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Kundgebung und Gegendemo

AfD und „Mühldorf ist bunt“ – Am Stadtplatz prallten die Gegensätze aufeinander

AfD Bunt Mühldorf
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Für die AfD trat Spitzenkandidatin Katrin Ebner-Steiner ans Mikrofon. Daneben protestierte „Mühldorf ist bunt“.

Die Kreis-AfD hat in Mühldorf zur Kundgebung mit Landtags-Spitzenkandidaten Katrin Ebner-Steiner eingeladen. Gekommen sind aber nicht nur Anhänger der Partei, sondern auch „Mühldorf ist bunt“. So lief das Zusammentreffen von AfD-Sympathisanten und Gegendemonstranten.

Mühldorf – Die Kundgebung der AfD vor der Kirche am Stadtplatz war für Sonntag (17. September) 14 Uhr angesetzt. Noch bevor es losging, sammelte sich bereits ab 13 Uhr „Mühldorf ist bunt“ zur Gegendemo auf Höhe der Bushaltestelle. Dazwischen mehrere Polizeifahrzeuge und Polizeibeamte, die beide Lager fest im Auge behielten.

Die AfD-Kundgebung hatte ihren Standort vor der Kirche am Stadtplatz.

Friedliche Gegendemo für Toleranz

Mühldorf ist Bunt e.V.  hatte die Mühldorfer dazu aufgerufen „ein Zeichen für Menschlichkeit und demokratische Werte zu setzen“, erklärte Vorsitzender und Versammlungsleiter Max Wiltschka. „Die geplante Rednerliste der AfD Kundgebung bedarf einer klaren Positionierung für Toleranz und demokratische Grundwerte“, betonte sein Stellvertreter Maximilian Joschko. Ihren Protest gegen die AfD am Stadtplatz verstehen sie als friedlichen Ausdruck des Engagements für eine offene und pluralistische Gesellschaft. Mit Transparenten, bunten Fahnen und „Gegen Nazis“-Plakaten stellten sie sich in Richtung AfD-Kundgebung auf und taten rund 150 Teilnehmer ihre Kritik kund.

Auf der sprichwörtlich anderen Seite begann die AfD ihre Kundgebung mit etwas Verspätung. Der Auftritt der Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Katrin Ebner-Steiner, wurde von den ungefähr 150 Mitgliedern und Anhängern der Partei stürmisch beklatscht. Dieser Beifall vermischte sich mit den gellenden Trillerpfeifen und Zwischenrufen der AfD-Gegner. Die Kandidatin aus Deggendorf begrüßte ihre Zuhörer als „vernünftige Menschen, die noch klar im Kopf sind“, sie freue sich, unter ihnen zu sein.

Die Gegenveranstaltung von „Mühldorf ist bunt“ versammelte sich an der Bushaltestelle.

„Holen uns unser Land zurück“

In ihrer Rede ging es um die deutschen Bürger, die bald alle aus der Kohle aussteigen würden, da sie angesichts Inflation, überbordender Steuerlast und Preissteigerungen bald keine Kohle mehr hätten. Arbeit müsse sich wieder lohnen und das Geld, über das der deutsche Staat zweifelsfrei verfüge, müsse für die eigenen Bürger eingesetzt werden und nicht für „Asylforderer“ und Ukraine-Flüchtlinge. „Ich verspreche euch. Am 8. Oktober holen wir uns unser Land zurück!“, kündigte Ebner-Steiner an und erntete begeisterten Jubel.

Sie sprach von steigender Kriminalität und wer für die Straftaten in der Hauptsache verantwortlich sei. Davon, dass Facharbeiter, egal wie sie aussehen, willkommen seien. „Aber alle anderen, die nicht arbeiten wollen, werden wir rausschmeißen“, das verspreche sie ihren Wählern. Und mit dem „linken Pack“, das hier in Mühldorf die Versammlung störe, werde man anfangen. Sie prangerte die staatlichen Schutzmaßnahmen während Corona an und das Heizungsgesetz der Ampel-Regierung.

Die Polizei sorgte für ausreichend Abstand zwischen den beiden Versammlungen.

Ein Sturm am 8. Oktober?

„Eines Tages werden wir regieren“, versicherte sie. Und schloß ihre Ansprache mit den Worten: „Es weht eine frische Brise durchs Land. Und am 8. Oktober wird diese Brise zu einem Sturm werden, der Deutschland und Bayern in eine sichere Zukunft trägt.“ Den ebenfalls als Redner angekündigten Gerald Grosz entschuldigte sie. Bei ihm habe nach 14 gemeinsamen Wahl-Veranstaltungen die Stimme versagt.

Eine kleine Gruppe hatte sich am Sonntag noch spontan zu einer Gegenveranstaltung angemeldet.

Während Ebner-Steiners Ansprache hatte sich die stehende Versammlung von „Mühldorf ist bunt“ bereits aufgelöst. Ein Teil ihrer Teilnehmer zogen protestierend und trillerpfeifend an der AfD-Kundgebung vorbei, um sich frontal dazu aufzustellen. Um für etwas mehr Abstand zwischen den beiden unversöhnlichen Blöcken zu sorgen, und beiden Versammlungen ihr Recht auf Gehör zu verschaffen, drängte die Polizei die Gegendemonstranten etwas zurück und verbannte sie hinter polizeiliches Absperrband. Die lautstarken Rednerworte, AfD-Rufe und dagegen die gellenden Protest-Pfiffe und „Nazis raus“-Rufe hallten an diesem sonnigen Sonntag stundenlang ohne eine Pause über den Stadtplatz.

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