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Seniorin (80) wurde Opfer der fiesen Masche

Schockanruf: Mühldorferin um wertvollen Schmuck gebracht – Wie Schlimmeres verhindert wurde

Schockanrufer betrügen Jahr für Jahr Menschen im gesamten Bundesgebiet um einen Millionenbetrag.
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Eine 80-jährige Mühldorferin wurde Opfer von Schockanrufern.

Schockanruf in Mühldorf: Im Glauben, ihre Tochter so vor dem Gefängnis zu bewahren, übergibt eine 80-Jährige wertvollen Schmuck an einen Unbekannten. Doch eine Bankangestellte konnte noch höheren Schaden verhindern.

Mühldorf – Eine 80-jährige Mühldorferin wurde am Montag Opfer eines sogenannten Schockanrufes. Wie die Polizei mitteilte, übergab sie Goldschmuck im Wert eines niedrigen fünfstelligen Eurobetrags an einen unbekannten Geldabholer. Dass die Dame nicht auch noch um eine hohe Summe Bargeld gebracht wurde, verdankt sie einer aufmerksamen Mitarbeiterin ihrer Bank.

Telefonat beenden und die Polizei rufen

„Im Landkreis Mühldorf und im Bereich Burghausen kam es am Montag, 9. Oktober, über den ganzen Tag verteilt zu einer Vielzahl betrügerischer Anrufe“, so Daniel Katz, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. In den meisten Fällen hätten die potenziellen Opfer richtig reagiert, das Telefonat beendet und die Polizei informiert.

Leider nicht die 80-jährige Dame aus Mühldorf. Betrüger hatten die Frau am Telefon über Stunden in Gespräche verwickelt und ihr berichtet, die Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine Haft der Tochter abzuwenden, müsse eine hohe Kaution hinterlegt werden. Dabei hatten sich die Anrufer als angebliche Mitarbeiter des Amtsgerichts ausgegeben.

Täter erzeugen brutalen psychischen Druck

„Die Betrüger setzen ihre Opfer bei diesen Anrufen mit ihren Schauergeschichten unter brutalen psychischen Druck“, erklärt Katz. „Meist wechseln sich mehrere Anrufer ab.“ Der eine legt auf und schon ruft ein anderer an, um der vorgespielten Geschichte noch mehr Nachdruck zu verleihen. Katz: „Die Angerufenen erleben am Telefon einen fiktiven Film mit verschiedenen Personen, die sich als Polizisten, Richter, Staatsanwälte oder sonstige Amtspersonen ausgeben.“ Zurück bleiben Opfer, die nicht nur Wertsachen oder Geld verloren haben. „Sie machen sich oft auch selbst schwere Vorwürfe, haben ein schlechtes Gewissen, weil sie trotz besseren Wissens auf diese Betrugsmasche hereingefallen sind.“

Beachten Sie die Tipps der Polizei: So können Sie sich vor den skrupellosen Betrügern schützen.

In der Annahme, ihre Tochter vor dem Gefängnis zu bewahren, übergab die Mühldorfer Seniorin schließlich am Nachmittag, an ihrer Haustür, wertvollen Goldschmuck an einen ihr unbekannten Mann. Der offenbar für die Telefonbetrüger agierende Abholer verschwand im Anschluss mit der Beute.

Bankangestellte wird misstrauisch

Die bereits zwischen Tätern und Opfer vereinbarte, zusätzliche Übergabe von Bargeld konnte von einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin verhindert werden. Sie verständigte die Polizei, als die Seniorin einen mittleren fünfstelligen Betrag bei ihrer Bank abheben wollte. „Ihr kam es verdächtig vor, dass die Frau mehr Bargeld als üblich abheben wollte. Das meldete sie unverzüglich der Polizei und hat komplett richtig gehandelt“, so der Polizeisprecher.

Das könne auch ohne Rücksprache mit dem vermeintlichen Opfer geschehen, denn es gehe um die Unterbindung einer Straftat. Außerdem seien die Opfer meist so eingeschüchtert und von den Betrügern instruiert, dass sie anderen gegenüber nichts von den Anrufen erzählen würden. Katz: „Die Mitarbeiter der Banken sind meist die einzigen, die zwischen Opfer und Geldübergabe an die Täter geschaltet sind.“ Deshalb versucht die Polizei auch immer wieder Geldhäuser in Sachen Schockanrufe zu sensibilisieren. Auch eine Mitarbeiterin der Sparkasse Altötting-Mühldorf half schon einmal, einen solchen Betrug zu verhindern.

Kripo bittet um Zeugenhinweise

Die am Montag durchgeführten Fahndungsmaßnahmen durch Polizeikräfte blieben erfolglos. Die Kriminalpolizei ermittelt und bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 08031/200-0 oder jede andere Polizeidienststelle: Wer hat den Abholer oder verdächtige Personen und Fahrzeuge zwischen 15 und 16 Uhr im Nahbereich der Ahamer Straße in Mühldorf gesehen? So hat ihn die geschädigte Seniorin beschrieben: südländische Erscheinung, circa 1,60 Meter groß, dunkles, lichtes Haar, bekleidet mit einem rosa Sweatshirt und Jeans.

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