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Der Zweck heiligt ungewöhnliche Mittel

Ungeborenes Baby braucht ein Zuhause – Landratsamt sucht per Whatsapp, Insta und Co.

Baby Pflegeeltern
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Wo wird die Wiege des Babys stehen? Das Landratsamt Mühldorf sucht über die sozialen Medien nach geeigneten Pflegeeltern.

Über 100 Kinder leben im Landkreis Mühldorf in Pflegefamilien. Aber es werden dringend noch mehr Pflegeeltern gebraucht. Warum es momentan brennt und wer für diese Aufgabe geeignet ist.

Mühldorf – Über 100 Kinder leben im Landkreis Mühldorf in Pflegefamilien. Tendenz steigend. Das Team des Pflegekinderdienstes sucht deshalb laufend Menschen, die ein Kind aufnehmen können – entweder für kurze Zeit als Bereitschaftspflege oder dauerhaft als Pflegefamilie.

Momentan ist die Not besonders groß

Die Not ist momentan so groß, dass das Landratsamt bei dieser Suche ganz neue Wege einschlägt. Die Mitarbeiter der Behörde verbreiten seit Tagen entsprechende Aufrufe und nutzen dafür ihre privaten Netzwerke. Gepostet wird die Suche auf Whatsapp, Instagram und Co. Denn es sollen so viele Menschen so einfach wie möglich erreicht werden.

„Wegen der dringenden Suche nach Pflegeplätzen für insgesamt sechs Kinder haben wir uns dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen“, erklärt Landkreis-Pressesprecher Wolfgang Haserer aus Nachfrage des OVB. „Grundsätzlich gilt: Je mehr Personen diese Botschaft erreicht, umso mehr findet das Thema Pflegekinder auch dauerhaft seinen Platz in der Gesellschaft.“ Der Landkreis hat vor Jahren schon einmal mit ungewöhnlichen Mitteln nach Pflegeeltern gesucht: mit Aufdrucken auf Bäcker-Tüten.

Ungeborenes Baby hat noch keine Pflegeeltern

Aktuell sind die Mitarbeiter händeringend auf der Suche nach sechs weiteren Pflegestellen – unter anderem für ein Neugeborenes, das voraussichtlich noch im März das Licht der Welt erblicken wird. „Das ist auch für uns eine außergewöhnliche Situation“, sagt Eva Obermaier, Teamleiterin des Pflegekinderdienstes. „Wenige Tage vor seiner Geburt ist nicht klar, in welchem Haus die Wiege dieses Babys stehen wird.“

Fünf kleine Mädchen brauchen ein Zuhause

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen arbeitet sie derzeit unter Hochdruck daran, auch für andere kleine Kinder ein liebevolles Zuhause zu finden: für ein zweijähriges Mädchen, das vorübergehend in einer Bereitschaftspflegefamilie lebt; für ein dreijähriges Mädchen, das seit Januar in einer stationären Wohngruppe lebt; und für drei Mädchen im Alter von zwei, vier und sechs Jahren, die seit einer familiengerichtlichen Entscheidung gerade in einem Heim aufwachsen.

Familien, Paare, Einzelpersonen

Eva Obermaier erklärt, dass für eine Pflegestelle Familien, Paare – auch gleichgeschlechtlich – und Einzelpersonen infrage kommen. Eine besondere pädagogische Qualifikation oder Ausbildung ist hierzu nicht erforderlich. „Wer ein großes Herz für Kinder hat, erfüllt schon einmal die wichtigste Voraussetzung“, sagt sie. Darüber hinaus brauche es vor allem ein stabiles Umfeld, Zeit, Geduld, Belastbarkeit und Toleranz.

Die monatliche Pflegepauschale beträgt – je nach Altersstufe des Kindes – bis zu 1.200 Euro. Diese Vergütung ist prinzipiell steuerfrei. Zusätzlich können auf Antrag der Pflegeeltern Zuschüsse zu weiteren Leistungen wie zum Beispiel für die Erstausstattung für Möbel und Bekleidung gewährt werden.

Pflegeeltern bitte melden

Bei Interesse an der Aufnahme eines Pflegekindes erreichen Sie den Pflegekinderdienst unter Telefon 08631/699-494 oder per E-Mail an eva.obermaier@lra-mue.de. Weitere Informationen gibt es auch online.

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