„Auf keinen Fall ...!“
Drache verfängt sich in Stromleitung bei Halsbach: Ausfall für vier Gemeinden - Betreiber mit Warnung
In Burgkirchen, Halsbach, Kirchweidach und Tyrlaching wurde es am Mittwochabend in mehreren hundert Haushalten kurzzeitig dunkel. Ein Lenkdrache hatte sich in einer Stromleitung verfangen und einen Ausfall verursacht. Der Betreiber mahnt, in solchen Fällen richtig zu handeln.
Halsbach/Kirchweidach - „Das ist eigentlich eine Sache, die sonst eher im Herbst passiert“, räumt ein Sprecher der Bayernwerk Netz GmbH ein, „Aber offenbar war der Auslöser des Stromausfalls am gestrigen Mittwochabend ein Lenkdrache, welcher sich in einer Mittelspannungsfreileitung im Gemeindegebiet von Halsbach verfing.“ Er mahnt an dieser Stelle, in solchen Fällen auf keinen Fall selbst zu versuchen, das Objekt zu befreien. „Melden Sie stattdessen den Vorfall und überlassen Sie, vor allem zu Ihrer eigenen Sicherheit, die Beseitigung des Drachens Fachleuten, die unter den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen handeln!“
Beginnend um 18.08 Uhr war es zu einem Stromausfall ausgehend vom Gemeindegebiet Halsbach gekommen. Betroffen davon waren auch Kirchweidach, Burgkirchen und Tyrlaching. „Grob geschätzt könnten rund 1200 Haushalte zeitweise keinen Strom gehabt haben“, so der Bayernwerk-Sprecher, „Allerdings konnte die Stromversorgung für viele rasch wieder hergestellt werden und ab 19.22 Uhr war dann auch der letzte Betroffene wieder versorgt.“
„In diesem Fall ging zunächst eine allgemeine Störungsmeldung bei uns ein. Daraufhin begaben sich Mitarbeiter vor Ort und prüften, wo genau es geschehen war, sowie ob und welche Art von Schaden vorgelegen ist“, erläutert der Sprecher das Vorgehen, „Nachdem soweit alles behoben und geklärt war, konnte in Abstimmung mit der Netzführung Stück für Stück die Versorgung wieder hergestellt werden, bis dann, wie gesagt, um 19.22 Uhr jeder wieder Strom hatte.“
Drache verfängt sich in Stromleitung bei Halsbach: Ausfall für vier Gemeinden - Betreiber mit Warnung
Beim Drachensteigen musss zu allen Stromleitungen ein Abstand von mindestens 600 Metern gehalten werden, wie auch das Bayernwerk selbst mahnt. „Gleiches gilt für elektrifizierte Bahnstrecken. Und auch bei den ersten Anzeichen eines Gewitters muss der Drache sofort eingeholt werden. Drachenschnüre sollten nie länger als 100 Meter sein. Sollte es dennoch einmal dazu kommen, dass sich ein Drache in einer Freileitung verfängt, ist die Drachenleine sofort loszulassen. Äußerste Gefahr für Leib und Leben droht dann, wenn Erwachsene oder Kinder selbst versuchen würden, den Drachen zu befreien. Stattdessen gilt: Umgehend die Störungsannahme des Bayernwerks unter 0941/ 28 00 33 66 zu informieren.“
„Schaltet ein aufmerksamer Bahnmitarbeiter über die Notfallleitstelle den Strom ab, drohen zudem Schadensersatzansprüche. Auf keinen Fall sollten Sie selbst versuchen, Ihren Drachen zu befreien“, so auch die Ergo Versicherung. „Wir sind froh, dass es zu keinem Personenschaden gekommen ist“, betont der Sprecher des Bayernwerks abschließend. In Aschau am Inn hatte es 2020 einen ähnlichen Vorfall gegeben.
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