Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Rege Diskussion

Kläranlage Buchbach sorgt für dicke Luft im Gemeinderat

Das Betriebsgebäude ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden. Zudem muss die Technik auf den neuesten Stand gebracht werden.
+
Das Betriebsgebäude ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden. Zudem muss die Technik auf den neuesten Stand gebracht werden.

Das Betriebsgebäude der Buchbacher Kläranlage muss saniert und technisch aufgepeppt werden. Das ist im Gemeinderat unstrittig. Trotzdem besteht großer Diskussionsbedarf.

Buchbach – Zahlreiche Zuschauer verfolgten die September-Sitzung des Gemeinderates. Sie waren gekommen, um die Diskussion zu der geplanten Außenbereichssatzung „Ella-Ost“ mitzuverfolgen. Anschließend verließen sie aber nicht den Sitzungssaal, sondern erlebten auch mit, wie sich der Gemeinderat mühte, eine tragfähige Entscheidung zu finden, damit das Betriebsgebäude der Kläranlage erweitert werden kann. „Des dat ich mir net öfter an“ oder Ähnliches war dann zu hören, als die Zuhörer nach dem öffentlichen Teil den Sitzungssaal verließen.

Bauausschuss empfiehlt das Konzept dem Gemeinderat

Was war passiert: Das Betriebsgebäude ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert werden. Zudem muss die Technik auf den neuesten Stand gebracht werden. Das ist bei allen Gemeinderäten unstrittig. Franz Stoiber, Leiter des technischen Bauamtes hat auch bereits mit dem Klärwärter eine Planung entworfen, wie das neue Betriebsgebäude ausschauen soll und was alles drin sein muss. Auch der Bauausschuss hatte sich bereits mit dem Thema beschäftigt und dem Marktgemeinderat empfohlen, das Konzept zu Umbau und Erweiterung des Betriebsgebäudes abzusegnen. Der wollte das aber nicht so einfach abnicken und stellte die Planung noch einmal intensiv auf den Prüfstand.

Franz Stoiber stellte das Konzept kurz vor. Das bestehende Betriebsgebäude soll saniert und um ein Geschoss aufgestockt werden. Im Erdgeschoss sind dann das Labor, die Werkstatt sowie eine Dusche und eine Toilette und der Sandfangraum untergebracht, wobei Labor und Werkstatt größer werden als bisher. Die Aufstockung soll in Holzbauweise erfolgen. Dort sollen ein Büro, ein Aufenthaltsraum sowie ein Umkleideraum mit Duschen und Toiletten untergebracht werden. Das gesamte Gebäude wird zudem energetisch ertüchtigt und mit einer PV-Anlage ausgestattet. Diese soll rund 70.000 kWh pro erzeugen, etwa 125.000 kWh braucht die Kläranlage im Jahr Strom. Stoiber begründete die Aufstockung damit, dass eine seitliche Erweiterung des Gebäudes aus Platzgründen nicht möglich ist.

Rund eine Million Euro werden fällig

Die Kosten bezifferte Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg) mit rund 525.000 Euro. Dazu kommen aber noch die Kosten für die erforderliche Erweiterung der Elektroinstallation, sodass die Marktgemeinde am Ende rund eine Million Euro berappen muss.

Reger Diskussionsbedarf bei den Marktgemeinderäten

Die Kosten und die Aufteilung der Räumlichkeiten sorgten für einigen Diskussionsbedarf bei den Marktgemeinderäten. So sorgte sich Manfred Kroha (CSU/FWB) darum, ob diese Kosten den Bürgern zumutbar seien. Die Kosten für das neue Betriebsgebäude muss die Gemeinde über die Abwassergebühren an die Bürger weitergeben. Kroha hat die Sorge, dass die Gebühren um 75 Cent bis einen Euro ansteigen werden. Bürgermeister Einwang betonte noch einmal, dass das Gebäude ertüchtigt werden muss und die aktuelle Technik nicht mehr zulässig ist. Er versicherte aber auch, dass alle Kosten auf den Prüfstand kommen.

Dabei ergänzte er aber auch, dass diese Kosten nicht das Ende der Fahnenstange seien. Auch das Nachklär- und das Überlaufbecken müssen saniert werden. Manfred Kroha bat darum, nach Fördermitteln Ausschau zu halten. Franz Bauer (CSU/FWB) meinte, ihn belasten die Kosten am meisten, doch Salih Akyildiz (CSU/FWB) erinnerte daran, dass dies eine Investition im Sinne der Nachhaltigkeit sei, die die laufenden Kosten senken wird. Gleichzeitig erzählte er, dass er das Betriebsgebäude besichtigt hatte und erschrocken über den Zustand der Elektroinstallation war. „Da ist Gefahr im Verzug, da muss unbedingt etwas gemacht werden“, formulierte er es mit drastischen Worten.

Sorge, dass Kosten wieder aus dem Ruder laufen

Philipp Rinberger (Umlandliste Buchbach) sagte, dass er dem Konzept guten Gewissens nicht zustimmen könne. Er regte sich darüber auf, dass man jetzt einem Konzept zustimmen soll, dann würden die Kosten aus dem Ruder laufen und „wir müssen das dann alles mittragen mit dem Argument, dass wir dem Konzept ja zugestimmt haben“. Auch Sonja Thalmeier forderte, dass man intensiv nach Einsparpotenzial suchen müsse. Sie monierte beispielsweise den Windfang im Eingangsbereich, der ihrer Ansicht nach verzichtbar sei.

Alles wird wieder in Frage gestellt

Seine Verwunderung brachte Josef Genzinger (Umlandliste Buchbach) über den Verlauf der Diskussion zum Ausdruck: „Ich war bei der Entscheidung des Bauauschusses dabei und heute wird auf einmal wieder alles in Frage gestellt“.

Bürgermeister Thomas Einwang bemühte sich, den Beschlussvorschlag so umzuformulieren, dass es eine Mehrheit im Marktgemeinderat findet. Am Ende verständigten sich die Räte einstimmig, folgenden Vorschlag mitzutragen: „Der Marktgemeinderat bestätigt vom Grundsatz her das vom Grundstücks-, Bau- und Umweltausschuss beschlossene Vorgehen. Im Rahmen der weiteren Planung sind zusätzliche Einsparungen zu identifizieren und in die Eingabeplanung einzuarbeiten. Der Entwurf der Eingabeplanung ist dem Bauausschuss vorzulegen.“

Kommentare