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Interview mit dem Herbergsvater

Die Schulklassen kommen zurück – So hat die Jugendherberge Mühldorf Corona überstanden

Das Jugendgästehaus ist beliebt, und so nehmen auch die Buchungen nach Corona wieder Fahrt auf.
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Das Jugendgästehaus ist beliebt, und so nehmen auch die Buchungen nach Corona wieder Fahrt auf.

Eine Vollbelegung war in der gesamten Zeit seit dem ersten Lockdown bis heute wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich.

Mühldorf – Auch das Jugendgästehaus der Stadt Mühldorf blieb von Corona nicht verschont.

Die OVB-Heimatzeitungen haben sich mit Herbergsvater Engelbert Wiesböck darüber unterhalten, wie er die zurückliegenden zwei Jahre Pandemie in seinem Haus erlebt hat.

Die Herbergseltern Tanja und Engelbert Wiesböck.

Welche Bilanz können Sie für das Jugendgästehaus seit Beginn der Pandemie bis heute ziehen? Was waren die markantesten Einschnitte?

Engelbert Wiesböck: Im Gegensatz zu vielen anderen Jugendherbergen sind wir bis auf den ersten Lockdown durchgehend geöffnet gewesen und hatten der Situation entsprechend eine vernünftige Auslastung. Unser Haus war mit den Auszubildenden der Handwerkskammer und der Deutschen Bahn sowie mit Soldaten zur Corona-Nachverfolgung am Landratsamt und am „InnKlinikum“ Mühldorf gut ausgelastet. Damit konnte die Kurzarbeit unserer Mitarbeiter auf ein Minimum beschränkt und auch ein größeres Defizit verhindert werden.

Vor dem ersten Lockdown, bis 13. März 2020, waren die letzten beiden Gruppen im Haus. Eine Mittelschulklasse, die ein Berufs-Orientierungs-Camp hatte und eine Gruppe Auszubildender der Deutschen Bahn, die am Ausbildungsstandort Mühldorf ihre Ausbildung zum Fahrdienstleiter überregional gemacht haben. Alle anschließenden Gästegruppen haben wir frühzeitig über den Lockdown informiert, und in manchen Fällen konnten wir sogar noch Ausweichtermine für einen späteren Zeitpunkt finden.

Wie haben Sie die unerwartete Schließung genutzt?

Wiesböck: Während des ersten Lockdowns und weil unabsehbar war, wie lange er dauern würde, haben wir mit eigenem Personal nach und nach im gesamten Haus einige Handwerksarbeiten erledigt. Im Außenbereich lief die Vorbereitung für das Frühjahr planmäßig.

Haben Corona-Unterstützungen durch Land oder Bund den wirtschaftlichen Schaden durch die Schließung ausgeglichen?

Wiesböck: Im Rahmen des Bayerischen Corona-Hilfsprogramms haben wir für das Jugendgästehaus Mühldorf einen Unterstützungsantrag gestellt. Der Einnahmeausfall im Zeitraum vom 18. März bis 31. Juli 2020 wurde mit rund 95 000 Euro entschädigt. Für weitere Corona-Hilfen waren wir nicht förderfähig, da wir in kommunaler Trägerschaft der Stadt sind.

Rechnet sich die Jugendherberge für die Stadt?

Wiesböck: Im Jahr 2019 wurde das Jugendgästehaus umgebaut und hat mit einem Ertrag von 90 000 Euro im laufenden Betrieb seine Wirtschaftlichkeit bewiesen.

Die Jugendherberge ist auch für den Einzelhandel und den Tourismus in der Kreisstadt ein Gewinn, weil viele Gäste die Innenstadt zum Einkaufsbummel und Pausieren nutzen. Und auch regionale Lieferanten und Anbieter aus dem Versorgungsbereich profitieren von uns.

Wie sah die Auslastung vor Corona aus?

Wiesböck: Von 2015 bis 2019 haben sich die Belegungszahlen von 5000 auf 16 000 Übernachtungen gesteigert. 2020 haben wir trotz Lockdown und Schließzeiten 4700 Übernachtungen erreicht. 2021 waren wir dann wieder bei über 9100 Übernachtungen. Eine Vollbelegung war in der gesamten Zeit nach dem Lockdown wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich.

Was sind das für Leute, die im Jugendgästehaus einchecken?

Wiesböck: Unsere Hauptgästegruppen sind Grundschulklassen und Sportgruppen. Sehr viele Anfragen kommen derzeit aus dem Realschulbereich wegen der ausgefallenen Wintersportwochen. Die werden jetzt in Sommersportwochen umgewandelt und bei uns als Sport- und Jugendherberge gerne gebucht.

Wie entwickeln sich die Buchungen? Kommen die Schulklassen zurück?

Wiesböck: Die Buchungen nehmen wieder merklich zu. Schon vor den Osterferien kommen wieder Grundschulklassen. Sehr viele Sportgruppen haben an den Wochenenden und Ferien für Trainingslager gebucht. Um sicher einen Platz bei uns zu bekommen, blocken bereits jetzt viele Schulen für das kommende Schuljahr Termine, um ihre ausgefallenen Wintersportwochen hier in Mühldorf zu verbringen.

Das hat das Jugendgästehaus der Stadt Mühldorf zu bieten

Mitten im Sportzentrum der Stadt an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 19 steht die Jugendherberge mit 86 Betten verteilt auf 18 Zimmer. Diese sind teilweise behindertengerecht ausgestattet.

Die Jugendherberge bietet unter anderem Tischtennisplatten, Kicker, einen Volleyballplatz, Möglichkeiten für Basketball und Streetball. Dazu einen Grillplatz mit riesigem Barbecue-Grill, offener Feuerstelle und einer Grünfläche mit Sonnenliegen. Für Seminare und Workshops stehen drei Tagungs- bzw. Konferenzräume mit modernster Technik und WLAN zur Verfügung.

Dazu kommen verschiedene Services wie abschließbare Fahrradgaragen, E-Bike-Ladestation und Gepäcktransporte.

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