Versorgung mit Trinkwasser in Gemeinde im Landkreis Mühldorf
Trinkwasser soll weiter sprudeln - Drei Varianten für Versorgung in Buchbach vorgestellt
Die Marktgemeinde Buchbach muss sich in Sachen Wasserversorgung neu aufstellen. Dabei hat sie unterschiedliche Möglichkeiten, die der Gemeinderat jetzt prüft.
Buchbach – Eine Variante ist der Beitritt zum Zweckverband Isener Gruppe, die andere wäre die Trinkwasserversorgung einem externen Dienstleister – in diesem Fall der Firma Südwasser – zu übergeben. Oder man versucht, die Wasserversorgung weiter mit eigenem Personal aufrecht zu erhalten. Damit die Marktgemeinderäte einen Überblick bekommen, stellten beide Organisationen ihr Angebot ausführlich vor.
Aktuell sieht es so aus, dass die Buchbacher ihr Trinkwasser von der Isener Gruppe bekommen. Die Markgemeinde ist aber nicht Mitglied des Zweckverbandes, sondern bekommt das Wasser geliefert, kümmert sich selbst um die Weiterverteilung an die Buchbacher Haushalte und die Betreuung des Leitungsnetzes. In diesem Leitungsnetz gehen aber derzeit rund 20 Prozent des Trinkwassers Jahr für Jahr verloren und die Marktgemeinde hat nicht die technischen Möglichkeiten, alle undichten Stellen zu suchen und zu reparieren.
Personal neu aufstellen
Wasserwart Walter Lippl, der zum Personal des Bauhofes gerechnet wird, geht in diesem Jahr in Ruhestand. Das heißt, der Markt Buchbach braucht adäquaten Ersatz. Fachpersonal in diesem Bereich ist allerdings rar und kostet entsprechend. Aus den Reihen des Bauhofes könnte sich ein Mitarbeiter entsprechend fortbilden. Diese Ausbildung ist aber ebenfalls teuer und der Mitarbeiter fällt für die Zeit der Ausbildung für andere Tätigkeiten innerhalb des Bauhofes aus.
Schärfere gesetzliche Regelungen
Hinzu kommt, dass die gesetzlichen Vorschriften beim Trinkwasser immer strenger und komplizierter werden. Die Vorschriften sind in dem DVGW-Regelwerk aufgelistet. Dieses Regelwerk beinhaltet rund 600 technische Regeln und Normen, die eingehalten und umgesetzt werden müssen.
Drei Varianten stehen zur Auswahl
Daher ist die Option, dass die Marktgemeinde sich weiter selbst um die Wasserversorgung kümmert, nicht einfach umzusetzen.
Der Zweckverband Isener Gruppe bietet die Möglichkeit an, die technische Betriebsführung zu übernehmen. Das heißt, dass die Isener Gruppe die Wasserversorgung komplett übernehmen würde. Das ist aber nur möglich, wenn die Marktgemeinde die Mitgliedschaft in dem Zweckverband beantragt und die aktuellen Verbandsmitglieder der Aufnahme zustimmen. Bürgermeister Thomas Einwang (Wahlvorschlag Ranoldsberg) sagte, dass er am Rand einer Verbandssitzung bereits einmal vorgefühlt habe und man sich die Aufnahme vorstellen könnte. Allerdings müsste darüber hinaus eine technische Bestandsaufnahme der Buchbacher Wasserversorgung gemacht werden, da dem Zweckverband der Wasserverlust Sorgen bereitet.
Bei externem Dienstleister braucht die Gemeinde keinen Wassermeister
Eine andere Variante stellte die Firma Südwasser vor, die sich als externer Dienstleister um das Buchbacher Trinkwasser kümmern würde. Das Unternehmen mit Sitz im oberpfälzischen Rehau, ist eine hundertprozentige Tochter der Bayernwerk AG. Robert Braun erläuterte, dass sie seit 20 Jahren als Trinkwasserversorger auftreten und aktuell 21 öffentliche Wasserversorgungen in ganz Bayern betreuen.
Ein Angebot, das Personal spart
Die Nächste ist in dem niederbayerischen Örtchen Metten. Braun betonte, dass sie sich als Partner der Gemeinde sehen und kein Interesse haben, eine Wasserversorgung zu übernehmen. Gleichzeitig sagte der Leiter der Abteilung Trinkwasser, dass Buchbach nur einen Anlagenmechaniker oder Netzmonteur brauche und keinen Wassermeister brauche, da die Marktgemeinde kein eigenes Wasser habe und das Wasser auch nicht aufbereitet werden muss. In Buchbach gehe es, aus seiner Sicht, nur um die Wasserspeicherung und -verteilung.
Marktgemeinderat muss sich entscheiden
Gleichzeitig listete er auf, welche Aufgaben für diese Bereiche zu erfüllen sind. Dazu kommen „eine gewissenhafte Dokumentation“ sowie das große Thema „Digitalisierung“. Abschließend meinte Robert Braun: „Wir können uns vorstellen, sie zu betreuen“. Er schränkte aber auch ein, dass „man nicht ständig vor Ort sein kann“.
Kostenangebot liegt noch nicht vor
Auf die Kosten angesprochen, meinte er, ein Mitarbeiter müsste sich erst mit der Buchbacher Wasserversorgung vertraut machen und sich so einen Überblick verschaffen. Dann könne er ein entsprechendes Angebot erstellen. Wenn das Angebot vorliegt, werden die Marktgemeinderäte eine Entscheidung treffen müssen.