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Die Spielräume werden immer enger

Neues Schmuckstück Zitzmer-Stadl: Nun ringen Ampfings Gemeinderäte um Sparmaßnahmen

Ampfing Zitzmerstadl Außenanlage
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Nicht nur der Zitzmerstadl soll Ampfing aufwerten. Auch der Vorplatz soll ein Schmuckstück werden. Wie genau und zu welchen Kosten, das diskutierten nun die Gemeinderäte.

Der Spielraum im Ampfinger Haushalt wird enger: Trotzdem will die Gemeinde investieren. Die Diskussion um die Außenanlage des Zitzmerstadls zeigt, wie schwierig das ist.

  • Ampfing steht vor finanziellen Herausforderungen.
  • Erste Pläne für Außenanlage beim Zitzmerstadl liegen bei 900.000 Euro brutto.
  • Gemeinderäte beschließen Einsparmöglichkeiten und brauchen jetzt die Zustimmung des Denkmalschutzes
  • Ampfings Investitionspläne bis 2027 umfassen unter anderem die Sanierung des Rathauses, den Ausbau der Kanalisation und den Neubau von Kita-Einrichtungen.

Ampfing – Ampfing muss sparen, Ampfing will sparen. Nicht weil die Kassen leer sind, sondern weil die Einnahmen nicht mehr so stark sprudeln, die Ausgaben für die Pflichtaufgaben rasant steigen und damit die eigenen Spielräume deutlich kleiner werden. Trotzdem wollen die Gemeinderäte weiterhin Investitionen tätigen, Projekte fortführen. Wie sie dabei auf das Geld schauen, zeigten die Diskussionen um die Außenanlage für den Zitzmerstadl.

Gleich zweimal standen die Pläne auf der Tagesordnung der Gemeinderäte: im Mai und vier Wochen später erneut im Juni. Den Grund lieferte Alexander Eisner (CSU) im Mai, nachdem Bürgermeister Josef Grundner (CSU) die Pläne vorgestellt hatte: „Das ist ein wunderschöner Plan.“ Aber 900.000 Euro für 1.700 Quadratmeter seien schon „brutal“. Eisner: „Ich habe grundsätzliche Bedenken. Es dürfte nur die Hälfte kosten, wenn überhaupt.“ Damit hatte er Stefan Gillhuber (CSU) und die Mehrheit der Gemeinderäte an seiner Seite.

Erster Vorentwurf kostet fast 900.000 Euro

Im Mai hatte Bürgermeister Grundner den Vorentwurf der Landschaftsarchitekten Klaus & Slazberger vorgestellt. Baukosten: rund 750.000 Euro netto, also rund 890.000 Euro brutto.

Dieser Vorentwurf sah unter anderem einen mit Granitplatten befestigten Rundweg vor, einen Trinkwasserbrunnen, eine Feuerstelle sowie Obstbäume. Auch sollen die Hecke und der bestehende Granitvorplatz zurückgebaut werden, um eine offene Hofatmosphäre zu schaffen. Ein Entwurf, den die Förderstelle, die Regierung von Oberbayern, positiv beurteilt hatte und der im Rahmen der Städtebauförderung zu rund 80 Prozent gefördert werden soll.

Noch liegt aber keine Zusage vor, wie Grundner im Juni auf Nachfrage von Gillhuber erklärte. „100 Prozent sicher ist keine Förderung“, so Grundner. Die sei immer auch von der Haushaltslage abhängig. „Aber wir gehen davon aus, dass wir sie bekommen. Und vor dem Bescheid wird auch nichts vergeben.“

„Wir müssen was Gescheites machen“

Grundsätzlich gefiel der vorgelegte Plan den Gemeinderäten. „Das wird ein Schmuckstück“, urteilte Rainer Stöger (Grüne). Nur die Kosten, die bereiteten der Mehrheit Sorgen. Auch Bürgermeister Grundner wollte sich Einsparungen nicht verschließen, betonte aber auch immer wieder: „Wir müssen was Gescheites machen.“

Der restaurierte Zitzmerstadl soll die Ortsmitte von Ampfing weiter aufwerten und neue Heimat des Adventszaubers werden.

Schnell waren sich die Gemeinderäte einig: Den Trinkbrunnen und die befestigte Feuerstelle in der Mitte des Platzes braucht es nicht. Das senkte die Kosten schon mal auf fast 700.000 Euro netto.

Passt billiger Beton?

