Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Globaler Klimastreik

„Haltet Euch an Klimaziele“ – Fridays for Future marschierten wieder durch Mühldorf

Fridays for Future Mühldorf
+
Ein ansehnlicher Demonstrationszug hatte sich auf dem Weg vom Mühldorfer Bahnhof zum Stadtplatz gebildet.

Nicht nur junge Leute haben beim Klimaprotest in Mühldorf lautstark für die Einhaltung der gesetzten Klimaziele geworben. Was „Fridays for Future“ von Politik und Bürgern fordert.

Mühldorf – „Wir sind hier, wir sind viele, haltet Euch an Klimaziele“, dank einer mobilen Lautsprecheranlage war dieser Ruf der Teilnehmer am Demonstrationszug gut zu hören. Die 16-jährige Schülerin Mina Kozel aus Waldkraiburg gab dabei immer wieder den Einsatz, die Demonstranten antworteten gemeinsam und sie ließen auch in weiteren Sprechchören keinen Zweifel daran, dass sie mit der aktuellen Umweltpolitik nicht zufrieden sein können. „Wir wollen durch die Demo den Druck auf die Bundes-, Landes- und Lokalpolitik erhöhen und uns für die Einhaltung des Klimaschutzgesetzes starkmachen, dazu muss man uns hören, ich denke, das gelingt uns heute ganz gut“, unterstrich Mina Kozel.

Demo-Organisator Florian Meyer machte im Gespräch deutlich, dass die nächsten fünf Jahre wohl die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnung des Klimas werden könnten, es sei Zeit, diese Bedrohung endlich ernst zu nehmen. „Deswegen müssen wir jetzt raus aus Kohle, Öl und Gas, brauchen eine echte Verkehrswende und einen Aufbruch auf allen Ebenen“, betonte Meyer. Nie zuvor sei es wichtiger als in diesem Jahr, dass Menschen weltweit für Klimaschutz aufstehen und zeigten, dass ehrliches, schnelles Handeln dringend notwendig sei.

Am Mühldorfer Stadtplatz angekommen, gab es Musik von der Band „Reflection of Reality“. Zur Kundegbung
gesellten sich zahlreiche Zuhörer, darunter viele Familien mit Kindern, aber auch Senioren interessierten sich für die Ziele der Aktivistengruppe.

Klare Verbesserungen einfordern

Eine gelungene Einführung in die Thematik boten Florian Meyer und Fanny Weishäupl als Veranstaltungsleiter, die zunächst einmal klarstellten, dass man zwar bewusst in der Zeit des Landtagswahlkampfes die Ziele einer wirksamen Umweltpolitik darstellen und klare Verbesserungen einfordern wolle, dass sich aber Fridays for Future nicht von politischen Parteien vereinnahmen lasse. Die Redebeiträge, die auch spontan am Mikrofon gehalten werden konnten, sollten nicht den Charakter
einer Wahlkampfveranstaltung haben – woran sich auch alle Redner hielten.

Weishäupl und Meyer traten in einen Dialog, in dem sie Antworten auf Fragen gaben, die immer wieder gestellt werden, wenn es um das Klima geht. So „zerlegten“ sie beispielsweise das Argument, dass Deutschland ja nur für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen verantwortlich sei, dies sei ja nur ein Bruchteil dessen, was von China verursacht wird. „Das ist völlig absurd, weil wir soviel über Verantwortung reden und dann plötzlich tut man so, dass wir als Deutschland völlig egal sind, weil wir irgendwie nicht so groß und nicht so wichtig sind“, so Weishäupl. Vor allem sei klar: „Deutschland hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, und das kann nur funktionieren, wenn alle einen Beitrag leisten“.

Deutschland muss Anteil leisten

Florian Meyer erinnerte daran, dass der Klimawandel nicht nur auf den aktuellen Emmissionen beruhe, sondern schon seit langer Zeit „aufgebaut“ wurde. Man müsse also auch berücksichtigen, dass Deutschland, historisch betrachtet und berechnet für die Zeit zwischen 1850 und 2021 auf Platz sechs in der Rangliste der Länder mit dem höchsten Ausstoß zu finden sei, „insgesamt ist die deutsche Menge der Emissionen in dieser Zeit größer als die von afrikanischen und südamerikanischen Ländern zusammen.“ „Niemand erwartet doch, dass Deutschland die Klimakrise alleine löst, es geht doch einfach darum, wir unseren Anteil leisten, damit wir überhaupt erwarten können, dass andere Länder mitmachen“, dafür gab es Zustimmung und Applaus.

Nicht gelten lassen wollten die beiden Redner auch das Argument, dass man in der jetzigen Zeit andere Themen habe als den Klimaschutz: Den russischen Angriffskrieg oder die Inflation gegen den Klimaschutz aufzurechnen, sei der falsche Weg: „Das war schon so in den letzten 50 Jahren der Klimadiskussion: Es gab immer Themen, die angeblich wichtiger waren“, so Meyer.

Teure Schäden für die Gesellschaft

Der junge Wissenschaftler Dr. Simin Fischer verwies in seinem Statement darauf, dass es ein Erfolg der Klimabewegung sei, wenn jetzt das Thema „Klimawandel“ wieder auf der Agenda stehe. Der Vertreter der Organisation „Wissenschaftler für die Zukunft“ machte klar, dass die Verringerung von Emmissionen kein unbezahlbarer Luxus, sondern unverzichtbar sei: „Die kommenden Schäden dürften für die Gesellschaft sehr teuer werden. Noch können wir handeln, deshalb sind wir alle gefragt, wenn es um das Einsparen von Energie und den Ausstoß von CO2 geht“, rief er den Aktivisten zu. In weiteren Redebeiträge wurde der Kreisgruppe von „Fridays for Future“ viel Lob für ihren Einsatz ausgesprochen.

krb

Kommentare