Prüfung der Haushaltszahlen
Kleinere Brötchen: Ampfing beschließt Nachtragshaushalt - was das für die Zukunft bedeutet
Auch in Ampfing wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Das zeigt der Nachtragshaushalt für 2023. Einnahmen waren geringer als erwartet, die Gemeinde musste schon sparen.
Ampfing – Die Zahlen waren (noch) nicht dramatisch, geben aber doch Anlass zur erhöhten Achtsamkeit. Das war der Grundtenor, als Ampfings Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung den Nachtragshaushalt für 2023 zu beschließen hatten.
Der neue Haushalt hat jetzt ein Gesamtvolumen von 41,2 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt, dem laufenden Geschäft, schließt er mit 20,8 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt, der die Investitionen finanziert, mit 20,4 Millionen Euro.
1,9 Millionen Euro weniger im Haushalt
Im Juni hatten Ampfings Gemeinderäte noch mit 43,1 Millionen Euro geplant: 21,3 Millionen im Verwaltungshaushalt und 21,7 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Damit liegen der Verwaltungshaushalt um 571.400 Euro und der Vermögenshaushalt um 1,3 Millionen Euro unter den ursprünglichen Ansätzen.
Aber auch so hat Ampfing 2023 mit 41,2 Millionen Euro einen Rekordhaushalt. 2022 lag das Haushaltsvolumen bei 31,3 Millionen Euro und ist seit 2019 (22,7 Millionen Euro) von Jahr zu Jahr angewachsen.
„Es geht nicht immer nur nach oben“, meinte Bürgermeister Josef Grundner (CSU), der dennoch „nicht jammern“ wollte: „Aber wir müssen Vorsicht walten lassen.“
Die nächsten Jahre werden schwieriger
Das wurde auch schon vorher deutlich, als die Rechnungsprüfung des Jahres 2022 auf der Tagesordnung stand (siehe Kasten). Schon da hatte Bernhard Kneißl (UWG) für die Rechnungsprüfer angemahnt: „Die nächsten drei Jahre werden schwieriger. Wir müssen darauf achten, welche Leistungen wir erbringen und erbringen wollen.“
Dem schloss sich Bürgermeister Grundner an: Es sei zwar vieles sinnvoll und erstrebenswert. „Aber vieles wird teurer. Wir werden vielleicht auch mal kleinere Brötchen backen müssen.“
600.000 Euro weniger an Gewerbesteuern
Hintergrund für die Rückgänge im Jahr 2023 waren Ausfälle bei den Gewerbesteuern. Die fielen um rund 600.000 Euro niedriger aus. Die Gründe waren Rückgänge bei den Firmen und eine Rückzahlung an einen Betrieb, sagte Kämmerer Thomas Hell. Trotz Sparmaßnahmen der Verwaltung können nur 977.070 Euro in den Vermögenshaushalt fließen; 556.000 Euro weniger als geplant.
Die größten Ausgaben im Vermögenshaushalt 2023 sind für den Umbau des Zitzmerstadls (650.000 Euro), Nebenkosten für Grundstücksgeschäfte (259.000 Euro), das Klärwerk (71.000 Euro) und für Multifunktions-Spielfelder (61.000 Euro).
2,5 Millionen Euro weniger für Grundstückskäufe
Finanziert werden diese Investitionen unter anderem durch den Verkauf von Grundstücken (200.000 Euro) und Erschließungsbeiträge (102.200 Euro). Außerdem durfte die Verwaltung 2,5 Millionen Euro weniger für Grundstückkäufe ausgeben. Im Juni hatten die Gemeinderäte für Grundstückskäufe noch rund 10,6 Millionen Euro eingeplant und dafür bis zu 8,9 Millionen Euro neue Schulden gestattet.
Die Gemeinderäte stimmten dem Nachtragshaushalt 2023 ohne weitere Diskussion einstimmig zu.
„Alles nachvollziehbar und in Ordnung“
Vom 24. bis 31. Oktober hatte der Rechnungsprüfungsausschuss die Jahresrechnung 2022 geprüft. Bernhard Kneißl (UWG) sprach namens der Rechnungsprüfer der Verwaltung ein „ausdrückliches Lob“ aus: „Es war alles nachvollziehbar und in Ordnung.“ Die Gemeinderäte quittierten das mit Applaus und erteilten der Verwaltung einstimmig die Entlastung.
Der Haushalt erreichte 2022 insgesamt 31,3 Millionen Euro, davon 22,7 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 8,7 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Die Rücklagen stiegen 2022 um 205.419,78 Euro auf knapp über 1,5 Millionen Euro. Gleichzeitig sanken die Schulden um 437.786,56 Euro auf etwas mehr als 3,7 Millionen Euro.