Im November soll alles fertig sein
Diese Millionensumme investiert der TSV Buchbach für seine Nachwuchskicker
Es gibt Visionen, für die braucht man einen langen Atem. Die Fußballer des TSV Buchbach haben so eine Vision: Sie möchten optimale Trainingsmöglichkeiten für ihren Nachwuchs schaffen. Ein wichtiger Meilenstein ist jetzt geschafft.
Buchbach – Über zehn Jahre haben die Fußballer des TSV Buchbach bereits daran gearbeitet. Mitte November soll er endlich fertig sein: der Allwetterplatz. Es ist der Erste im Landkreis Mühldorf. „Wir investieren nicht nur in Beine, sondern auch in Steine“, sagt Abteilungsleiter Georg Hanslmaier über das 1,7 Millionenprojekt. Dabei macht er deutlich, dass der Allwetterplatz nichts mit den Aktivitäten des Regionalligateams zu tun hat. „Unser Ziel ist es, dass wir für unsere Nachwuchsmannschaften Trainingsmöglichkeiten für das ganze Jahr bieten können.“ Nur so könne man vernünftige Nachwuchsarbeit betreiben und „den Kindern und Jugendlichen optimale Entwicklungsmöglichkeiten bieten“.
Arbeiten für den Allwetterplatz laufen
Aktuell laufen die Arbeiten an dem neuen Sportplatz und es ist erkennbar, wie der Platz einmal aussehen wird. Vor einigen Wochen haben schwere Baumaschinen damit begonnen, das Areal westlich des Trainingsplatzes 1 zu begradigen. Dort soll der Allwetterplatz mit 97 Metern Länge und 64 Metern Breite in West-Ost-Richtung entstehen.
Die Planie ist bereits fertig, die Leistensteine gesetzt. Jetzt werden TSV-Mitglieder in Eigenleistung Pflasterarbeiten übernehmen. Dann wird der Zaun gesetzt und das Spielfeld bekommt eine dünne, durchlässige Teerschicht, erläutert Hanslmaier bei einem Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen. Neben dem Allwetterplatz werden Regenüberlaufbecken entstehen, um für Starkregenereignisse gewappnet zu sein.
Wenn die Rahmenbedingungen geschaffen sind, dann wird das Spielfeld hergestellt. Bereits im Vorfeld hat es einige Bedenken wegen des Platzbelags gegeben. Aufgeschreckt durch Meldungen in den Medien, dass Granulat, das bei Kunstrasenplätzen verwendet wird, als Mikroplastik ins Grundwasser gelangt ist, wurde darauf gedrängt, dass so etwas für den Allwetterplatz des TSV Buchbach nicht verwendet werden darf.
Schweizer Firma sorgt für „natürlichen Kunstrasen“
Die TSV-Verantwortlichen haben eine Firma in der Schweiz ausfindig gemacht, die sich „Marktführer im Segment unverfüllter Kunstrasen“ nennt. „Wir streben nach einem natürlichen Kunstrasen“ lautet ihr Credo. Georg Hanslmaier hat Muster des geplanten Belages parat, der „besser gefedert und entsprechend rückenschonend ist“. Da bei diesem Kunstrasen auf jegliches Füllmaterial verzichtet wird, seien zum einen die Unterhaltskosten des Platzes relativ gering. Er muss „lediglich einmal im Monat abgesaugt werden“. Zudem werden keine Schwermetalle oder Weichmacher verwendet, sodass die möglichen Entsorgungskosten deutlich geringer ausfallen.
Neben der Planung und Organisation der baulichen Aktivitäten musste der TSV Buchbach natürlich auch die Finanzierung des Mammutprojektes auf die Beine stellen. Hier haben, laut Hanslmaier, unter anderem der ehemalige TSV-Vorsitzende Anton Maier, sein Nachfolger Florian Tremmel und Konrad Eisenberger viele Stunden ihrer Freizeit investiert. Herausgekommen ist eine Finanzierung, die Fördermittel vom BLSV, der Marktgemeinde und dem Freistaat über die Leader-Förderung vorsieht. Rund 300.000 Euro muss der Verein allerdings alleine stemmen. Doch mittlerweile ist auch hier alles in trockenen Tüchern, sodass der TSV Buchbach in seine Jugendarbeit intensivieren kann, um „diesen Meilenstein“, wie in Georg Hanslmaier nennt, auch mit Leben zu erfüllen.
Lob für Kooperation mit Schwindegg und Obertaufkirchen
Der Fußballabteilungsleiter lobt in diesem Zusammenhang auch die Kooperationen mit den umliegenden Vereinen aus Schwindegg und Obertaufkirchen, mit denen man vertrauensvoll zusammenarbeite. Dadurch habe man die Möglichkeit, dass jeder Spieler individuell nach seinen Fertigkeiten in unterschiedlichen Ligen spielen kann. „Daran wird sich auch nichts ändern. Schließlich sollen alle von dem neuen Allwetterplatz profitieren“.

