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Begegnungs- und Therapieraum in Heisting

„Den Bogen überspannt“: Schon wieder ein Schwarzbau in Ampfing – Wie damit umgehen?

Fast jeden Monat steht in Ampfings Gemeinderat ein Schwarzbau auf der Tagesordnung. Diesmal war es einer im Ortsteil Heisting - und das nicht zum ersten Mal.
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Fast jeden Monat steht in Ampfings Gemeinderat ein Schwarzbau auf der Tagesordnung. Diesmal war es einer im Ortsteil Heisting - und das nicht zum ersten Mal.

Fast jeden Monat muss sich die Gemeinde Ampfing mit einem Schwarzbau beschäftigen. Diesmal geht es um einen außergewöhnlichen Bau – ein Begegnungs- und Therapieraum in Heisting. Kann dieser nachträglich genehmigt werden?

Ampfing „Da schaut schon cool aus“, meinte Alexander Eisner (CSU) in der jüngsten Sitzung des Ampfinger Gemeinderates, als die Baugenehmigung für einen Begegnungs- und Therapieraum in Heisting auf der Tagesordnung stand: Es ist ein ungewöhnliches, amorphes Gebilde hergestellt aus Recycling- und Naturmaterialien. Dumm nur, dass es ein Schwarzbau ist. Noch dazu einer, der im Mai 2022 schon einmal auf der Tagesordnung stand und jetzt – 21 Monate später – erneut. 

„Das ist wieder eine Geschichte, die schon steht. Das ist traurig. Eigentlich wäre es eine schöne Sache“, sagte Rainer Stöger (Grüne).

„Den Bogen überspannt“

Dem widersprach Bürgermeister Josef Grundner (CSU) nicht, merkte aber an: „Es ist schwierig, dem zuzustimmen.“ Zumal ein Nachbar mit dem Gebäude ein „generelles Problem“ habe und die Bauherrin „den Bogen überspannt“ habe.

Bereits vor fast zwei Jahren war es ein Schwarzbau, der erst nachträglich genehmigt werden sollte. Er flog auf, weil eben ein Nachbar dagegen ist. Ampfings Gemeinderäte versagten damals die nachträgliche Zustimmung, weil das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigt sei.

Landratsamt schiebt die Entscheidung auf die Gemeinde

Nach „mehreren Gesprächen mit dem Landratsamt“, so die Beschlussvorlage, soll das Gebilde jetzt näher an die bestehenden Häuser herangerückt werden. Damit wäre auch ein direkterer Bezug zum Stall mit den Therapiepferden gegeben. Sollte die Pferdehaltung einmal aufgegeben werden, müsste auch das Gebäude wieder abgerissen werden. Unter diesen Bedingungen wäre der Bau für das Landratsamt nachträglich „grundsätzlich genehmigungsfähig, sofern auch die Gemeinde dem zustimmt“, so Bürgermeister Grundner.

Laut Beschlussvorlage sollen auf dem Gelände im Rahmen des Ferienprogramms „lediglich an wenigen Tagen (4)“ Veranstaltungen mit bis zu 25 Kindern stattfinden; vor zwei Jahren war von zehn Kindern die Rede. Zudem sollen ein- bis zweimal in der Woche etwa sechs Bewohner von Höhenberg mit einem Kleinbus Ausflüge zu den Pferden machen. 

WC kann im Elternhaus der Antragstellerin genutzt werden

Der Kleinbus könne auf einem benachbarten Grundstück parken, für das Bringen und Abholen der Kinder stehe eine Zufahrtsstraße sowie ein privater Wendeplatz zur Verfügung. Außerdem könnten die Besucher die Toilette im Elternhaus der Antragstellerin nutzen.  

Hörte sich alles gut an, stieß aber auf breite Skepsis. 

Späterer Rückbau ist fraglich

Die Verwaltung hatte grundsätzlich Bedenken. Ob ein Rückbau tatsächlich erfolge, wenn es die Therapiepferde nicht mehr gebe, „ist fraglich“, so die Beschlussvorlage. 

Eisner störte sich am Weg vom Therapieraum zum WC: der bestehe nur aus Kies oder Wiese und sei „zu weit“. Auch das Parken sei in Heisting ein Riesen-Problem. „Ich sehe es kritisch“, befand Eisner.

Damit lag er auf einer Linie mit der Verwaltung, für die ebenfalls vieles ungeklärt war: Der Stellplatzbedarf müsste noch endgültig geklärt und nachgewiesen werden; die Benutzung des Stellplatzes, des Wendeplatzes und der Toilette müssten vertraglich geregelt werden. 

„Das wird das Landratsamt noch länger beschäftigen“

Am Ende waren sich die Verwaltung und die Gemeinderäte einig: Durch den neuen Standort des Therapieraumes sei die Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes „lediglich minimiert“ und „zu viele Punkte“ seien noch „ungeklärt beziehungsweise erscheinen teils widersprüchlich“. Daher versagten die Gemeinderäte dem Vorhaben einstimmig das Einvernehmen und Bürgermeister Grundner prophezeite: „Das wird das Landratsamt noch länger beschäftigen.“

Zwei andere Bauvorhaben passieren problemlos

Zwei andere Bauvorhaben passierten dagegen problemlos und einstimmig den Gemeinderat: Zum einen der Bau eines Paddock-Unterstandes für zwei Pferde in Bubing, zum anderen der Bau eines Brunnenhauses für den neuen Brunnen V in Reit.

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