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Vortrag über Betrugsmaschen

„Legen sie auf!“ – Kriminal-Hauptkommissar warnt in Mettenheim vor Enkeltrick und Co.

Schonungslos klärte Kriminalhauptkommissar Herbert Grießer die Mitglieder des VdK-Ortsverbands Ampfing auf.
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Schonungslos klärte Kriminalhauptkommissar Herbert Grießer die Mitglieder des VdK-Ortsverbands Ampfing auf.

Kriminalhauptkommissar Herbert Grieser hielt im Gasthaus Kreuzerwirt in Mettenheim einen Vortrag über Betrugsmaschen wie den Enkeltrick. Besonders Senioren werden oft Opfer dieser Gaunereien – aber nicht nur ältere Menschen fallen auf die fiesen Tricks rein.

Ampfing/Mettenheim – Wenn der Handwerker ungewollt klingelt. Kriminalhauptkommissar Herbert Grieser referierte auf Einladung des Ortsverbandes VdK Ampfing im Gasthaus Kreuzerwirt in Mettenheim über Enkeltricks und andere Gaunereien. Man meint, es wäre schon so oft darüber gesprochen worden, aber immer wieder fallen Senioren – und nicht nur die – auf die sogenannten Enkeltricks oder falsche Handwerker rein.

Spezifische Deliktsmuster

Herbert Grieser, Präventionsbeauftragter der Polizei für Betrugsdelikte, zeigte auf, wo Schockanrufe oder falsche Beamte besonders häufig anzutreffen sind und worauf jeder achten sollte, um nicht selbst Opfer eines Trickdiebstahls zu werden.

Nach der aktuellen Kriminalstatistik werden Über-60-Jährige insgesamt verhältnismäßig selten als Opfer eines Verbrechens polizeilich erfasst. Dennoch gibt es zahlreiche Betrugsmethoden, die von Kriminellen insbesondere bei Senioren angewandt werden.

An der Haustüre, am Telefon, im Internet oder auch in der Öffentlichkeit – ein Betrug ist an jedem Ort möglich. Immer wieder haben es Trickbetrüger insbesondere auf Senioren abgesehen. „Da immer mehr Menschen immer älter werden, entwickeln sich vermehrt spezifische, auf ältere Opfer ausgerichtete Deliktsmuster“, betont Grieser.

Eine der bekanntesten Methoden ist der Enkeltrick. Dabei rufen die Betrüger ihr Opfer an, geben sich als Enkel oder sonstigen Verwandten oder Bekannten aus, der einen finanziellen Engpass oder eine Notlage wie einen Unfall hat, und bitten den Angerufenen kurzfristig um Bargeld. In manchen Fällen geben sich die Kriminellen auch als Anwalt, Polizist oder sonstige Person einer Behörde aus und nun für die medizinische Behandlung oder Strafverteidigung Geld benötigt wird.

Grießer zeigte schonungslos auf, wie Täter bei Schockanrufen vorgehen, um ihre Opfer psychisch unter Druck setzten. Sollte jemand so einen Anruf bekommen: unbedingt auflegen! Meist werden die Angerufenen während des Gesprächs vermeintlich weitergeleitet zum Beispiel zum Richter oder Staatsanwalt.

Auflegen und Polizei informieren

„Auch das ist Fake, legen sie auf!“, so immer wieder der dringende Appell von Grießer. Wer solche Anrufe erhält, solle unbedingt die Polizei verständigen. „Wir“, so Grießer, „geben sofort Warnungen weiter und informieren auch die Banken, dass sie achtgeben.“ Herbert Grießer räumte auch mit dem Gerücht auf, dass nur ältere Leute davon betroffen sind. Die Tendenz zeigt, dass auch viele Jüngere auf solche Anrufe, Haustürgeschäfte und vor allem auch über die modernen Medien auf diese Tricks hereinfallen.

„Auch künstliche Intelligenz wird ein großes Problem werden“, so Grießer: „Wir wissen noch gar nicht, was da alles auf uns zukommt.“ Die Polizei rät, prinzipiell misstrauisch zu sein. „Vergewissern Sie sich, dass der Anrufer wirklich derjenige ist, für den er sich ausgibt. Rücksprache mit Familienangehörigen halten und versuchen, den betreffenden Angehörigen unter einer bereits von früher bekannten Telefonnummer zu kontaktieren. Grundsätzlich sollten keine Details über familiäre und finanzielle Verhältnisse am Telefon bekannt gegeben werden.“

Bei einigen Betrugsmethoden wird die Hilfsbereitschaft von Senioren ausgenutzt. So klingeln die Kriminellen zum Beispiel direkt an der Haustür ihres ausgewählten Opfers und versuchen, durch einen Vorwand in die Wohnung zu kommen, um zu stehlen. Gauner täuschen beispielsweise vor, dass ihnen übel ist, sie etwas zum Schreiben benötigen, oder dass sie sich verletzt haben und in der Wohnung einen Arzt anrufen wollen. „Auch Vorsicht bei Polizisten, Gerichtsvollziehern, Handwerkern, Paket- oder Postmitarbeitern, die versuchen, in die Wohnung ihres Opfers zu gelangen.“

Grundsätzlich sollte man immer nur unter Verwendung einer vorgelegten Türsperre wie einem Kastenschloss mit Sperrbügel die Türe öffnen und keine Fremden in die Wohnung lassen. Handwerker sollte man nur einlassen, wenn man sie selbst bestellt hat oder sie vom Vermieter angekündigt wurden. Von angeblich amtlichen Personen sollte man sich den Dienstausweis zeigen lassen. Da allerdings auch angebliche Dienstausweise eine Fälschung sein können, ist es ratsam, im Zweifelsfall bei der betreffenden Behörde nachzufragen, ob die betreffende Person tatsächlich existiert und einen Besuchsauftrag hat.

Beratung auch im eigenen Zuhause

Dabei ist es wichtig, die Telefonnummer der Behörde selbst im Telefonbuch nachzuschlagen und sich nicht auf eine Telefonnummer, die auf einem Schreiben zu verlassen, das die Person mitgebracht hat. Immer wieder kam der Rat von Herbert Grießer, Verbrechen umgehend bei der Polizei (Notruf 110) zu melden. Kostenlos kann man sich dazu bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, entweder auf der Dienststelle oder auf Wunsch auch Zuhause beraten lassen.

Erreichbar ist Kriminalhauptkommissar Herbert Grieser unter Telefon 0 86 31/36 73 433 oder unter E-Mail polizeiberatung-muehldorf@polizei.bayern.de.

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