Für alle zwischen 14 und 23
Jugendparlament Mühldorf zieht Bilanz und sucht frische Kandidaten für die nächste Wahl
Die Amtszeit des aktuellen Jugendparlaments neigt sich dem Ende zu. 2025 wir neu gewählt. Was das JuPa Mühldorf so macht und was neue Kandidaten mitbringen sollten.
Mühldorf – Das Jugendparlament oder kurz JuPa der Stadt gewährte in der September-Sitzung des Stadtrats einen Einblick in seine Arbeit. Vor vier Jahren hatte eine Arbeitsgruppe aus Stadtverwaltung, Stadträten und Jugendorganisationen der Mühldorfer Parteien über die geplante Etablierung eines Jugendgremiums in der Kreisstadt Mühldorf beraten. Valentin Maier, der erste Vorsitzende des bereits zweiten Jugendparlaments, erstattete den Stadträten seinen Bericht über das politische und gesellschaftliche Engagements des JuPa.
Info-Stände und Bierpong-Turnier
Das aktuell zweite Jugendparlament der Stadt arbeitet seit 14. Februar 2023. „In dieser Amtszeit waren wir elf Jugendräte zweimal beim Altstadtfest am Stand des Jugendzentrums und bei der Jugendparty des Kreisjugendrings dabei und haben wieder das Bierpong-Turnier auf dem Gelände des TSV veranstaltet“, so Maier. Alles Aktivitäten, um mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen und für die Arbeit des JuPa zu werben.
Erstwähler an die Hand genommen
„Auch politisch waren wir vorne dabei“, stellte der Vorsitzende fest. „Vor der Landtagswahl haben wir einen Jungwählerabend veranstaltet.“ Mit den Direktkandidaten verschiedener Parteien wurde eine Podiumsdiskussion mit Fragen aus dem jugendlichen Publikum abgehalten. Und nicht nur Erstwähler wurden über den Ablauf der Wahl aufgeklärt. Außerdem wurde zusammen mit dem Kulturamt die „Jugendbühne Spotlight“ als neues junges Format im Kulturprogramm der Stadt umgesetzt. „Im Haberkasten hatten junge Bands, Musiker und Dichter eine Bühne für ihre Kunst. Das Publikum war durch die Bank begeistert!“, freute sich Valentin Maier.
Skatepark Altmühldorf liegt auf Eis
Ein Projekt, das aus dem Vorgänger-JuPa übernommen wurde, ist die Erweiterung des Skateparks im Altmühldorfer Tal. Ein entsprechender Antrag des Jugendparlaments wurde im Stadtrat im Frühjahr 2022 beschlossen. „Im Vorfeld wurde viel Zeit in Planung und Besprechungen zwischen der Skater-Community, der Stadtverwaltung und dem Jugendparlament investiert“, stellte Maier fest. Wegen Anwohnerklagen liegt die Umsetzung des Projekts bis zu deren rechtlicher Klärung auf Eis. „Es ist für uns selbstverständlich sehr frustrierend, da unsere Mühen und Vorhaben alle an den Anwohnerklagen scheitern.“ Umso enttäuschender ist es für die jungen Leute, weil es bei den Beach-Volleyballern gleich nebenan mit der Einrichtung der Plätze funktioniert hat.
Valentin Maier nutzte die Gelegenheit auch für ein Dankeschön an Stadtverwaltung, Bürgermeister und Stadträte für die konstruktiven Gespräche und Telefonate: „Auch wenn wir hie und da bei der Terminfindung auf Schwierigkeiten stießen, da Schüler und Studenten zu den Öffnungszeiten des Rathauses meist in Uni und Schule sind.“
Dickes Lob für den Jugendreferenten
Besonders dankte er im Namen des gesamten JuPa dem Jugendreferenten Gottfried Kirmeier (SPD): „Wir sind immer wieder begeistert davon, wie sich ein Politiker, der sich durchaus zu den alten Hasen zählen darf, für jugendliche Themen begeistern und mit langem Atem einsetzen kann.“ Kirmeier sei „ein Mann, der stets mit gutem Rat da ist, Impulse zur rechten Zeit gibt, immer erreichbar ist, wenn man zum Beispiel nicht weiß, wie man an eine Ansprache im Stadtrat herangehen soll“.
Damit das Jugendparlament weitergeführt werden kann, ist jetzt der Nachwuchs gefragt. Bis Weihnachten können sich Kandidaten im Alter von 14 bis 23 Jahren für die nächste Amtsperiode melden. „Ein Jugendparlament lebt von seinen Mitgliedern und ihrem Engagement sowie ihren Stärken“, rührte Maier die Werbetrommel und forderte die Stadträte auf, ebenfalls kräftig Werbung für das JuPa zu machen. „Wir brauchen Jugendliche, die bereit sind, in ihrer Freizeit hier in unserer Stadt aktiv zu werden, ein offenes Ohr für die Jugend zu haben und einzustehen für junge Themen und Meinungen!“
„Zieht uns Stadträte an den Ohrwascheln“
Die Stadträte sagten den Jugendparlamentariern ihre volle Unterstützung zu. „Es ist toll, was ihr macht. Ihr seid Vorbilder für andere junge Leute“, lobte Angelika Kölbl (SPD) den Einsatz der Jugendlichen. „Zieht uns Stadträte an den Ohrwascheln und ermahnt uns.“ Was den Skatepark angeht, bedauerte sie sehr, dass „die Jugend ins Ofenrohr schaut“. Auch Claudia Hungerhuber dankte dem JuPa für das „unheimliche Engagement“ und sagte zu, den Skatepark nach Möglichkeit voranzutreiben. Dazu meinte Ulrich Niederschweiberer (CSU) mit einem Augenzwinkern: „Der Skatepark gibt euch einen realistischen Einblick in die Arbeit und die Probleme des Stadtrats.“
JuPa soll sichtbarer werden
Karin Zieglsgänsberger (UM) forderte die Jugendräte auf, die Sitzungen des Stadtrats regelmäßig zu besuchen. „Das Jugendparlament ist eine wichtige Aufgabe und sollte in der Stadt sichtbarer werden“, wünschte sich Oliver Multusch (AfD). Er schlug vor, dem JuPa auch Platz im Innstadt-Info einzuräumen.
Registrierung als Kandidat
Bis Sonntag, 8. Dezember, können sich Jugendliche als Kandidatin oder Kandidat für das neue Jugendparlament aufstellen lassen. Der Zeitraum für die Online-Wahl des Jugendparlaments für die Jahre 2025 und 2026 ist von 27. Januar bis 2. Februar 2025 terminiert. Aufstellen lassen können sich 14 bis 23 Jahre alte Menschen mit Haupt- oder Zweitwohnsitz beziehungsweise Lebensmittelpunkt in der Kreisstadt Mühldorf. Das Bewerbungsformular ist auf der städtischen Website www.muehldorf.de zu finden.
Mehr zum Jugendparlament Mühldorf gibt es unter www.jupa-muehldorf.de im Internet oder auf Instagram.