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Drohendes Hochwasser im Blick

Dauerregen ohne Ende? Wie der Landkreis Mühldorf auf die Hochwasser-Gefahr reagiert

Katastrophenschutz Hochwasser
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Sollte das vorhergesagte Hochwasser kommen, steht der Katastrophenschutz im Landkreis Mühldorf schon bereit.

Droht dem Landkreis Mühldorf ein Hochwasser mit Überschwemmungen? Das wird sich vielleicht erst am Samstag herausstellen. Wie sich der Katastrophenschutz jetzt schon wappnet und ob man noch schnell eine Versicherung abschließen kann.

Mühldorf – Anfang der Woche ging es schon los mit den alarmierenden Wetterprognosen. Für den Süden Bayerns sagten Modellrechnungen zum Wochenende ab Freitag, 13. September, Regenmassen von 200 bis 300 Liter auf den Quadratmeter voraus. Bis zum Donnerstag (12. September) hatte sich die berechnete Zugbahn des Tiefs schon so weit nach Osten verschoben, dass für den Landkreis Mühldorf nur noch „markantes“ Wetter angesagt wurde.

Amtliche Warnung vor Dauerregen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete am Donnerstagmittag für den Landkreis Mühldorf: „Amtliche Warnung vor Dauerregen. Es tritt Dauerregen auf. Dabei werden Niederschlagsmengen zwischen 40 und 60 Liter pro Quadratmeter erwartet. Gefahr durch vereinzelte Überflutungen von Straßen und Unterführungen. Handlungsempfehlungen: Verhalten im Straßenverkehr anpassen; überflutete Abschnitte meiden.“

Das Landratsamt Mühldorf behält die Wetterlage im Blick. „Bisher liegt für den Landkreis Mühldorf lediglich eine amtliche Warnung vor Dauerregen vor (Stufe 2 von 4)“, erläutert Landkreissprecher Wolfgang Haserer auf OVB-Anfrage am Donnerstag. „Eine Zusammenkunft der Koordinierungsgruppe war deshalb noch nicht erforderlich.“

Katastrophenschutz hat die Wetterlage im Blick

Das Team des Katastrophenschutzes beobachtet aber laufend die Entwicklung der Wetter- und Warnlage sowie die Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes und steht in ständigem Austausch mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und den Einsatzkräften im Landkreis: „Sollte für den Landkreis eine Hochwasserwarnung ausgegeben werden, werde diese umgehend an die Gemeinden weitergeleitet und auch veröffentlicht.“

Falls Hochwasser oder andere Notlagen es nötig machen, liegen Evakuierungspläne vor. „Sollten Evakuierungen – auch kurzfristig – vorgenommen werden müssen, ist der Landkreis zusammen mit den Hilfsorganisationen entsprechend vorbereitet“, heißt es aus dem Landratsamt. „Notunterkünfte können innerhalb kürzester Zeit errichtet und belegt werden.“

THW Mühldorf ist jederzeit einsatzbereit

Neben Feuerwehr und Rettungsdiensten ist auch das THW Mühldorf in den Katastrophenschutz des Landkreises eingebunden und bereit zum Einsatz. „Wir verfolgen die Wetterprognosen sehr genau“, sagt THW-Zugführer Robert Bark am Mittwoch. „Die Prognosen gehen von einer Vb-Wetterlage aus, was große Niederschlagsmengen und große Hochwasser bedeuten kann.“

Vb-Tiefs erklärt der Deutsche Wetterdienst als „Tiefdruckgebiete, die üblicherweise von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn nach Tschechien und Polen ziehen. Sie sind oft mit markanten Wettererscheinungen verbunden, insbesondere mit kräftigem Dauerregen im Sommer“. Die häufigsten Zugbahnen der Tiefdruckgebiete über Europa sind nummeriert mit den römischen Ziffern I bis V.

Auch für die Überschwemmungen Anfang Juni 2024 in Bayern hatte ein Vb-Tief mit tagelangem Regen gesorgt. Pro Quadratmeter fielen zwischen 100 und 200 Liter Regen, in schwer betroffenen Gebieten bis zu 300 Liter.

Noch schnell versichern?

Wer meint, sich wenige Tage vor einem drohenden Hochwasser oder Starkregen noch dagegen versichern zu können, den müssen die Versicherungen enttäuschen. „Branchenüblich gibt es eine Wartezeit in der Elementardeckung für Wohngebäude und Hausrat von je 14 Tagen“, Jürgen Haux, Pressereferent der Versicherungskammer Bayern. „Die Wartezeit ist in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen geregelt.“

Abwarten und beobachten

Es bleibe abzuwarten, welchen Weg die Regenwolken einschlagen, sagt THWler Bark: „100 Kilometer weiter westlich oder 100 Kilometer weiter östlich ist für den Landkreis entscheidend.“ Auf die Frage, ob die aktuellen Wetterprognosen das THW unter Druck setzen, antwortet er: „Wir sind immer auf Einsätze vorbereitet. Jetzt heißt es beobachten, was sich bis Freitag oder Samstag tut.“

Über rund hundert aktive Einsatzkräfte verfügt der THW-Kreisverband Mühldorf. Alle sind zu hundert Prozent ehrenamtlich tätig und werden von ihren Arbeitgebern für Einsätze freigestellt. „Dafür ist großes Verständnis von Arbeitgeberseite da.“

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