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Neue Vorschläge

Flusswelle für Surfer? Das sind die Forderungen der CSU für das Sümö-Gelände und Mühldorf

Das Sümö-Gelände in Mühldorf als Beispiel für den Streit um den Haushalt: Die Kosten für den Umbau des Areals steht noch nicht im Haushalt. Für die einen ein Zeichen nicht transparenter Planung, für den Bürgermeister eine realistische Aussage, weil noch keine Kosten feststehen.
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Das Sümö-Gelände in Mühldorf.

In der Diskussion um das Sümö-Gelände in der Mühldorfer Altstadt hat die CSU ihre Vorstellungen bekannt gemacht. Dabei gibt es Überraschungen und Neuigkeiten.

Mühldorf - Nach den Grünen hat sich jetzt auch die Mühldorfer CSU zur Umgestaltung des Areals zwischen Altstadt und ehemaliger B12 gemacht geäußert. Die Vorschläge der Mehrheitspartei im Mühldorfer Stadtrat gehen an einigen Punkten über die der Stadt und der Grünen deutlich hinaus und bringen einschneidende Änderungswünsche und manche Überraschung.

Ein Parkhaus weglassen

Wie die Grünen will auch die CSU die Zahl der Parkhäuser auf dem Sümö-Gelände verringern; laut Vorschlag der Stadt sollen es drei werden. Die Fraktion schlägt vor, das Parkhaus an der Grundschule wegfallen zu lassen. Damit könnte auch die Kirschbaumallee an dieser Stelle erhalten werden. „Um die gleiche Anzahl der Stellplätze zu bekommen, soll das westliche Parkhaus um eine Etage erhöht werden“, sagte CSU-Fraktionssprecher Stefan Lasner. Er hat den Vorschlag seiner Fraktion jetzt der OVB-Heimatzeitung vorgelegt. Um den Wegfall auszugleichen, will die CSU das westliche Parkhaus ein Stockwerk höher bauen und Parkplätze auf dem geplanten Supermarkt zur Verfügung stellen.

Dazu kommen Geschäftshäuser, ein Café oder Restaurant im Park. Für die CSU entscheidend, ist der Bau von Mehrfamilienhäusern. „Nach Einschätzung von Experten werden sich die Städte in Zukunft verändern“, sagt Lasner. „Der Einzelhandel wird zunehmend verdrängt“.

Wohnen statt einkaufen

Wohnbebauung ist nach Ansicht der CSU neben der Ansiedlung von Gastrobetrieben, eine Möglichkeit einen Gegenpol zum Einzelhandelssterben zu schaffen. „Wir halten daher daran fest, die übrigen geplanten Häuser als Wohnraum zu planen. Es soll sich dabei um Mehrparteienhäuser mit unterschiedlich großen Wohneinheiten handeln.“ Durch den Verkauf der Grundstücke an einen Investor könnte die Stadt die Parkhäuser finanzieren, glaubt die CSU.

Um Parkplätze für Anwohner zu schaffen, soll eine Tiefgarage gebaut werden. Das Hallenbad kann nach Ansicht der CSU so lange stehen bleiben, bis ein Neubau erstellt worden ist.

Vorfahrt fürs Hallenbad: Die Mühldorfer CSU hat auch für die Einrichtung der Stadtwerke einen Vorschlag.

Die ganze Stadt einbeziehen

Grundlage der CSU-Vorschläge zum Bau von Parkhäusern und der neuen Planungen für das Gelände rund um Zentralparkplatz und Inn-Stadt-Park ist die Ausweitung der Planungen auf die gesamte Altstadt. „Aus unserer Sicht ist es aber wichtig, nicht nur den Umgriff des Bebauungsplans Inn-Stadt-Park zu berücksichtigen, sondern ebenfalls den historischen Stadtplatz und auch den Bereich um den Stadtkern“, sagte Lasner.

Wichtig ist der CSU die bessere Erschließung des Sümö-Geländes, für das die CSU nicht nur einen Kreisverkehr an der Kreuzung Inn-Straße mit der alten B12 vorschlägt. Zusätzlich sollte die Kreuzung an der Sparkasse mit einem Kreisel erweitert werden.

