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Erste Bedarfsermittlung

Erdwärme statt Erdöl: So kommt das Geothermie-Projekt in Ampfing an

Das Bohrloch zur Erdölförderung in Schicking bei Ampfing. Jetzt gibt es Pläne für eine Geothermie.
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Das Bohrloch in Schicking bei Ampfing: Nach dem Aus der Erdöl-Förderung gibt es jetzt Pläne für eine Geothermie.

Das Potenzial schlummert tief unter der Erde: Die Gemeinde Ampfing will heißes Wasser nutzen und ein Fernwärmenetz aufbauen. Die Bedingungen sind gut, aber es braucht auch das Interesse der Bürger. Das lotet man gerade in Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen Oneo aus. Ein erster Rücklauf liegt nun vor.

Ampfing – Energie und Ampfing – das gehört in der Gemeinde zusammen. Nach dem Ende der Erdöl-Förderung gab es vor ein paar Jahren einen zweiten Anlauf, der allerdings nicht die gewünschten Ergebnisse lieferte. Doch die Erkundungsbohrung soll nicht umsonst gewesen sein: Denn parallel zum Erdöl-Vorkommen hatten die Verantwortlichen bereits geothermale Energie im Blick.

Diese Frage ist geklärt, doch wie stehen die Ampfinger der Energie aus dem Untergrund gegenüber? Sehr aufgeschlossen. Einen Infotag nutzten rund 300 Bürger und lokale Gewerbetreibende, um mehr über Geothermie und die Anschlussmöglichkeiten zu erfahren. Parallel dazu erfolgte eine Befragung für eine erste Bedarfsermittlung. Diese ist nun abgeschlossen. Etwa 610 Fragebögen sind bei der Gemeinde eingegangen, wie das Energieunternehmen Oneo mitteilt.

„Bayern ist gesegnet mit warmem Wasser im Untergrund“, hatte Projektleiter Ernst Burgschweiger in einem Interview gegenüber dem OVB gesagt. Dieses Potenzial will man nutzen, weshalb Oneo in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ampfing die Weiterentwicklung der bereits bestehenden Erdöl-Bohrung am Bohrplatz in Schicking zu einer Geothermie-Anlage plant. Dazu läuft aktuell eine Machbarkeitsstudie, in der Bürger und Gewerbetreibende unter anderem nach ihrem aktuellen Energiebedarf, der derzeitigen Energiequelle und Nutzungsformen sowie dem Anschlussinteresse abgefragt werden.

Es zeigt sich: Das Projekt stößt auf sehr großes Interesse. In den vergangenen vier Wochen sind etwa 610 Fragebögen bei der Gemeinde und über die Projektwebsite eingegangen. Bürgermeister Josef Grundner ist mit diesem Ergebnis sehr zufrieden: „Die zahlreich eingegangenen Daten sind wichtig für die weitere Planung des Projekts. Der Rücklauf zeigt deutlich, dass sowohl unsere Unternehmen als auch Bürgerinnen und Bürgern in die Zukunft schauen und eine nachhaltige Wärmeversorgung anstreben. Wir als Gemeinde sind genau aus diesem Grund Partner des Vorhabens: Ampfing sollte diese große Chance auf eine Geothermie-Versorgung nicht ungenutzt lassen.“

Oneo-Projektleiter Ernst Burgschwaiger betont erneut: „In Ampfing ist das Geothermie-Projekt besonders attraktiv für alle Beteiligten: Eine bestehende Bohrung kann genutzt werden, die Kosten sind dadurch geringer, und die Vorstudie lieferte uns eine sehr gute Prognose zur erwartbaren Temperatur. Wir freuen uns, dass die Ampfinger das Vorhaben so positiv aufgenommen haben und mitmachen möchten.“

Das sind die nächsten Schritte

Mit dem Ende der Bedarfsermittlung geht die Erstellung der Studie in die nächste Phase und Ampfing einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger und regionaler Wärmeversorgung. Die übermittelten Daten werden in die Planung von möglichen Wärmenetzszenarien einbezogen. Die Experten des Ingenieurbüros ING Kess werten die vorliegenden Daten aus. Darauf aufbauend erfolgt eine technische Konzeption und erste Entwurfsplanung, die insbesondere den Kostenfaktor mit einbezieht und die Wirtschaftlichkeit betrachtet.

Aus den Netzszenarien wird die bestmögliche Variante ausgewählt und dafür eine detaillierte Planung als Grundlage für die weiteren Projektschritte erstellt, wie einen Netzentwicklungsplan sowie eine Zeitplanung. Ende dieses Jahres sollen die Resultate allen Beteiligten präsentiert werden.

Der Abschluss der Machbarkeitsstudie ist für das erste Quartal 2024 vorgesehen. Über die aktuellen Projekt-Schritte wollen Oneo und die Gemeinde Ampfing regelmäßig informieren, allgemeine Informationen gibt es im Internet unter unsere-waerme-ampfing.de.

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