Ärger nach Schulerweiterung
„Frechheit“ – Schulhof der Grundschule Mößling einziger „Schlammgarten“: Was die Stadt sagt
Der Schulhof der Grundschule Mößling gleicht einem „Schlammgarten“. So zumindest bezeichnet eine Großmutter den Gartenbereich, auf dem ihr Enkel regelmäßig in der Pause spielt.
Mühldorf/Mößling - „Eine Zumutung“ und „eine Frechheit“, so bezeichnet Josefine L. (Name von der Redaktion geändert) die derzeitige Situation auf dem Schulhof der Grundschule Mößling. Josefine ist Großmutter und holt ihren Enkel regelmäßig von der Schule ab, doch langsam hat sie genug davon, dass er durch das Spielen in besagtem Schulgarten immer dreckig ist, wie sie im Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen mitteilt. Seitdem die Grundschule im vergangenen Jahr erweitert wurde, ist der Schulhof ein einziger „Schlammgarten“.
Die Kinder kämen, nach dem Spielen in der Pause, mit verdreckten Schuhe und zum Teil auch Klamotten zurück in die Schule. Sie sind dann „Stean voi Dreck“, so die Aussage von Josefine. Auch seien die Autos zum Teil dreckig, Josefine berichtet, dass sie jede Woche ihr Auto putzen muss, da es immer mit Schlamm besudelt ist. Mittlerweile hat sie auch schon einen gelben Sack auf dem Fußboden ausgelegt, um der Verschmutzung ihres Wagens ein wenig vorzubeugen. Denn die Erdbrocken bröseln von den Schuhen oder ihr Enkel kommt mit den Stiefeln gegen den Sitz, woraufhin dieser auch sichtbar schmutzig wird. Jeden Tag müsse man das Gewand der Kinder waschen und die Schuhe ausklopfen.
Rindenmulch oder Hackschnitzel als mögliche Lösung
Sie hätte auch schon einen Vorschlag, wie man diesem „Schlammgarten“ entgegenwirken kann. So könnte man ihrer Meinung nach aus Ästen, die vom Bauhof abgeschnitten werden, Hackschnitzel machen und diese dann auf dem Schulhof verteilen. Im Frühjahr könnte man das in Teilen wieder abtragen und einzelne Rasenstücke abstecken, damit dort wieder etwas wachsen kann. Alternativ schlägt sie vor, dass Rindenmulch auf dem Gartenbereich verteilt wird.
Denn eine Sache, die Josefine auf keinen Fall möchte, ist, dass die Kinder nicht mehr draußen spielen können. „Kinder woin raus und soin raus“ und „die woin spuin und soin“, so die mehrfache Großmutter.
Bei der Stadt hätte sie bereits nachgefragt, ob man dort nicht etwas machen könnte. Dabei hieß es von der einen Seite, dass man nicht zuständig sei. An anderer Stelle sei sie laut eigener Aussage „auf massiven Widerspruch gestoßen“.
Stadt Mühldorf äußert sich zu den Vorwürfen
Auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen bei der Stadt Mühldorf gab Pressesprecher Werner Kurzlechner an, dass es bereits Pläne gebe, die Außenfläche der Schule aufzuwerten.
Auf die Frage, warum Teile des Schulhofs überhaupt in einem solchen Zustand seien, ließ die Stadt verlauten: „Weil gerade Winter ist und der Außenbereich der Schule auch durch die Ganztagsbetreuung stark belastet ist. Nicht nur an Schulen und nicht nur in unserem Stadtgebiet sind genutzte Grünflächen aktuell in keinem einwandfreien Zustand. Das ist so in milden Wintern, wenn nicht alles zugefroren ist.“
Eine Versiegelung des Bodens möchte die Stadt im Sinne der Nachhaltigkeit aber vermeiden. Die Kreisstadt Mühldorf hält es für sinnvoll, „auch natürliche Oberflächen und begrünte Bereiche“ im Bereich der Schulen zu erhalten.