MÜHO-Ausstellung geht in die nächste Runde
Farbe für den grauen Uni-Alltag: Wie zwei Studenten Kunst auf den Campus Mühldorf bringen
Melanie Kalocik (21) und Tobias Sendler (27) studieren Soziale Arbeit am Campus Mühldorf und organisieren die zweite MÜHO-Ausstellung „Bunt ist die Welt“. Das Kunstprojekt, das am Freitag, den 22. September, stattfindet, lädt jeden ein, seine kreative Seite zu zeigen.
Mühldorf – Vergangenes Jahr feierten sie die Premiere ihrer MÜHO-Ausstellung „Jede*r kann Kunst“. Ein einzigartiges Kunstprojekt des Campus Mühldorf, das von zwei engagierten Studenten ins Leben gerufen wurde. Melanie Kalocik (21) aus Waldkraiburg und Tobias Sendler (27) aus Hebertsfelden studieren Soziale Arbeit und brachten dank ihrer kreativen Seite die Kunst auf den Campus.
Wenn sie nicht im Hörsaal der Uni sitzen und fleißig pauken, stecken sie aktuell in den Vorbereitungen zu ihrer anstehenden Ausstellung, die am 22. September am Campus Mühldorf zum zweiten Mal stattfinden wird. Die Idee zu ihrem Projekt kam ihnen einst, weil sie ein bisschen Farbe an die kahlen Wände ihrer Uni bringen wollten.
Kreativität in vielen Ausprägungen
„Ich komme aus dem Handwerk, bin gelernter Maler und Lackierer. Für mich war deshalb der Gedanke: Hier muss unbedingt Farbe rein. Letztes Semester überlegten wir uns schließlich, was wir tun können, um das hier ein bisschen lebendiger zu gestalten. Es war die Überlegung, dass wir Bilder aufhängen könnten. Und so fing es an, dass wir mit sehr vielen Leuten ins Gespräch kamen“ sagte Sendler vergangenes Jahr, als die Premiere ihres Kunstprojekts anstand.
Sendler und Kalocik brachten somit buchstäblich Farbe in den grauen Uni-Alltag. Die Idee der Beiden stieß auf große Begeisterung und so entstand ein Kunstprojekt von Studierenden des Campus Mühldorf. Egal ob Student oder nicht, hier kann einfach jeder seine kreative Seite ausleben und mitmachen.
So vielseitig und kunterbunt wie ihre Ausstellung vergangenes Jahr war, so waren auch die Künstler. Darunter Schüler, Studenten, Berufstätige, Hausfrauen, Senioren, Jung und Alt, Profis wie auch Laien, Menschen mit und ohne Handicap und viele mehr.
Genau das ist auch das Ziel der Organisatoren: Sie wollen ausnahmslos jedem die Möglichkeit bieten, seine Werke auszustellen und einem großen Publikum zu präsentieren. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Kunst liegt schließlich im Auge des Betrachters und ist dazu auch noch facettenreich. Seien es Gemälde, Skulpturen, Fotografie, Graffiti, Comics, Musik, Modellbau, Literatur, Mode, Selbstgemachtes oder Sonstiges, das mit eigenen Händen geschaffen wurde, jedes Werk ist etwas ganz Besonderes. „Letztes Jahr hatten wir 34 Aussteller und etwa 50 Kunstwerke. Wir hoffen, dass dieses Jahr noch eine ganze Menge mehr dazu kommen und die Leute so richtig kreativ werden“, sagt Sendler, der sich bereits seine Sneakers selbst bunt bemalt hat.
Schon vergangenes Jahr waren durchgehend interessante Leute dabei, von denen manch einer im wahrsten Sinne des Wortes für große Überraschungen sorgte. So wurde unter anderem eine riesige Figur ausgestellt, die mit einem Anhänger transportiert werden musste. So etwas ist natürlich ein echter Hingucker. Dieses Jahr soll es noch mehr Platz für Kunstwerke geben. Was neu sein wird: Kunstwerke wie Skulpturen und Figuren werden etwa zwei Wochen lang ausgestellt, Gemälde an den Wänden sogar bis zum 31. Mai 2025. Vergangenes Jahr lautete das Thema der Ausstellung „Figur im Raum“. Heuer soll es mit dem Thema „Bunt ist die Welt“ farbenfroh werden. Wie der Künstler das umsetzt, ist jedem selbst überlassen.
„Es geht darum, wie bunt und kulturreich diese Welt ist. Es gibt so viele Perspektiven und Sichtweisen auf die Dinge, dass man diese Vielseitigkeit in verschiedenen Formen zum Ausdruck bringen kann. So viel Negatives überschattet unsere Welt wie zum Beispiel Kriege, Wirtschaftskrise, Konflikte, Naturkatastrophen, Gewalt und vieles mehr. Deshalb wollen wir unser Projekt auf die positiven Dinge lenken“, erklären die beiden Studenten.
Wenn jemand ein Lied zum Thema „Bunt ist die Welt“ geschrieben hat, darf er das gerne vorsingen oder vorspielen. Das Genre ist egal. Hauptsache Ton und Thema werden getroffen. Auch in der Psychologie ist Kunst eine effektive Therapieform. Deshalb dürfen die Besucher sich auch hierzu auf interessantes Wissen freuen, denn die angewandte Psychologie ist neben der Sozialen Arbeit und der Pädagogik der Kindheit einer der Studiengänge, der beim Campus Mühldorf angeboten wird.
Auch interaktive Programmpunkte
„Es wird am 22. September eine Vernissage geben, gleichzeitig auch interaktive Programmpunkte, wo jeder mitmachen kann. Man kann nette Gespräche mit den Künstlern führen und sie persönlich kennenlernen“, sagt Sendler. „Die Besucher dürfen sich auch wieder auf einen Raum für aktive Kunst freuen und noch so einiges mehr“, setzt Kalocik fort. Die beiden Studenten hoffen, sehr viele Menschen zum Mitmachen, aber auch zum Besuch ihrer einzigartigen Ausstellung zu begeistern.
Wer Teil des Projekts sein möchte, kann sich bis zum 15. September bei den Organisatoren anmelden – via E-Mail unter ausstellung.mueho@gmail.com oder telefonisch unter 01 75/69 90 713. Der Eintritt ist frei. Bei der MÜHO-Ausstellung geht es nicht darum, ein Bild wie Picasso zu erschaffen, sondern einen Zugang zu seiner eigenen inneren Welt zu bekommen.
