Protest gegen Subventionsstreichungen
Kein Ende in Sicht: Bauern protestieren weiter – mit Sternfahrt zum Mößlinger Flugplatz
500 Bauern kamen nach einer Sternfahrt mit ihren Traktoren auf dem Mößlinger Flugplatz zusammen. Dort wiederholten sie ihre Forderungen der vergangenen Wochen. Die Bauern kündigten weitere Aktionen an.
Mühldorf – Die Startbahn des Flugplatzes in Mößling war am Freitagabend (26. Januar) Ziel einer Sternfahrt von Traktoren und Fahrzeugen von Speditionen und Handwerksbetrieben. Aus der ganzen Region kamen die Fahrzeuge, die schon von weitem sichtbar waren. Denn auf den Dächern und Fahrerkabinen leuchteten die Warnlampen in grellem Orange.
Aus dem Stall auf den Flugplatz
Rund 500 Demonstranten waren dabei. „Wir arbeiten viel, aber wir arbeiten auch gerne auf den Feldern und in den Ställen – aber wenn die Auflagen immer mehr werden und der Erlös immer weniger, dann werden sich unsere Söhne und Töchter genau überlegen, ob sie den Betrieb überhaupt noch übernehmen wollen“, dieses Argument einer Bäuerin aus der Nähe von Waldkraiburg war mehr als nur einmal zu hören.
Organisiert worden war die Sternfahrt vom Bauernverband und der Initiative „Land schafft Verbindung“ (LSV), die LSV-Vertreter Franz Heisner und Tobias Grundner freuten sich darüber, dass sich die Teilnehmer der Veranstaltung auch von Kälte, Sturm und Regen nicht abhalten ließen. „Die Politik hat es da leichter, die Damen und Herren sitzen in bequemen Büros und lachen uns aus, zumindest hat man dieses Gefühl immer wieder“, sagte Grundner.
Kein Verständnis für die Regierung
Die Demo-Initiatoren berichteten von einem Besuch bei der Bundestagsabgeordneten Sandra Bubendorfer-Licht, wo sie auf „wenig bis gar kein“ Verständnis gestoßen seien, dabei habe sich die FDP doch immer als die Partei der Wirtschaft positioniert, was aber anscheinend nicht für die Landwirtschaft gelte. „Hier fehlt einfach bei vielen Politikerinnen und Politikern der Bezug zur Landwirtschaft.“ Das Publikum antwortete lautstark: „Wir haben die Schnauze voll.“
Die Redner forderten einen grundsätzlichen Wandel in der Politik: „Das, was wir jetzt aus Berlin geboten bekommen, ist nur noch grottenschlecht, als wenn man die Wirtschaft einfach an die Wand fahren will“, das war einer der Vorwürfe. Heftige Kritik gab es daran, dass es hier nicht darum gehe, die Umwelt zu schützen, so wie es immer wieder behauptet wird: „Man hat ein Haushaltsloch, und das versucht man auf dem Rücken der Bauern zu stopfen“. Die Veranstalter kündigten weitere Aktionen an.
krb