Traditionsvolksfest in Mühldorf
Das ist der neue Festwirt im Spatenzelt – und so viel kostet die Mass
Eine Premiere auf dem Traditionsvolksfest Mühldorf gibts heuer im Spaten-Festzelt. Der neue Festwirt kommt aus Niederbayern. Was er bei der Vorstellung im Mühldorfer Rathaus über sich verraten hat.
Mühldorf – Nur freudige Gesichter gab es am Dienstag (23. April) bei den Volksfestverantwortlichen. Im Rathaus stellten Mühldorfs Bürgermeister Michael Hetzl und Wiesn-Chef Walter Gruber zusammen mit Spaten-Bräu aus München den neuen Festwirt samt Küchenchef vor. „Eine wegweisende Entscheidung“, so Hetzl, passenderweise am Tag des Bieres.
Ein Niederbayer im großen Festzelt
Roman Tauscheck heißt der Neue. Er ist 46 Jahre alt und schon seit 30 Jahren in der Gastronomie tätig. Gebürtig in Passau lebt er jetzt in Tiefenbach, da wo Florian Silbereisen herkommt. „Schon meine Oma war Wiesn-Bedienung und mein Vater Chef-Kellner beim ersten Italiener Passaus“, erzählt er von sich selbst. Auch er selbst hat als Bedienung schon Maßkrüge auf dem Oktoberfest ausgetragen und in ganz jungen Jahren als Helfer die ersten Bierkästen bei örtlichen Festen geschleppt.
Erfahrungen bei anderen Volksfesten
„Die Gastronomie macht mir einfach Spaß“, sagt er und strahlt dabei. Er betreibt eine Event-Agentur, die RLM Event-Roman Tauscheck und ist seit einigen Jahren Festwirt beim Frühlingsfest Aldersbach und bei der Oiden Dult in Passau. „Mit Veranstaltungen für 6000 bis 7000 Leuten kenne ich mich aus“, kann er deshalb selbstbewusst feststellen. Festwirt in einem Spaten-Zelt zu sein, ist für ihn eine Premiere, ebenso das Volksfest Mühldorf. „Das ist eine respektable Aufgabe und eine große Herausforderung für mich. Ich kann aber noch gut schlafen.“
Das Spaten-Festzelt stellt um
Im Spaten-Festzelt wird es heuer einige Änderungen geben, um das Zelt attraktiver zu machen. Die Bühne aus der Mitte des Zeltes wandert wieder an die Stirnseite. So kann der Gast schon vom Haupteingang aus das gesamte Zelt überblicken. Auch die Küche wird verlegt, sie wird hinter der Bühne ihren Platz finden. Diese Umstellung macht das Zelt rund 20 Meter kürzer und die Sitzplätze verringern sich von 4.663 auf 3.653. Das mache den Aufenthalt im Zelt gemütlicher, auch wenn es einmal nicht voll besetzt ist, so Tauscheck. Die Spaten-Alm wird es ebenso wieder geben, wie das etwas vergrößerte Weißbierkarussell vor dem Zelt. Das Dach über dem Biergarten soll um 10 Meter verlängert werden.
Rund 10.000 Sitzplätze insgesamt
„Der Platz im Spaten-Zelt wird trotzdem für alle Veranstaltungen wie Seniorennachmittag oder Tag des Landkreises ausreichen“, versicherte Walter Gruber und betonte, dass sich an der Gesamtzahl der rund 10.000 über die Festzelte verteilten Sitzplätze nichts ändern werde.
Das „Schifferl“ segelt wieder
Der Neue setzt auf Tradition. Dazu gehört auch das „Schifferl“, das früher im Spaten-Zelt zum Schankschluss unter dem Zelthimmel von einem Ende zum anderen „gesegelt“ ist und mit Feuerwerk die letzte Maß Bier angekündigt hat. Dazu wird auch wieder „Muss i denn zum Städtele hinaus“ erklingen. Den Service werden bei Tauscheck „alteingesessene“ Bedienungen übernehmen, „die kennen die Gäste, das ist mir wichtig.“
Küche in bewährten Händen
Für die Küche wird Max Lang von der Metzgerei Lang aus Bad Birnbach verantwortlich sein. Er war schon 2019 im Unertl-Zelt und hat beim Volksfest 2023 die Küche im Spaten-Zelt gewuppt. Danach sei er von Gruber gebeten worden, weiter dabei zu sein. „Wir stehen für gut bayerische, traditionelle Küche“, verspricht Lang. Mit wie vielen Hendln er kalkuliert wollte er nicht sagen, Geschäftsgeheimnis. Aber er versichert, dass sie ihm auf alle Fälle nicht ausgehen werden.
Neuer Weinstadl ohne Hammerwirt
Gruber ergänzt: „Wichtig ist mir der Hinweis, dass die bisherigen Festwirte Manuel Scheyerl und Stefan Staudinger auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen mit uns den Betrieb des größten Festzeltes zurückgegeben haben. Beide bleiben dem Traditionsvolksfest als Wirte des neuen Weinstadls erhalten. Dieser ersetzt die bisherige Mühldorfer Alm von Hammerwirt Holger Nagl, dessen freiwilliger Rückzug eine Umplanung nötig machte. Der neue Weinstadl mit regionalen Spezialitäten kommt im Vergleich mit deutlich weniger Fläche aus. Dadurch haben wir Platz für eine Geisterbahn als zusätzliches Fahrgeschäft gewonnen, was viele Kinder und Familien freuen wird.“
Das kosten Mass und Hendl
Die Mass Bier kostet in Mühldorf heuer 11,40 Euro – so haben es die Festwirte untereinander abgesprochen. Das halbe Hendl mit Semmel gibt es für 12,40 Euro.
„Gseng und verstanden“
Der Volksfest-Vertrag der Stadt Mühldorf mit der Spaten-Brauerei läuft noch bis ins Jahr 2027. Die Brauerei hat wiederum den Festwirt unter Vertrag genommen und ist zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit Roman Tauscheck eine langfristige sein wird. Bei einer Aussage Tauschecks waren sich alle Beteiligten einig: „Wir ham uns gseng und verstanden. Die Chemie zwischen uns stimmt.“
