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Viele Bürger melden sich zu Wort

Parkplatznot, schlechte Radwege, wildes Feuerwerk: Was die Mühldorfer derzeit bewegt – und ärgert

Bürgerversammlung Mühldorf 2025
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Rund 150 Mühldorfer waren zur Bürgerversammlung in den Stadtsaal gekommen. Zur Fragerunde herrschte reger Andrang an den Mikrofonen.

Die bisher vierte Bürgerversammlung des Mühldorfer Bürgermeisters war im Vergleich zu den Vorjahren gut besucht. Viele Bürger traten im Stadtsaal für ihre Anliegen an die Mikrofone. Was die Menschen in der Stadt aktuell bewegt.

Mühldorf – Ist die Bürgerversammlung gut besucht, dann gibt es auch viele Fragen an den Bürgermeister. Rund 150 Bürger waren am 18. März in den Stadtsaal gekommen, 15 trauten sich an die beiden aufgestellten Mikrofone und trugen ihre Anliegen vor. Das waren doppelt so viele wie in den anderen Versammlungen seit Corona.

Viele Fragen an den Bürgermeister

Wolfgang Schönfelder.

Den Anfang machte Wolfgang Schönfelder. Er kritisierte, dass viele Hecken im Stadtgebiet seit über einem Jahr nicht von den Grundstückseigentümern zurechtgestutzt wurden. „Warum macht die Stadt keine Ersatzvornahme“, auf diesem Weg könnte die Stadt die Hecken schneiden lassen und diese Arbeit dann den schneidfaulen Eigentümern in Rechnung stellen. Bürgermeister Michael Hetzl winkte ab. So einfach sei dieses Verfahren nicht.

Dr. Gerhard Bienek.

Dr. Gerhard Bienek wollte wissen, ob er sich für sein Haus eine Wärmepumpe zulegen oder auf einen Fernwärmeanschluss warten soll. Würde der Preis passen, dann würde der Bürgermeister sofort mit dem Bau eines Leitungsnetzes anfangen, sagte Hetzl, dann wäre der Anschluss theoretisch nächstes Jahr möglich. Aber: „Im Gegensatz zu den Anbietern von Fernwärme, bin ich nicht der Ansicht, dass die Bevölkerung bereit ist, jeden Energiepreis zu bezahlen.“

Olaf Timm.

Wo gibt es Stellplätze für Wohnmobile?

Olaf Timm machte den, nach eigenen Worten, „ketzerischen“ Vorschlag, am Freibad-Parkplatz Gebühren zu verlangen. Und er wollte wissen, wo denn die seit Jahren geforderten Stellplätze für Wohnmobile in Mühldorf blieben und ob man nicht alle Mülleimer im Stadtgebiet gegen abfallzupfende Krähen mit Deckeln sichern könne. Den vorgeschlagenen Parkgebühren erteilte Hetzl eine Absage, es herrsche am Freibad keine Parkplatznot, dort könnten auch rund 350 Parkplätze des Feuerwehrausbildungszentrums genutzt werden. Die Zahl der parkenden Badegäste werde auch abnehmen, wenn Waldkraiburg heuer wieder sein Waldbad öffne.

Im Mühldorfer Naherholungsgebiet Nord seien vier bis sechs Stellplätze für Wohnmobile vorgesehen. Zu dieser Aussage des Bürgermeisters kam ein anonymer Zwischenruf aus dem Publikum: Wo denn dieses Naherholungsgebiet Nord sei, wollte eine Dame wissen, und erntete zustimmendes Gemurmel. Es handle sich um das Areal, das im Zuge der Nassauskiesung renaturiert werden solle, klärte Hetzl die Mühldorfer auf. Die Mülleimer würde die Stadt nach und nach alle mit einem tiersicheren Rand versehen, so wie am Stadtplatz schon geschehen.

Dagmar Bauer.

Dagmar Bauer bemängelte das seit Jahrzehnten herrschende Parkplatzproblem in Mühldorf. Sie regte an, es Vilsbiburg gleichzutun: „Da kann man 20 Minuten ohne Bezahlen parken, um schnell etwas einzukaufen“. Da gebe es pro und contra, antwortete Hetzl. So sei etwa die Aktionsgemeinschaft gegen diese Brötchentaste. Er verwies auf das gebührenfreie Parken für E-Autos und stellte fest: „Wir können den Parkraum, den wir haben, nur maximal verteilen!“

Angelika Pscheidl.

