Der nächste WM-Titel für Deutschland?
„Finale dahoam“ – Endlich wieder ein Sandbahn-WM-Endlauf auf der Mühldorfer Rennbahn
Am Sonntag (17. September) schaut die Welt wieder auf Mühldorf. Ausgetragen wird an diesem Tag der Endlauf der Langbahn Weltmeisterschafts-Finalserie 2023. Und es verspricht, ein echter Krimi zu werden.
Mühldorf – Wenn am Sonntag die 17 weltbesten Sandbahnfahrer sich die letzten Duelle um die Weltmeisterschaft 2023 liefern, liegt auf der Mühldorfer Rennbahn nicht nur Höchstspannung, sondern auch Benzingeruch in der Luft. „Dieser Finallauf wird eine große Sache“, freut sich Josef Frohnwieser, Erster Vorsitzender des MSC Mühldorf und Rennleiter. Nicht nur, weil es dem MSC Mühldorf zu seinem 100. Gründungs-Jubiläum gelungen ist, wieder einmal den letzten Lauf um die Weltmeisterschaft in die Inn-Stadt zu holen. „Die Belohnung dafür, dass unser Verein in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet hat.“
Für Spannung sorgt vor allem das: „Im Zwischenklassement liegt Martin Smolinski, Titelheld des Mühldorfer Rennplakats und Mitfavorit um den Titel, nur einen Zähler hinter dem Engländer Chris Harris. Wer von diesen beiden beim Tagesendlauf auf der Mühldorfer Rennbahn vor dem anderen die Ziellinie überfährt, ist der neue Weltmeister!“ Der Olchinger Smolinski hat sich den Titel bereits einmal in Mühldorf geholt, das war 2018, als hier zum letzten Mal ein WM-Finale ausgerichtet wurde.
Jedes verkaufte Ticket unterstützt den MSC
Die Wetteraussichten für Sonntag sind gut, das sollte viele sandbahnbegeisterte Zuschauer an die Rennstrecke locken. „Alles über 5.000 Zuschauer wäre gut für uns“, stellt Frohnwieser fest. Platz wäre locker für das doppelte bis Dreifache an Publikum. „Unser MSC finanziert dieses Spektakel absolut ehrenamtlich und aus eigener Kraft.“
Faszination Sandbahnrennen
Wer schon Fan ist, wird sich das Finale eh nicht entgehen lassen. Wer aber noch nie beim Sandbahnrennen war, für den zählt der Rennleiter die Faktoren auf, die auch ihn seit Jahrzehnten an diesem Sport faszinieren: „Es sind viele Läufe an nur einem Nachmittag zu sehen, einer fährt gegen den anderen. Sandbahnfahren ist Motorradsport zum Anfassen und in seiner ursprünglichsten Form, mit Fahrern ohne Starallüren. Auf losem Sand werden Geschwindigkeiten bis zu 170 Kilometern pro Stunde gefahren. Die Motorräder haben keine Bremsen, denn Bremsen auf sandigem Untergrund wäre viel zu gefährlich. Die Fahrer stoppen ihre Maschinen mit Motorbremse oder dem Wegnehmen von Gas und sie stellen ihre Motorräder quer. Dazu noch die spritzenden Sandfontänen und der tiefe Klang der 4-Zylinder-Motoren. Das macht diesen Sport aus.“
Ist für Josef Frohnwieser in Zeiten von Nachhaltigkeit und Energiekrise ein Sandbahnrennen mit Elektro-Motorrädern vorstellbar? „Unsere Maschinen werden mit Methanol angetrieben, da sind wir abgasmäßig schon sehr gut. Die Schmierung erfolgt über Öle auf pflanzlicher Basis“, sagt er zum Stand der Technik. Es liefen zwar Tests mit E-Motoren, aber er ist sich sicher: „Der schöne Ton der Maschinen macht die Stimmung eines Rennens aus, das Surren von Elektroantrieben würden die Zuschauer nicht akzeptieren.“ Außerdem gehöre die eigenhändige Schrauberei an den Motoren einfach dazu, da will keiner auf einen Elektriker angewiesen sein. „Ich sage immer Schrauben, Tüfteln, Basteln, das sind die Markenzeichen unseres Sports.“
Wer jetzt Lust auf das große Weltmeister-Finale am Sonntag in Mühldorf bekommen hat, findet alles rund um Tickets, Rennbeginn und Rahmenprogramm auf der Internetseite des MSC Mühldorf.