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Investor legt Pläne für Mühldorf vor

Mehr Wohnraum – viel zu groß? Das sagt der Stadtrat zu neuem Wohngebiet an der Trostberger Straße

Zwischen Illerstraße, Trostberger Straße und Hammerfußweg liegt das Grundstück, auf dem ein Investor Mehrfamilienhäuser bauen will.
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Zwischen Illerstraße, Trostberger Straße und Hammerfußweg liegt das Grundstück, auf dem ein Investor Mehrfamilienhäuser bauen will.

Erneut wird ein Bauvorhaben an der Trostberger Straße zum Zankapfel. Ein Investor legte jetzt Pläne für ein Wohngebiet in Mühldorfs Süden vor. Worum es genau geht und was der Stadtrat dazu sagt.

Mühldorf – Geplante Wohnblocks zwischen Rottstraße und Trostberger Straße auf einem Gartengrundstück machten den Anfang in diesem Gebiet im Süden Mühldorf: Zu groß, zu dicht, zu viel Verkehr im Wohngebiet. Nein sagte der Stadtrat in großer Einmütigkeit.

34 neue Wohnungen an der Einfallstraße

Jetzt ein anderer Investor und ein Grundstück gegenüber: Statt niedrigen landwirtschaftlichen Gebäuden dreistöckige Häuser mit 34 Wohnungen, Tiefgarage, oberirdische Stellplätze. Und wieder sind die Stadträte im Bauausschuss eins: So kann es nicht sein.

Dabei hatte die Stadtverwaltung ihrerseits schon für Reduzierung der Pläne gesorgt: nur drei statt vier Häuser, maximal zwei Etagen und ein zurückgesetztes, kleineres Dachgeschoss. Trotzdem war die Empörung groß. Stephan Schinko (Grüne) sprach von „Münchner Vorortplanung“, unpassenden Flachdächern, mangelnder Einbindung: „Das widerstrebt mir. In einem Neubaugebiet passt das vielleicht, nicht aber in einem Baugebiet, in dem es keine Flachdächer gibt.“

Mal wieder: zu groß

Auch Karin Zieglgänsberger fand (UM): „So wollen wir das nicht haben in der Dimension.“

Oskar Stoiber (CSU) machte klar: „Mit geht das viel zu weit.“ Er sah vor allem die höhere Verkehrsbelastung, die durch die neuen Häuser auf die ohnehin belastete Kreuzung der Trostberger Straße mit der alten B12 zukommt. „Wir bekommen ein Verkehrschaos.“

Dem widersprach Bürgermeister Michael Hetzl (UM). Eine Staatsstraße müsse die Autos aus einem solchen Wohngebiet aufnehmen können „Es fahren niemals alle gleichzeitig in die gleiche Richtung“, sprach er von einer nicht durchgehenden Belastung.

Thomas Enzinger (SPD) schlug vor: „Der Investor geht mit Maximalforderung rein, wir streichen ihm 30 Prozent weg und dann passt es.“

Zu viele Parkplätze oberirdisch

Stefan Lasner (CSU) wies darauf hin, dass trotz der Tiefgarage noch immer sehr viele Parkplätze oberirdisch geplant seien.

Stadtbaumeisterin Birgit Weichselgartner schlug die Überprüfung des Bauvorhabens durch ein Umgebungsmodell vor, das der Bauherr zur Verfügung stellen sollte. Dann könnten die Auswirkungen auf die Umgebung leichter abgeschätzt werden. Die Umgebung des alten Hofes besteht derzeit fast ausschließlich aus frei stehenden Einfamilienhäusern, lediglich auf der anderen Seite der Trostberger Straße gibt es ein Autohaus, das eine größere Fläche überbaut hat, allerdings kaum in die Höhe geht.

Stadt ist immer im Zwiespalt zwischen neuen Wohnungen und Platzverbrauch

Weichselgartner wies auf das grundsätzliche Problem hin: „Wir sind in der Bredouille, Wohnraum schaffen zu wollen und dabei den Flächenverbrauch zu reduzieren. Auf der anderen Seite muss es hereinpassen.“ Die Stadtbaumeisterin lehnte es zwar ab, zum derzeitigen Planungsstand dem Investor detaillierte Vorgaben zu machen, nahm aber den einstimmigen Auftrag des Bauausschusses entgegen, über eine Reduzierung des Bauvorhabens zu verhandeln.

Warten auf den neuen Stadtrat

Ein Blick nach gegenüber, auf das weiterhin noch nicht überbaute Gartengrundstück zwischen Trostberger und Rottstraße macht aber deutlich, dass Verhandlungen nicht gelingen müssen. Nachdem die Stadt dort eine dichte und hohe Bebauung abgelehnt und eine Veränderungssperre verhängt hatte, zog sich der Investor nach Angaben von Bürgermeister Michael Hetzl zurück. „Gegenüber wurden weitere Gespräche abgelehnt“, sagte Hetzl. „Der Besitzer verhandelt nicht. Er wartet ab, bis es einen neuen Stadtrat gibt.“

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