Bürgerversammlung in Ampfing
Ampfing wächst und wächst – und damit auch die Herausforderungen
Ampfing hat bereits über 7000 Einwohner. Und die Gemeinde wächst weiter. Eigentlich gute Aussichten, aber damit sind auch einige Probleme verbunden. Das zeigte sich jetzt bei der Bürgerversammlung.
Ampfing – Die A94 und der geplante Bahnausbau zwischen München und Mühldorf beflügeln Ampfing. Das wurde auf der jüngsten Bürgerversammlung deutlich, als Bürgermeister Josef Grundner (CSU) über die aktuelle Lage informierte. Und so konnte er noch eine besonders positive Nachricht vermelden.
In den vergangenen zehn Jahren wuchs die Gemeinde um 15 Prozent. Sie zählte zu Jahresbeginn 7.067 Einwohner, das sind rund 900 mehr als 2013, darunter sind vor allem junge Familien.
Kinderbetreuung wird erweitert
„Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Familien bewusst“, so Grundner. “Wir haben bereits wieder Wartelisten für einen Kinderbetreuungsplatz.” Obwohl das Angebot bereits mit dem neuen Gemeindekindergarten und Kinderhort erweitert wurde, laufen schon die Planungen für eine zweite Kinderkrippe für 48 Kinder in vier Gruppen. Die Planer schätzen die Baukosten ohne Außenanlage auf rund 2,8 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um einen eingeschossigen, nicht unterkellerten Massivbau mit teilweise begrüntem Flachdach und einer PV-Anlage. Auch der katholische Kindergarten baue neu und werde ebenfalls weitere 100 Plätze anbieten.
Für die Unternehmen wird zudem ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen. Bürgermeister Grundner betonte, dass bei der Vergabe vor allem Ampfinger Firmen zum Zug kommen sollen.
Sanierung des Rathauses schreitet voran
Währenddessen läuft in der Ortsmitte die Sanierung des Rathauses. Im Rahmen des EFRE-Programms bekommt Ampfing dafür als eine von drei Kommunen in Oberbayern eine Förderung, wenn die Sanierung bis 2028 abgeschlossen ist.
Voraussichtlich Ende 2024 wird, so Bürgermeister Grundner, die Erweiterung des Feuerwehrhauses abgeschlossen sein. Dies wird wohl 5,5 Millionen Euro kosten; rund 180.000 Euro werden gefördert.
Vorbereitet auf einen Katastrophenfall
Die Gemeinde hat sich auch auf einen Katastrophenfall vorbereitet und dazu Notstromaggregate beschafft. Das größere mit einer Leistung von etwa 120 Kilowatt wird am Schulzentrum stehen, da das Zentrum im Notfall das Versorgungszentrum wird. Das kleinere Notstromaggregat mit circa 36 Kilowatt soll im Rathaus stationiert werden, damit die Verwaltung auch im Notfall arbeiten kann.
Solide Finanzen und überschaubare Schulden
Die Jahresrechnung der Gemeinde Ampfing konnte 2022 mit sehr positiven Zahlen aufwarten: Verwaltungshaushalt hatte ein Volumen von 22,7 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt von 8,7 Millionen Euro, macht insgesamt 31,4 Millionen Euro.
Für 2023 plant die Gemeine im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt jeweils mit 21,7 Millionen. „Die derzeitigen Zahlen weißen darauf hin, dass auch dieses Jahr wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden kann“, so Bürgermeister Grundner. Aktuell liegt die Pro-Kopf-Verschuldung bei 780 Euro; sollte die Kreditermächtigung ausgeschöpft werden, liegt sie bei 1.452 Euro.
Bürgermeister Grundner freute sich, mit Sebastian Maier einen Jugendpfleger vor Ort zu haben: “Die Angebote werden sehr gut angenommen.” Derzeit wird dazu auch das ehemalige Hausmeisterhaus der Grundschule umgebaut; dabei konnten die Jugendlichen auch ihre Wünsche mit einbringen. Der Umbau kostet rund 240.000 Euro und soll im nächsten Frühjahr bezugsfertig sein.
Jugendliche wünschen sich einen Bikerpark
Auch dem Wunsch der Ampfinger Kids nach einem Bikepark, der mit einer Unterschriftenliste untermauert wurde, wird nachgegangen. Derzeit suche die Gemeinde, so Grundner, einen geeigneten Standort. Je nach Größe werde der Park zwischen 200.000 Euro und 500.000 Euro kosten.
Um die Radwegesituation im Ortsbereich neutral zu untersuchen, wurde ein Radwegekonzept in Auftrag gegeben. Zur angestrebten Geothermie für Ampfing läuft derzeit die Auswertung, ob sie auch wirtschaftlich ist. „Für uns wäre dies ein großer Vorteil. Wenn wir schon die Möglichkeit vor Ort haben, müssen wir das auch nutzen“, so Bürgermeister Grundner. “Der derzeitige Stand ist sehr positiv, aber man muss die Ergebnisse abwarten.”
Landrat Max Heimerl appelliert
Landrat Max Heimerl sprach mit der Krankenhauspolitik und dem Asylverfahren zwei brisante Themen an. Dem Landkreis gehe es schlecht und es musste ein Nachtragshaushalt beschlossen werden. „Trotzdem“, so Heimerl, „werden wir das stemmen müssen. Beim Asylverfahren werden wir uns unserer christlichen Werte besinnen, um die Ankommenden menschenwürdig unterzubringen.“ Zum Schluss appellierte er an die Besucher: „Haltet weiter zusammen, denn nur gemeinsam können wir es stemmen.“

