Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Was mich freut, was mich ärgert

Mühldorfer sauer über Sauberkeit am Bahnhofssteg – wer reinigt hier zu wenig?

Hermann Karosser ist ein großer  Bahnfreund, er kommt auch zum Fotografieren seltener Lokomotiven auf den Bahnhofssteg. Als Mühldorfer ärgert ihn die mangelnde Sauberkeit an diesem für die Stadt so wichtigen Punkt.
+
Hermann Karosser ist ein großer Bahnfreund, er kommt auch zum Fotografieren seltener Lokomotiven auf den Bahnhofssteg. Als Mühldorfer ärgert ihn die mangelnde Sauberkeit an diesem für die Stadt so wichtigen Punkt.

Bahnhofssteg und Aufzüge sind ein ewiges Ärgernis. Seit Jahrzehnten sind sie häufig defekt, immer wieder beklagten sich Reisende über dreckige Lifte und einen unsauberen Steg.

Mühldorf – Die Sauberkeit des Stegs hat jetzt der Mühldorfer Hermann Karosser wieder auf die Tagesordnung gebracht. „Dass die Aufzüge am Mühldorfer Bahnhof meistens nicht gehen, daran ist man ja schon gewöhnt“, sagt er. „Aber muss dieser eigentlich wunderschöne Fußgängersteg so völlig verdrecken?“

Viel Platz für Liebespaare und ihre Herzen

Das, was andere für sich zu nutzen wissen, ärgert den Mühldorfer. „Liebespaare freuen sich zwar, dass sie ihre Initialen samt Herz im Dreck der Glasscheiben hinterlassen können, aber die Gäste, die zum Volksfest mit der Bahn kommen, werden sich das Ihre denken.“

Karosser selbst ist weniger Bahnfahrer als Bahnliebhaber. „Ich bin gern alle paar Wochen mal am Bahnhof, weil mich die Fahrzeuge dort und der Bahnbetrieb allgemein interessieren“, erzählt er. Er hat aber auch ganze Urlaube in Europa mit der Bahn verbracht und darüber ein Buch geschrieben.

Manchmal, sagt er, entdecke er eine neue Lok. „Die wird fotografiert und zu Hause suche ich im Internet, ob es ein H0-Modell davon gibt. Wenn ja, schreibe ich das auf meinen Wunschzettel für Geburtstag und Weihnachten.“

Karosser sammelt auch Fotos vom Bahnhof, um so mehr stört ihn der dreckige Zustand des Stegs. „Was mich übrigens fast genauso ärgert, wie die Nachlässigkeit der Verantwortlichen bei der Wartung und Reinigung des Stegs, ist die Gleichgültigkeit von Hunderten von Bahnkunden, die täglich hier drüber gehen und die es offensichtlich gar nicht stört, wie heruntergekommen diese Bahneinrichtungen sind.“

Zuständig für die Reinigung ist die Stadt: für den Steg und drei der fünf Aufzüge. Zwei Lifte stehen unter der Aufsicht der Bahn.

Regelmäßig und bei Bedarf

Nach Angaben von Stadtsprecher Werner Kurzlechner kehren die Mitarbeiter des Bauhofs regelmäßig und bei Bedarf. Die Reinigung der Glasflächen ist seit Jahren an eine Mühldorfer Reinigungsfirma übertragen worden. Die drei Aufzüge würden einmal wöchentlich innen gereinigt.

„Die Frequenz haben wir hier schon erhöht, bis vor einiger Zeit geschah diese Reinigung einmal monatlich“, erklärt Kurzlechner. „Im Bedarfsfall, zum Beispiel wenn Volksfest ist, wird die Schlagzahl auf nahezu tägliche Reinigung weiter hochgefahren.“

Jährlich Kosten von 13.000 Euro

Deutlich aufwendiger ist laut Kurzlechner die Reinigung der Außenflächen der Aufzüge und des Stegs. „Aus Sicherheitsgründen geht das mit Sperrungen der Gleise einher und muss entsprechenden koordiniert und mit der Bahn abgestimmt werden. Diese Arbeiten geschehen deshalb zweimal im Jahr.“

13.000 Euro gibt die Stadt jährlich für die Sauberkeit des Bahnhofsstegs aus, der Großteil des Geldes fließe in die Außenreinigung zweimal im Jahr. Die Kosten seien aber nicht das entscheidende, sagt Kurzlechner: „Die Frage nach der Häufigkeit der Reinigung hängt indes weniger am Geld. Die Innenreinigung der Aufzüge haben wir ja bereits intensiviert. Bei der Außenreinigung der Flächen ist das wegen des beschriebenen Aufwands schwerlich möglich.“

Wer liebt Laura?

Derzeit allerdings sind die Scheiben vor allem innen so dreckig, dass sie an vielen Stellen wie blind aussehen, übersät von Herzen und sonstigen Sprüchen. Wer also wissen will, wen Laura liebt: Die Antwort findet sich oberhalb von Gleis eins.

Kommentare