Zehn Punkte will die CSU in die Neuplanung des Sümö-Geländes einbeziehen: die Parkplätze am Gynzentrum (1), zwei Kreisverkehre zur Verkehrsanbindung (2/3), die Parkpläztze am Haberkasten (4), die Märkte auf dem Stadtplatz (5), eine Fußgängerzone vom Stadtplatz zum Sümö-Gelände (6), eine Hol- und Bringzone an der Grundschule (7), einen Busbahnhof Altstadt (8), den Altstadtring als Einbahnstraße (9) und eine Fußgängerunterführung zum Inn (10)

Auf dem Stadtplatz soll ein Teil der Parkplätze verschwinden, um die Innenstadt zu beleben. „Aus diesem Grund ist es sinnvoll einen Teil der Parkplätze im Innenstadtbereich für einen Marktplatz zu nutzen, der gleichzeitig in einem verkehrsberuhigten Bereich liegt“, sagt Lasner. Die CSU schlägt dafür Teile der zweiten, südliche Fahrspur des Stadtplatzes vor.

Fußgängerzone schaffen

Um diesen Bereich mit dem Sümö-Gelände zu verbinden, soll eine Fugängerzone zwischen Stadtplatz, Konrad-Adenauer-Straße und Luitpoldallee geschaffen werden. Sie würde durch das kleine Stadttor am H&M Richtung Süden führen. Die Straße wird derzeit von Autos und Stadtbussen genutzt. Für die Busse soll ein neuer Busbahnhof an der Grundschule geschaffen werden.

Den gesamten Altstadtring über Stadtwall und Luitpoldallee will die CSU zur Einbahnstraße machen. Nur Fahrradfahrer dürfen in beide Richtungen fahren. Eine Unterführung soll das neugestaltete Sümö-Gelände mit dem Inn verbinden.

Künstliche Flusswelle für Surfer

Nach den Vorstellungen der CSU soll entgegen den Plänen der Stadt ein Teil der Parkplätze am Gyn-Zentrum erhalten bleiben, auf der restlichen Fläche der Stadtwall erweitert werden. An der Grundschule soll eine Hol- und Bringzone anstelle der derzeitigen Parkplätze vor dem Gebäude entstehen.

Als weitere Stärkung für die Innenstadt soll eine künstliche Flusswelle am Inn für ganzjähriges Surfen sorgen.

Mit ihrem Vorschlag hat die CSU auf die Aufforderung von Bürgermeister Michael Hetzl (UM) in einer vergangenen Stadtratssitzung reagiert. Darin hat der Stadtrat festgelegt, dass alle Parteien Gestaltungsvorschläge für das Areal machen sollen. Das haben bis jetzt nur die Grünen getan.

Grundlage der Diskussion ist der Entwurf eines Burghauser Architektenbüros, das für das Gelände eine Mischnutzung aus Parken, Wohnen und Einkaufen vorgelegt hat. Obwohl die Stadt nach einer Jurysitzung den Entwurf sehr gelobt hat, gab es im Stadtrat zum Teil heftige Kritik.

Gegner der städtischen Planung haben Volksbegehren initiiert

So läuft derzeit auch ein Bürgerbegehren gegen die Planungen der Stadt. Bürgermeister Michael Hetzl (UM) kritsierte die Sammlung von Unterschriften als „Selbstdarstellung einzelner Personen mithilfe einer Unterschriftenaktion“ und warf ihnen vor, durch „die Hintertür“ Stadtpolitik betreiben möchten. Wie Hetzl gehen auch Innenstadthändler nach Angaben des Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft, Christian Kühl, von einem „riesen Parkplatzbedarf“ aus.

Dem hielt Mitinitatorin Monika Haneder entgegen: „Es soll eine Diskussion stattfinden und keine kleinlichen Streitereien, bei denen das Gegenüber niedergemacht wird“, betont sie. „Wie wichtig auch die Geschäfte sind, ist allen klar.“

Sie nennt das für die Aktion entscheidende Argumente für die Notwendigkeit des Bürgerbegehrens: „Hier soll über eine Fläche entschieden werden, die der Stadt Mühldorf, also allen Bürgern, gehört.“ 

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