Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
37 Grad Celsius im Schatten – man könnte meinen: Fast zu heiß, um ein Jubiläum zu feiern. Nicht so in Altmühldorf. Denn wenn dort ein Ortsverein einen hohen Geburtstag feiert, dann halten die Altmühldorfer zusammen. Aber damit nicht genug: Die Verstärkung war aus der Wachau angereist.
Mühldorf – Zwei Tage lang feierte der Ortsteil ein musikalisches Fest, das für jedermann etwas übrig hatte. Die Jungmusiker unter der Leitung von Josef Terre – die Bläsergruppe, die Vorjugendkapelle und die Jugendkapelle – trotzten den heißen Temperaturen am Samstag und präsentierten im Schulgarten von Altmühldorf vor den stolzen Augen der Eltern und Großeltern die gesamte Bandbreite ihres Könnens. Insgesamt 50 Nachwuchsmusiker, denen, mit Strohhut, Sonnencreme und Sonnenbrille ausgestattet, die Sonne nichts anzuhaben schien. Tosender Applaus der stolzen Verwandtschaft war ihnen jedenfalls sicher.
Erster Höhepunkt am Samstag war der Einmarsch der Blaskapelle aus Mühldorf in der Wachau, die seit 20 Jahren Partnerkapelle der Altmühldorfer ist, und die mit viel Schwung und guter Laune die tropische Sommernacht einleiteten. „Böhmischer Wind“ gegen die Gluthitze sozusagen. Die spätere Stunde gehörte dann der Schladlmusi, die unablässig aufspielte und den Pausenhof der Schüler zum Tanzboden der Musiker verwandelten.
Für manchen Musiker war die Nacht dann vielleicht etwas zu kurz, dennoch standen alle Kapellen ihren Mann, als es am Sonntag mit dem Fest weiterging. Die Ortsvereine zogen mit den Kapellen aus Altmühldorf und aus der Wachau zum Altar auf die Wimbauer-Wiesn.
Viel beachtet: Die fast 40 Musiker starke Jugendkapelle um Josef Terre, die sich erstmals in Marschformation der Öffentlichkeit präsentierte. Den Gottesdienst zum 160. Geburtstag zelebrierten dann Pater Dr. John Kuttikottayil, Diakon Alfred Stadler und Pastoralreferentin Claudia Stadler.
Pater John hob den Zusammenhalt der Kapelle hervor, würdigte das Engagement der Kapelle, die sich nicht gesellschaftlich, sondern auch traditionell im kirchlichen Bereich einbringe. Eine Kostprobe dazu gaben die Aktiven, die den Gottesdienst unter Dirigent Sepp Eibelsgruber gestalteten.
Schäffler bei 37 Grad Celsius - das gab es noch nie
Zurückgekehrt in den Schulgarten jagte dann ein Höhepunkt den anderen. Die Kindergruppe des Trachtenvereins Edelweiß zeigte schneidig, was sie shon alles kann. Und die Schäffler des TSV Mühldorf tanzten außertourlich und erstmals nach der Corona-Pause für die Altmühldorfer Musikanten, mit denen, wie TSV-Vorsitzender Stefan Schörghuber betonte, der Sportverein seit Jahrzehnten ein harmonisches Miteinander pflegt. Mit 16 Tänzern waren die Schäffler erschienen, um in der Gluthitze zu tanzen. „Wir sind eigentlich andere Temperaturen gewohnt“, scherzte Schörghuber noch.
Austausch der Erinnerungsgeschenke mit Schirmherrin Claudia Hungerhuber (Zweite von links), Wachaus Musiker-Obmann Günther Dusatko (rechts) und Altmühldorfs Vorsitzenden Sepp Bernhard (Zweiter von rechts).
Die 20-jährige Freundschaft zu den Altmühldorfer Musiker würdigte dann auch der Obmann der Wachauer, Professor Herbert Kerzendorfer, der mit einem besonderen Bar-Tisch – mit eingravierten Wappen der beiden Kapellen – der Blaskapelle Altmühldorf um Vorsitzenden Sepp Bernhard gratulierte.
„Haltet auch in Zukunft so gut zusammen!“
Besonders stolz zeigte sich Schirmherrin Claudia Hungerhuber dafür, dass sie die Kapelle bei ihrem Jubiläum begleiten durfte. „Was wären ein Volksfest, ein Trachtenzug, ein Frühschoppen, aber auch Gedenktage ohne Blasmusik? Ihr seid es, die diesen Musikverein ausmachen“, würdigte Hungerhuber das Engagement vieler, in erster Linie auch die Vorstandschaft und ältere Musiker, die seit mehr als 50 Jahren mit dabei seien und dem Nachwuchs als Vorbild dienten. „Haltet auch in Zukunft so gut zusammen!“
Die Blaskapelle gehört zum Dorf wie die Kirche, hier St. Laurentius in Altmühldorf: Aus einer Kirchenmusikergruppe, die bei der Einweihung des Kronwidl 1863 gespielt hatte, entwickelte sich die Blaskapelle Altmühldorf.
Denn das kommt an. Treffender hätte es der Altmühldorfer Bernhard Schmid nicht ausdrücken können, der sich als Musikervater gerne hinter den Grill stellte: „Für mich ist das alles wie ein Volksfest, nur für die Altmühldorfer! Alle halten zusammen, jeder feiert ausgelassen. Niemand fällt aus der Reihe. Genau so muss es sein!“