Doch was ist mit dem größten Kostenblock? Den Granitplatten? Lassen die sich ersetzen? Rudolf Sickinger (CSU) war skeptisch: „Billiger Beton passt nicht zur Gestaltung.“

Und so sollte die Verwaltung noch mal nach weiterem Sparpotential suchen. Das Ergebnis lag in der Juni-Sitzung vor: den bestehenden Platz mit Hecke belassen (Einsparung 10.000 Euro), Verzicht auf den Fußweg (21.000 Euro), Feuerwehrzufahrt teilweise mit Schotterrasen gestalten (21.000 Euro), Plattenbelag mit Betonplatten in Granitoptik (80.000 Euro).

Außenanlage soll einen offenen Charakter bekommen

Beim Rückbau des Vorplatzes waren sich die Gemeinderäte einig. „Es passt nicht, wenn wir es so lassen, wie es jetzt ist“, sagte Andrea Weiner (Grüne). „Das ist ein Fremdkörper“, ergänzte Thomas Naglmeier (UWG), „das wird uns immer ärgern.“ Auch Bürgermeister Grundner war dafür, die Hecke zu entfernen. Das würde einen offenen Hofcharakter schaffen: „Das ist harmonischer.“

Auch die Möglichkeit, die Feuerwehrzufahrt teilweise nur als befahrbaren Schotterrasen zu gestalten, war schnell vom Tisch. Auf Nachfrage von Marcel Huber (CSU) bestätigte Grundner, dass diese Weg zugleich der Hauptzugang zum Zitzmerstadl werde. „Diese 20.000 Euro würde ich nicht einsparen. Das ist der Hauptrettungsweg“, ergänzte Bernhard Kneißl (UWG). Einstimmig votierten die Gemeinderäte schließlich dafür, die jetzige Planung beizubehalten.

Ein Rundweg mit Granit oder Beton

Den Fußweg durch die Außenanlage einzusparen, war für die Gemeinderäte ebenfalls keine Option. „Mit dem Weg wird es eine Art kleiner Park“, sagte Huber. Mit Rücksicht auf ältere Menschen mit Rollator sprach er sich dafür aus, auf Rasenfugen zu verzichten. Auch sollen entlang des Weges im Winter die Buden für den Adventszauber aufgestellt werden.

Doch wie soll der Weg gestaltete werden: mit Granitplatten oder mit Betonplatten in Granitoptik? Immerhin ging es hier um mögliche Einsparungen von rund 80.000 Euro netto.

Günter Hargasser (CSU) verwies darauf, dass davon aber 80 Prozent gefördert würden: „Wir diskutieren hier 20 Prozent.“ Also Einsparungen für die Gemeinde von rund 16.000 Euro. Hargasser: „Ich würde Granit machen.“

„Beton bricht halt“

„Ich habe optisch kein Problem mit Betonplatten“, sagte Bürgermeister Grundner, meinte aber auch: „Beton bricht halt“ und verwittere schneller.

Auch das Ampfinger Rathaus soll in den nächsten Jahren ernergetisch saniert werden und eine neue Fassade bekommen.

„Ich habe seit 25 Jahren Betonpflaster und damit keine Probleme“, hielt Kneißl dem entgegen. Auch die Mehrheit der Gemeinderäte tendierte zu den Betonplatten.

Letztes Wort hat der Denkmalschutz

Grundner wies noch darauf hin, dass diese Option allerdings noch nicht mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden konnte. Gegen die Stimmen von Grundner, Hargasser und Huber stimmte die Mehrheit der Gemeinderäte schließlich für Betonplatten in Granitoptik, wenn der Denkmalschutz damit einverstanden ist.

Am Ende stimmten die Gemeinderäte bei einer Gegenstimme für die vorgelegte Gestaltung der Außenanlage und die beschlossenen Einsparungen. Damit kosten die Außenanlagen – wenn der Denkmalschutz mitspielt – statt der ursprünglichen 750.000 Euro netto (890.000 Euro brutto), voraussichtlich 623.000 Euro netto (741.000 Euro brutto).

Ampfings Investitionspläne bis 2027

Das hat Ampfing in seiner Haushaltsplanung bis 2027 an Investitionen vorgesehen. Das sind die größten Projekte: Sanierung, EDV und Fassade Rathaus (4,6 Millionen Euro), Kanalisation, Kläranlage und Wasserwerk (3,7 Millionen Euro), Erweiterung des Feuerwehrhauses (3,5 Millionen Euro), Zitzmerstadl (3,1 Millionen Euro), Neubau des katholischen Kindergartens (drei Millionen Euro), Neubau Kinderkrippe II (2,7 Millionen Euro), Abriss Molkerei Salmanskirchen (880.000 Euro), Parkhaus am Bahnhof (800.000 Euro).

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