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Vorstoß der FDP

Kostenlos parken in Mühldorf? Das sagen Stadt und Handel dazu

Vorschlag der FDP: Künftig kostenlos Parken in der Altstadt von Mühldorf?
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Vorschlag der FDP: Künftig kostenlos Parken in der Altstadt von Mühldorf?

Die Bundes-FDP macht sich für Autos stark. Aber braucht Mühldorf wirklich mehr kostenloses Parken in der Innenstadt? Das halten Stadt und Händler von der Idee.

Mühldorf – Am Montag (12. August) hat die FDP den „Fahrplan Zukunft – eine Politik für das Auto“ beschlossen – Städte und Gemeinden sollen mehr Autos in die Innenstädte locken, indem sie das Parken kostenlos machen oder Flatrate-Parken nach dem Vorbild des 49-Euro-Bahntickets ermöglichen.

Klingt nach geradezu traumhaften Zuständen für Autofahrer. Aber ist das auch im Sinne der Stadtoberen, wie etwa in Mühldorf? „Plakative und ideologische Parolen bringen uns beim Lösen von Problemen und einer zielgerichteten Weiterentwicklung in Mühldorf nicht weiter“, macht Werner Kurzlechner, Sprecher der Stadt auf die Anfrage des OVB, deutlich.

Was hätte Mühldorf davon?

„Autos in unsere Innenstadt locken wollen wir mit Sicherheit nicht – was hätten wir davon? Selbstverständlich aber wollen wir, dass Kundinnen und Kunden aus der Stadt und aus dem Umland in die Einkaufsstadt Mühldorf mit ihrem tollen Angebot an Geschäften kommen. Und zwar auch mit dem Auto.“

Kurzlechner macht auf einen weiteren Gesichtspunkt aufmerksam: „Wenn wir uns über vergleichsweise prosperierenden Einzelhandel in wirtschaftlich schwierigen Zeiten freuen, müssen wir auch die berechtigten Sorgen der Händler ernst nehmen. In einem von Fachkräftemangel geprägten Arbeitsmarkt wird ein attraktiver Arbeitgeber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch stressfreie Parkmöglichkeiten offerieren müssen.“ Das sei eine Realität, die man sich nicht wegwünschen könne.

Klare Absage an kostenloses Parken

Was heißt das jetzt konkret? „Autos in unsere Innenstadt zu ‚locken‘, dürfte angesichts der Situation in Mühldorf eine sehr schlechte Idee sein“, sagt der Stadtsprecher. „Den vorhandenen Parkraum müssen wir selbstredend bewirtschaften. Dass das in der für unsere Stadt bewährten Weise geschieht, hat gute Gründe. Insofern also eine klare Absage an kostenloses Parken.“

Parkraum effizienter ausnutzen

Generell benötige Mühldorf mehr Parkplätze in der Innenstadt. Daneben ebenfalls funktionierende Alternativen zum Auto, wie den Rufbus. „Außerdem müssen wir zusätzlich immer überlegen, wie sich vorhandener Parkraum effizienter ausnutzen lässt“, heißt es aus dem Rathaus. „Nach der Sanierung der Tiefgarage am Sümö-Gelände wird es dort ein digitales Parkmanagement geben. Damit es wie gedacht funktioniert und die Mieter mitmachen, werden wir auch finanzielle Anreize nutzen, allerdings keine generelle Flatrate.“ Über die genauen Details will die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

„Mehr Autos machen keinen Sinn“

„Mehr Autos in Innenstädten machen auf lange Sicht keinen Sinn“, stellt Christian Kühl, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Mühldorf, zum FDP-Beschluss fest. „Wir brauchen neue Konzepte, mit weniger Autos.“ Dabei müsse aber immer zwischen großen Städten wie München oder dem eher ländlichen Raum wie Mühldorf unterschieden werden. „Hier bei uns werden wir nicht alle Fahrzeuge aus der Stadt kriegen. Das passt auch nicht zur DNA von Mühldorf.“

Populismus, Wahlkampf, Sommerloch

Flatrate-Parken wie von der FDP vorgeschlagen, gehört für Kühl ganz einfach ins Fach „Populismus, Wahlkampf und Sommerloch“: „Das ist völlig undurchdacht und kann auch nicht für alle Städte pauschalisiert werden.“ Für Mühldorf, mit den Plänen zu einer Teilverkehrsberuhigung und externem Parkhaus, sei es alles andere als passend und geradezu „unsinnig“.

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