Freibad-Anwohnerin Angelika Pscheidl wollte mehr darüber erfahren, wann sie und andere Nachbarn über die Pläne zum Hallenbad-Neubau an der Ahamer Straße informiert würden. Der Bürgermeister kündigte dazu einen Termin Anfang April im Rathaus an.

Angelika Berger.

Silvesterfeuerwerk in die Hände der Stadt?

Weil es Angelika Berger gar nicht gefallen hat, wie das Silvesterfeuerwerk am Stadtplatz aus dem Ruder lief, regte sie ein zentrales, von der Stadt gezündetes Feuerwerk an, wie es auch in anderen Städten längst Tradition sei. Dafür gab es Applaus der Zuhörer. „Das entspricht exakt unseren Planungen, belauschen Sie uns etwa?“, scherzte Hetzl. „Eventuell wird sich das schon zum 31. Dezember 2025 ändern“, stellte er in Aussicht.

Andreas Krischke.

Radeln in Mühldorf mache keinen Spaß, kritisierte Andreas Krischke. In die Stadt rein, gebe es keinen gesicherten Radweg, nur Flickwerk. In einer historischen Stadt wie Mühldorf sei ein durchgängiger Radweg schwierig zu realisieren, erklärte der Bürgermeister. Die Stadt baue Rad- und Gehwege, wo es möglich sei, es werde aber immer Flickwerk bleiben.

Brigitte Richter.

Als lebensgefährlich für Fußgänger bezeichnete Brigitte Richter die Unterführung an der Töginger Straße. Wer auf Höhe Alpenrose die Straße überqueren wolle, könne nicht sehen, ob sich ein Auto aus der Kurve nähert. „Kann man da nicht ein Blinklicht aufstellen, das Autofahrer aufmerksam macht?“, fragte sie. Hetzl versprach, das Anliegen aufzunehmen und eine Lösung zu überlegen.

Susanne Vogt.

Wertstoffhof soll bleiben

Den Radweg am Stadtplatz in die Mitte verlegen und einen Aufzug über den steilen Stadtberg für Rollstuhl-, Rad- und Kinderwagenfahrer in der Nähe der AOK brachte Susanne Vogt ins Gespräch. Außerdem sprach sie sich gegen den Umzug des Wertstoffhofs zur SMR an der Marie-Curie-Straße aus: „Die Kreuzung Innkanal ist jetzt schon überlastet! Mit dem Umzug wäre das Verkehrschaos perfekt.“ Und der Bauhof solle die verdreckten und deshalb unlesbaren Straßenschilder in der Stadt putzen. Dem werde die Stadt gleich nachgehen, versicherte der Bürgermeister.

Öffentliche Aufzüge seien generell kein Lieblingsthema der Stadt, sie würden ständig Opfer von Vandalismus. Der Radlweg in der Stadtplatzmitte sei nicht machbar, denn der Platz müsse für Buslinien, Märkte und anderes nutzbar bleiben. Da die Stadt keine Fläche für einen Wertstoffhof bieten könne, bestehe für dessen Betrieb eine privatwirtschaftliche Vereinbarung mit der Firma SMR. Die wolle den Wertstoffhof nun verlagern, das sei hinzunehmen.

Theresa Langlechner.

Freizeitflächen für Kinder und Jugendliche

Den Wunsch vieler Mühldorfer Eltern nach einem Natur- oder Waldkindergarten brachte Theresa Langlechner vor. Hetzl berichtete hierzu von einem regen Austausch zwischen Stadt und dem freien Träger des Kindergartens Jonathan. Was die von Langlechner angeregte Schaffung von Freizeitflächen für Kinder und Jugendliche im Mühldorfer Norden angeht, appellierte er an die Mühldorfer: „Lasst junge Leute einfach mal spielen, ohne sofort mit dem Anwalt zu drohen!“ Nichts sei wegen der Einwände von Anliegern so schwierig, wie geeignete Orte für Spiel- und Bolzplätze zu finden.

Dr. Edwin Hungerhuber.

Radfahrer müssen Vorfahrt gewähren

Einen Sicherheitshinweis lieferte Dr. Edwin Hungerhuber: „Auf dem Radlweg am Stadtplatz gilt für Radfahrer, die vom Stadttor kommen, rechts vor links.“ Heißt: Radler müssen Autos, die zum Beispiel aus der Ledererstraße in den Stadtplatz einbiegen, die Vorfahrt lassen. Radfahrer, auch mit Kindern hinten im Anhänger, seien hier „oft kompromisslos“ unterwegs. Hetzl sagte zu, diesem Hinweis nachzugehen.

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