen wurde. Das hat das Unternehmen jetzt mitgeteilt.
Angespannte Situation
Das Insolvenzverfahren läuft als Eigenverwaltungsverfahren, bei dem das Familienunternehmen selbst die Geschäftsleitung behält und die Firma bei laufendem Geschäftsbetrieb neu aufzustellen versucht. Statt eines Insolvenzverwalters, der die Geschäfte führt, ist dem Unternehmen ein sogenannter Sachwalter zugeordnet. Solche Verfahren haben zuletzt das Kaufhaus Schmederer durchlaufen, auch die Innfood in Weiding soll damit saniert werden.
„Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen“, erläutert Geschäftsführer Oliver Föst, „aber sie ist angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation die beste Möglichkeit, dass die Opti-Wohnwelt Gruppe mit ihrer großen Tradition so schnell als möglich wieder zu alter Stärke zurückfindet.“
Die Opti-Wohnwelt Gruppe mit Hauptsitz in im unterfränkischen Niederlauer bei Bad Neustadt an der Saale steht arbeitet seit 1978 als mittelständisches Familienunternehmen im Möbelhandel. Mit insgesamt 41 Möbelhäusern – 28 Opti-Wohnwelten und 13 Opti-Megastores – zählt die Gruppe nach eigenen Angaben zu den 20 größten Möbelhändlern in Deutschland.
Zukunft der Filiale Mühldorf offen
Eine Filiale, eine „Opti-Wohnwelt“ gibt es in Mühldorf in der Rheinstraße gegenüber des Gefängnisses. Jahrelang stand dort eine „Roller-Filiale“, davor gab es andere wechselnde Möbelgeschäfte an diesem Standort. Was aus dem Mühldorfer Geschäft wird, konnte eine Unternehmenssprecherin gestern noch nicht sagen.
Als Grund nennt sie die Eröffnung des Verfahrens erst vor wenigen Tagen. „Daher haben wir zu diesem Zeitpunkt leider noch keine Informationen darüber, in welchem Umfang Standortschließungen und Entlassungen geplant sind“, erklärt Sprecherin Kerstin Flockerzi. „Somit gibt es auch noch keine Informationen zu einzelnen Standorten wie in Mühldorf.“
In Mühldorf arbeiten laut Flockerzi 21 Mitarbeiter, insgesamt beschäftigt die Gruppe 1198 Frauen und Männer.
Nach Angaben der Opti-Wohnwelt Gruppe war das Unternehmen lange sehr profitabel. „Die Übernahme von 20 neuen Standorten entwickelte sich ab dem Jahr 2021 jedoch nicht derart positiv wie erwartet“, heißt es in einer Mitteilung. Zu den 2021 eröffneten Filialen zählt auch die in Mühldorf. Als Grund nennt das Unternehmen die üblichen Probleme: „Ukraine-Krieg, zerrissene Lieferketten, eine starke Inflation und hohe Rohstoffpreise“. Sie hätten zu „reduzierten Erträgen“ geführt.
Konzentration auf rentable Standorte
Bei der eingeleiteten Eigenverwaltung handelt es sich um ein qualifiziertes Sanierungsverfahren, das nur jenen Unternehmen offensteht, die sich zwar in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befinden, aber vielversprechende Aussichten auf eine nachhaltige Sanierung haben. Das Eigenverwaltungsverfahren wird allein dann bewilligt, wenn auch die wichtigsten Gläubiger diesen Kurs unterstützen. Somit bleibt die Geschäftsführung der Opti-Wohnwelt Gruppe unter Oliver und Michael Föst im Amt, der Dr. Philipp Grub ist der bestellte Sachwalter, der als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten sei.
Vorerst bleiben alle Filialen offen
„Wir werden den Geschäftsbetrieb bei der Opti-Wohnwelt wie gewohnt fortsetzen und uns mit allem Engagement auf die Kernkompetenzen des Unternehmens und die besonders rentablen Standorte konzentrieren“, erläutert Rechtsanwalt Grub. Derzeit seien aber alle Geschäfte geöffnet.

