Nachruf
Vierfacher Vater (44) gestorben: Familie und Feuerwehr Mühldorf trauern um Wolfgang Demmel
Als vierfacher Vater wusste Wolfgang Demmel, wie wichtig die Sorge für ihm anvertraute Menschen ist. Als Feuerwehrmann stand bei ihm die Hilfe für andere ganz oben. Jetzt ist der Mühldorfer mit nur 44 Jahren gestorben. Nun wollen andere seiner Familie helfen.
Mühldorf – Viele trauern. Denn Wolfgang Demmel, das zeigen die Reaktionen an den Tagen nach seinem Tod, war bei vielen Menschen gern gesehen. Ob in seiner Firma, am Stammtisch oder bei der Feuerwehr: Es ist einer gegangen, den viele mochten.
Völlig überraschend gestorben
Sein Tod kam völlig überraschend, sagt Wolfgang Demmels Frau Nadine: „Aus dem Nichts, ein Schlag ins Gesicht.“ Der Vater von vier Kindern war zwar schon lange herzkrank, in der letzten Zeit sei es ihm aber gut gegangen.
Nichts habe in den letzten Wochen darauf hingedeutet, dass das Herz nicht mehr konnte. Dann, am Montag, 5. Februar, der plötzliche Tod. „Die Ärzte vermuten einen Herzinfarkt“, sagt Nadine Demmel.
Für die junge Mühldorfer Familie ein brutaler Schlag. Denn Wolfgang Demmel brachte in seine Familie all das ein, was Weggefährten so an ihm geschätzt haben. Seine Frau sagt: „Er war ein herzensguter Mensch.“ Sie nennt ihn einen „liebevollen Eheman“, einen, „der immer für die Kinder da war.“
Für andere da gewesen
Für andere da sein, das war einer der wichtigsten Charakterzüge des 44-Jährigen. Deshalb ging er auch als Jugendlicher vor knapp 30 Jahren zur Feuerwehr Mühldorf. Wie jeder andere Feuerwehrler auch durchlief er die komplette Ausbildung, setzte seinen Schwerpunkt dann dort, wo er ehrenamtliches Engagement und Beruf verbinden konnte: Als Lastwagenfahrer war er der geeignete Drehleitermaschinist, der das schwere Fahrzeug und seine Besatzung sicher leiten konnte.
Feuerwehrvorstand Josef Birnkammer betont die Expertise, die Demmel dank seiner Ausbildung und seines Berufs in die Feuerwehr eingebracht hat. Fachlich, aber vor allem auch menschlich: „Wir haben ihn alle gemocht“, sagt Birnkammer, „er hat immer geholfen.“
Feuerwehr will helfen
In den letzten Jahren war Wolfgang Demmel seltener bei der Feuerwehr anzutreffen. Das kranke Herz verlangte Schonung.
So galt seine ganze Kraft der Familie, seiner Frau Nadine und den Kindern Maximilian, Jasmin, Michelle und Jonas, die zusammen mit Demmels Geschwistern trauern. Eine große Familie, die jetzt ohne einen wichtigen Bezugspunkt dasteht.
Spendenkonto eingerichtet
Jürgen Skoluda ist einer der Feuerwehrkameraden Demmels. Er weiß, wie schwer es für eine junge Familie wird, wenn der Vater plötzlich nicht mehr da ist. „Er war so viele Jahre bei uns engagiert und hat anderen geholfen“, sagt Skoluda. „Jetzt sind wir dran.“ Deshalb will die Feuerwehr seiner Familie beistehen und sie finanziell unterstützen.
Dafür hat Skoluda ein Spendenkonto bei PayPal eingerichtet. Noch knapp 30 Tage lang läuft dort die Spendenaktin der Feuerwehr Mühldorf. Er hofft auf große Unterstützung, um Familie Demmel zumindest eine Sorge nehmen zu können.

