Sanierung und Ausbau der Kläranlage
Damit sie fit wird und Strom spart: Buchbacher Kläranlage braucht neue Technik
Technik und Gebäude der Kläranlage sind in die Jahre gekommen: Deshalb muss Buchbach jetzt etwas tun. Und zwar zügig. Das plant die Marktgemeinde in den nächsten beiden Jahren.
Buchbach – Die Gemeinde Buchbach hat über 3500 Einwohner; und alle produzieren Tag für Tag eine große Menge Abwasser. Abwasser, das in der Kläranlage gereinigt werden muss, bevor es über den Einstettinger Bach wieder in die Natur zurückgelangt. Die Kläranlage ist so dimensioniert, dass sie das komplette Abwasser problemlos aufnehmen kann.
Kläranlage ist in die Jahre gekommen
Allerdings ist sie in die Jahre gekommen und die Technik ist auch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Bei der Elektrotechnik „ist Gefahr im Verzug, da muss unbedingt etwas gemacht werden“, formulierte es Gemeinderat Salih Akyildiz (CSU/FWB) bereits im September 2023. Bei einer Sitzung des Gemeinderates stand die Sanierung und Erweiterung des Betriebsgebäudes auf der Tagesordnung und Akyildiz, Geschäftsführer bei Elektro Bauer, hatte vorher das Betriebsgebäude begutachtet.
Betriebsgebäude und Technik müssen saniert werden
Neben der Technik muss aber auch an dem Betriebsgebäude etwas getan werden: Hier ist geplant, dass im Erdgeschoss Labor, Werkstatt sowie eine Dusche, Toilette und der Sandfangraum untergebracht werden, wobei Labor und Werkstatt größer werden als bisher. Die gesamte Elektrotechnik soll aus dem Gebäude herauskommen, damit sie besser zugänglich ist, wie Bürgermeister Thomas Einwang bei einem Gespräch mit den OVB Heimatzeitungen erläutert.
Die Technik muss aber auch genutzt und richtig eingesetzt werden können. Deshalb ist Bürgermeister Einwang froh, dass die Gemeinde mit Max Bruckmaier einen ausgebildeten Klärwärter hat. Er hat jetzt die Fortbildung „Grundlagen für den Kläranlagenbetrieb“ abgeschlossen. Mit dieser Weiterbildung habe er die Voraussetzung für die zweckmäßige Bedienung und Überwachung der gemeindlichen Kläranlagen geschaffen, die ja „einen nennenswerten Beitrag zur Reinhaltung unserer Gewässer bringt“, so Einwang.
Bruckmaier ist für den Betrieb der Kläranlagen in Buchbach und Ranoldsberg zuständig. Unterstützt wird er von einem externen Dienstleister, der Firma Südwasser, die auch die Buchbacher Wasserversorgung im Blick hat.
PV-Anlage soll mithelfen, Kosten zu sparen
Zudem wird das Betriebsgebäude aufgestockt. Dort sollen ein Büro, ein Aufenthaltsraum sowie ein Umkleideraum mit Duschen und Toiletten entstehen. Das gesamte Gebäude wird zudem energetisch ertüchtigt und mit einer PV-Anlage ausgestattet. Diese soll rund 70.000 kWh pro erzeugen, etwa 125.000 kWh braucht die Kläranlage im Jahr Strom. Deshalb wird auch noch eine Freiflächenanlage mit entsprechenden Speichermöglichkeiten gebaut werden. Ziel ist es auch, deutlich Energie und damit Kosten mit diesen Maßnahmen einzusparen. Schließlich müssen alle Maßnahmen über die Abwassergebühren finanziert werden, denn der Bereich Abwasser muss kostendeckend sein.
Teilweise müssen aber auch die Klärbecken saniert werden. Das gilt für das Nachklär- und das Überlaufbecken sowie den Sandfang.
Sanierung wird rund 450.000 Euro kosten
Die Sanierung soll rund 450.000 Euro kosten, wie Bürgermeister Einwang auf Nachfrage von Karl-Heinz Kammerer (CSU/FWB) bei der Gemeinderatssitzung angab. 290.000 Euro hat Kämmerer Philipp Junger bei den Kosten der Abwasserbeseitigung im Haushalt bereits eingestellt. Die Sanierung und die Umbauarbeiten in Buchbach sind für die Jahre 2024 und 2025 geplant. Mit dem eingeplanten Geld müssen aber auch die jährlichen Kontrollen der Abwasserleitungen bezahlt werden. Hier hat ein aktuelles Angebot Kosten von rund 29.000 Euro ergeben.
Die Kanalisation ist in sieben Abschnitte aufgeteilt. „Drei Abschnitte sind bereits befahren worden“, sagt Bürgermeister Einwang. Bei der Befahrung werden die Kanäle gespült und mögliche Schäden dokumentiert. Anschließend muss die jeweils günstigste Reparaturmöglichkeit erarbeitet werden.
Zuschüsse beantragt
Im Rahmen der Erneuerung der Elektrotechnik hat die Marktgemeinde eine Zuwendung aus dem Klima- und Transformationsfonds beantragt und für das Vorhaben „KSI: Einsatz effizienter Querschnittstechnologien von Pumpen und Motoren auf der Kläranlage Buchbach“ eine Förderung in Höhe von rund 92.500 Euro zugesagt bekommen. „Weitere Förderungen gibt es hier nicht“, bedauert Bürgermeister Einwang.
Die Gemeinde hat aber auch eine Kläranlage in Ranoldsberg. Hier stehen aktuell keine Investitionen an. Allerdings muss hier ab 2026 eine neue „Wasserrechtliche Genehmigung“ beantragt werden. Ob sich in diesem Zusammenhang ein Investitionsbedarf ergibt, kann heute noch nicht gesagt werden, sagt der Bürgermeister.
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