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Starke Gewitter in Mühldorf

Ahnungslos in den Totalschaden? Überflutete Unterführung – wieder bleibt ein Auto stecken

Es ist das immer gleiche Bild: Wenn es in Mühldorf stark regnet, laufen Unterführungen voll. Fast jedes Mal bleiben Autos darin stecken.
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Es ist das immer gleiche Bild: Wenn es in Mühldorf stark regnet, laufen Unterführungen voll. Fast jedes Mal bleiben Autos darin stecken.

Bei vielen Gewittern mit Starkregen laufen Unterführungen in Mühldorf voll. Warum das so ist. Und was Autofahrern droht, die trotzdem durch das tiefe Wasser fahren.

Mühldorf – Die gute Nachricht: Das schwere Gewitter, das am Montagabend (6. Mai) über Mühldorf zog, hat nur wenig Schaden angerichtet. Der neue Sprecher der Polizei Mühldorf, Maximilian Maier sagt: „Tatsächlich war es ruhig, nichts Tragisches.“ Ein paar umgefallene Bäume, Menschen kamen laut Polizei nicht zu Schaden.

Ein typisch Mühldorfer Phänomen gab es aber erneut zu beobachten: Eine der Straßenunterführungen in der Stadt lief mit Wasser voll. Und erneut bliebt ein Auto im tiefen Wasser in der Unterführung der Töginger Straße stecken. „Für uns ist es ein Rätsel“, sagte Mühldorfs Feuerwehrkommandant Martin Strasser. Er könne nicht verstehen, warum Autofahrer versuchen würden, durch die überschwemmten Unterführungen zu fahren.

Die vollgelaufenen Unterführungen machen der Polizei viel Arbeit und binden Kräfte.

„Der Motor geht aus, das Auto säuft ab“, schildert Strasser, was passiert, wenn ein Auto in die Unterführung fährt. Meist mit Schwung. Das berichten andere Feuerwehrleute, die bei solchen Einsätzen dabei sind. Oft schwimme das Fahrzeug auch auf. Wenn die Insassen aussteigen, gelte es, sie sicher aus der Unterführung zu bringen.

Außerdem müssen Feuerwehrleute die Einfahrten sichern, damit nicht noch mehr Autofahrer im Wasser landen. „Das bindet Kräfte und Fahrzeuge“, sagt Strasser, und sei besonders bei Unwettern eine Herausforderung für die Feuerwehr.

Abpumpen ist angesagt: Hochwasser in der Unterführung an der Töginger Straße

Das Auto können die Freiwilligen der Wehr nicht retten, das bleibt so lange in der Unterführung stehen, bis das Wasser abgepumpt ist. Fahrbereit ist es aber nie, der Fahrer muss für einen Abschleppdienst sorgen.

Warum das Wasser bei starkem Regen in den Unterführungen stehen bleibt, liegt an den großen Wassermassen, die binnen kurzer Zeit hineinlaufen. Nach Angaben der Stadt sind häufig durch Laub verstopfte Abflüsse der Grund, dass das Wasser nicht ablaufen kann. „Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben aufgrund von vergangenen Erfahrungen ein erhöhtes Augenmerk auf die betroffenen neuralgischen Stellen“, teilt Sprecherin Teresa Harreiner mit. „Leider gehen Starkregenereignisse zumeist mit Stürmen einher, wodurch in größerem Umfang auch Äste und Blattwerk auf die Fahrbahn gelangen.“ Sie fließen mit dem Wasser in die Abflüsse und verstopfen sie.

Der Landkreis ist für die relativ neue Unterführung an der Töginger Straße zuständig, die Stadt ist für die Unterführungen an der Inneren Neumarkter Straße und der Kapellenstraße. „Im Zuge laufender Arbeiten werden wir versuchen, die Situation zu verbessern“, verspricht Harreiner. „Bei dem geplanten Umbau der Unterführung Kapellenstraße ist vorgesehen, durch Einbau von entsprechend dimensionierten vorgeschalteten Absetzschächten, den beschriebenen Effekt vorzubeugen.“

Vor Fahrten in überflutete Unterführungen warnt Georg Heiss. Er betreibt eine Autowerkstatt in Mühldorf und hatte selbst schon abgesoffene Autos repariert „Der Motor zieht über den Luftfilter Wasser an und versucht es zu verdichten“, sagt er. Die Folge: Der Motor erhält einen meist nicht zu „kapitalen Schaden“, weil er das Wasser nicht verarbeiten kann. „In 98 Prozent der Fälle muss der Motor ausgetauscht werden“, sagt Heiss. „Das Auto erleidet einen wirtschaftlichen Totalschaden.

Was passiert, wenn ein E-Auto in die Fluten fährt?

Das gilt oft auch für sogenannte SUVs. Die liegen zwar etwas höher, als andere PKW, ziehen aber, wie der BMW am Montag, trotzdem Wasser an.

Was mit Elektroautos passiert, weiß Heiss nicht, da gibt nach seinen Angaben noch keine Erfahrungen. Er sieht allerdings eine große Gefahr, wenn die Hochvoltbatterien mit dem Wasser in Verbindung kommen. „Dann wird es brandgefährlich.“

Auf den Kosten für die Reparatur bleiben die Fahrzeughalter oder ihre Versicherungen sitzen. „Wer mit seinem Fahrzeug sehenden Auges in eine überschwemmte Unterführung einfährt, handelt grob fahrlässig“, sagt Stadtsprecherin Harreiner. „Ein dabei eintretender Schaden wird nicht durch den sogenannten Wasserschlag, sondern durch das Fehlverhalten des Fahrers verursacht.“

Muss die Feuerwehr kommen, kann es noch teurer werden: Den Einsatz zahlt der Autofahrer.

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