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Mittelschule Ampfing und Buchbach

Im Speeddating zum Traumberuf? So finden das die künftigen Azubis

Ampfings Bürgermeister Josef Grundner und Jugendreferentin Otti Gantenhammer machen sich ein Bild vom Speeddating zur Berufsfindung
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Auch Ampfings Bürgermeister Josef Grundner und Jugendreferentin Otti Gantenhammer machen sich ein Bild vor Ort und zeigten sich begeistert über dieses Format.

Den richtigen Beruf fürs Leben zu finden? Keine leichte Entscheidung. Um Schüler und Betriebe zusammenzubringen, hat „Lernen vor Ort“ am Landratsamt Mühldorf mit den Mittelschulen Ampfing und Buchbach zum ersten Mal ein „Speeddating zur Berufsorientierung“ veranstaltet.

Ampfing - Das Konzept ist einfach: Die Schülerinnen und Schüler stellen sich bei den anwesenden Betrieben vor, übergeben ihre Bewerbungsunterlagen und führen Bewerbungsgespräche für offene Ausbildungsstellen oder Praktikumsplätze. In zehn Minuten zum neuen Job – das verspricht Job-Speed-Dating. Die Bewerber haben nur kurz Zeit, um einen Personalchef von sich zu überzeugen.

Wenn der Gong ertönt, dann ist an diesem Vormittag nicht Pause nach der Schulstunde oder Zeit für den Unterricht. Nein. Dann strömen die Schülerinnen und Schüler in die Schweppermannhalle in Ampfing und gehen zielstrebig zu ihren Gesprächspartnern an den Tischen. Werbebanner der Unternehmen weisen ihnen den Weg. Schon sitzen alle künftigen Berufsanwärter ihren möglichen Arbeitgebern gegenüber und die Gespräche beginnen.

Dann klingelt es, und weiter geht’s zum nächsten. Die Idee: Das erste Date ist auch wirklich der erste Kontakt zwischen Unternehmen und Bewerber. So sollen Jobanwärter nicht schon vorab an formellen Hürden im Bewerbungsprozess scheitern. Durchschnittlich vier Gespräche werden es für jede und jeden der 170 Schülerinnen und Schüler am Ende des Vormittages gewesen sein, um in die Berufswelt hineinzuschnuppern.

24 Unternehmen suchen Nachwuchs

Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk nutzen ebenso wie soziale oder kommunale Einrichtungen die Chance mit jungen Menschen zu den Themen Ausbildung und duale Studiengänge direkt und auf besondere Weise in Kontakt zu kommen. Diesmal sind 24 Unternehmen vor Ort, um junge Menschen zu erleben. Sichtlich zufrieden zeigte sich auch Bürgermeister Josef Grundner: „Eine coole Sache, die Not bei den Ausbildungsbetrieben ist groß. Das Dating zeigt, welche Möglichkeiten man hat und ob der Beruf, den man sich vorstellt, auch der richtige für einen ist.“ Und auch die Lehrerkollegien der beiden Mittelschulen Ampfing und Buchbach wissen ihre Klassen gut aufgehoben. Schließlich steht das persönliche Kennlernen im Mittelpunkt der Veranstaltung, damit es nach der Schulzeit möglichst schnurstracks weitergehen kann. Eingeladen waren die 8. Klassen der beiden Mittelschulen.

Handwerksbetriebe finden geeignete Auszubildende

Durch dieses Format haben die teilnehmenden Firmen die Chance, junge Menschen mit ihrer ganzen Persönlichkeit kennenzulernen und Nachwuchskräfte zu gewinnen, die sich bewusst für einen Beruf entschieden haben. Eben deshalb sind wichtige Bausteine des Veranstaltungsformates auch die Vorbereitung im Unterricht gewesen. Welche Fragen stelle ich, mein Verhalten und auch Gesprächsverhalten, sowie die Wahl der richtigen Kleidung vor allem ihre Stärken und Interessen auszuloten. Und die Schüler? Sie waren mit Feuereifer bei der Sache.

Jedes Mal, wenn der Gong ertönte, ging es zum nächsten Tisch. Während der erste Kontakt noch etwas schüchtern war, wurden sie von Tisch zu Tisch selbstsicherer. Schulamtsdirektor Hans Wax zeigte sich ebenfalls begeistert von diesem Format: „Wir sind begeistert, wie viel Interesse und Feedback seitens der Firmen und auch Schüler herrscht - das ist genau das, was wir erreichen wollen.“ Claudius Rychlik, Rektor der Mittelschule Ampfing, bedankte sich zum Abschluss bei allen teilnehmenden Firmen für die Zeit, die sie sich trotz der vielen Arbeit genommen haben „Das Angebot heute ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, für beide Seiten.“

Anna Lena Döllerer (8. Klasse MS Buchbach): „Als ich hörte, wie wir unsere Praktikumsplätze finden sollen, hab ich das als sehr komisch gefunden. Aber ich muss sagen, es war sehr interessant. Es war kein Beruf dabei, mit dem ich mich schon näher befasst hätte und am besten hat mir der Beruf als Pflegefachkraft gefallen. Jetzt hab ich mich für ein Praktikum im Augustinum in Schwindegg beworben.“
Michaela Lehmeier von der Bäckerei Wenzel sieht ihre heutige Mission darin, die Schüler wieder für ihren Beruf zu begeistern: „Hier erfahren die Jugendlichen, wie vielfältig das Berufsbild ist und welche Möglichkeiten geboten sind. Hoffentlich gibt es wieder Nachwuchs für uns. Ich bin ganz zuversichtlich, denn das Interesse war sehr groß.“
Fabian Leipfinger (8. Klasse MS Buchbach): „Als ich vom Speed-Dating gehört habe, war ich verwundert: Das soll funktionieren? Aber beim näheren Betrachten, kam es mir sinnvoll und interessant vor. Ich hab die Veranstaltung sehr interessant gefunden und hab mich für ein Praktikum im Seniorenheim Sonnengarten und beim Elektrofachbetrieb Bauer entschieden.“
Doris Rauthar vom Augustinum in Schwindegg konnte dem Speed-Dating vieles abgewinnen: „Unser Beruf ist nicht wie jeder andere, man braucht auch Mut diesen auszuüben. Kommunikation und Feingefühl sind da besonders wichtig. Heute waren viele dabei, die wir gerne als Praktikanten bei uns begrüßen möchten und vielleicht können wir den ein oder anderen als unseren neuen Auszubildenden hinzugewinnen.“
Noch etwas aufgeregt berichtet Marko Celina (8. Klasse MS Ampfing): „Es war sehr interessant heute. Toll, dass wir uns über so viele Berufe informieren konnten. Wenn ich auch noch nicht konkret weiß, wo mein Weg hingeht, denke ich, dass mir das Dating sehr gut geholfen hat - zumindest eine Vorauswahl zu treffen.“
Veronika Milchin (8. Klasse MS Ampfing): Die 13-jährige Veronika Milchin strahlt über das ganze Gesicht und findet den Vormittag schon jetzt gelungen: „Ich konnte meine Fragen stellen und bekam interessante Antworten und nützliche Tipps. Ich würde gerne ins Büro gehen. Das Dating hat mir aber auch gezeigt, welche Berufe für mich überhaupt nicht in Frage kommen.“

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