Erzdiözese wird neu strukturiert
Bischof Marx reformiert Dekanate – was das für Mühldorf und Waldkraiburg bedeutet
Die Dekanatsreform im Bistum München und Freising ist zum 1. Januar 2024 in Kraft getreten. Mit ihr werden die aktuell 40 Dekanate der Erzdiözese in künftig 18 neu strukturiert. Wie die Dekanatsreform im Landkreis Mühldorf gelingen soll.
Mühldorf/Waldkraiburg – Für den Landkreis Mühldorf bedeutet das den Zusammenschluss von Waldkraiburg und Mühldorf. Pfarrer Klaus Vogl, Leiter der Stadtkirche Mühldorf, ist ab sofort als neues Oberhaupt für das Dekanat Mühldorf zuständig. Für die Gläubigen im Landkreis gibt es aber kaum greifbare Veränderungen. Durch die Dekanatsreform werden die Befugnisse und Struktur der Pfarrgemeinden und Pfarrverbände nicht angetastet.
Kardinal Marx begrüßt neue Dekane
Anlässlich einer Vesper am Sonntag, 7. Januar, um 17.15 Uhr im Münchner Liebfrauendom wird Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, die neuen Dekane in ihr Amt einführen. Die Amtszeit des bisherigen Dekans Franz Eisenmann endete am 31. Dezember 2023 genauso wie die von Pater Ulrich Bednara aus Gars, der seit Frühjahr 2012 das Amt des Landkreisdekans innehatte.
Pater Ulrich Bednara bleibt weiter aktiv
„Für einen Dekan ist eine Altersgrenze von 70 Jahren vorgesehen, die bei mir vorliegt, denn ich bin im vergangenen November 71 Jahre alt geworden“, so Redemptoristenpater Bednara. Da bei der letzten anstehenden Wahl schon abzusehen war, dass irgendwann die Änderung der Dekanatsstruktur ansteht, wurde der Garser gebeten bis dahin noch im Amt zu bleiben. Die Aufgaben eines Dekans fallen für ihn nun weg, Arbeit sei aber dennoch reichlich vorhanden, unterstreicht der Pater: „Ich bin
weiterhin Leiter eines Pfarrverbandes mit acht zu betreuenden Pfarreien sowie Geistlicher Beirat des Kreuzbundes auf Diözesanebene“.
Dekan Vogl setzt auf Unterstützung
Für den neuen Dekan Klaus Vogl ändert sich sein Aufgabenfeld dahingehend, dass er jetzt eine halbe Stelle als Leiter
der Stadtkirche bekleidet sowie eine halbe Stelle als Dekan. „Ich bin daher sehr froh von einem großen und fähigen Seelsorgeteam, einem Verwaltungsleiter und von erfahrenen Sekretärinnen umgeben zu sein“, betont Vogl und ergänzt: „Auch als Dekan brauche ich Unterstützung, da ich ja noch ziemlich neu im Dekanat bin.“
„Unsere Ehrenamtlichen nicht überfordern“
Man müsse gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen überlegen, wie in Zukunft die bestmögliche Seelsorge ausschauen könne. „Ich sage bewusst bestmöglich, weil ich weiß, dass sowohl unsere personellen als auch unsere finanziellen Ressourcen weniger werden. Wir müssen aufpassen, unsere Ehrenamtlichen nicht zu überfordern, indem wir ihnen Lasten auferlegen, die wir selber nicht mehr tragen können“, betont Vogl.
Mehr Vernetzung ist nötig
Eine der wichtigsten Aufgaben sei die Vernetzung. Man müsse lernen, manches, was bisher auf Pfarrei- und Pfarrverbandsebene gemacht wurde, auf Dekanatsebene anzuschauen. Einige übergreifende Player wären bisher gar nicht richtig auf dem Schirm gewesen. Der neue Dekan denkt dabei an die Seelsorger in den Bereichen Kranken-, Jugend- und Seniorenpastoral, die neben ihren Einrichtungen auch in die Fläche hinein wirken, Impulse geben und Ehrenamtliche unterstützen könnten. Das Kreisbildungswerk werde zusätzlich eine wichtigere Rolle spielen. Außerdem sei da noch die starke Caritas mit ihren vielen Einrichtungen und Angeboten.
„Wir stehen vor großen Veränderungen“
Was Klaus Vogl deutlich hervorhebt: „Wir stehen vor großen Veränderungen. Es wird uns Flexibilität, Kreativität, Geduld, Kraft und viel Gottvertrauen abverlangt. Die wunderbare Botschaft, die wir leben und bezeugen dürfen und die Menschen im Landkreis Mühldorf sind es mir und vielen anderen wert.“
Dekanatsrat sieht Reform positiv
Christine Schmid, Dekanatsratsvorsitzende im Dekanat Mühldorf, steht der Reform im Großen und Ganzen aufgeschlossen gegenüber. Sie spricht von rund 100 Personen, die ehrenamtlich im Dekanatsrat eingebunden sind. „Die Ehrenamtlichen arbeiten landkreisweit mit Verbänden zusammen. Jetzt wird diese Tätigkeit den Dekanaten angepasst“, so Schmid. Die aktuellen Dekanats- und Kreiskatholikenräte bleiben bis zum Ende ihrer Amtsperiode im Jahr 2026 in ihrer derzeitigen Form bestehen.
Christine Schmid und ihr Waldkraiburger Kollege Dekanatsrat Klaus Schex kamen überein, dass Schmid als Ehrenamtliche künftig Mitglied im Dekanatsteam sein wird. Sie hofft, dass der neue Dekan Vogl den Ehrenamtlichen die gleiche Unterstützung gewähren wird, wie es bei den Vorgängern Bednara und Eisenmann der Fall gewesen ist.