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Enger Dialog wegen Windpark im Landkreis Altötting

Haiming und Marktl suchen Kompromisse: Schützing von geplanten Windrädern betroffen

(Symbolbild) Drei geplante Windräder auf dem Gemeindegebiet von Haiming werden wohl Bürger von Marktl stark betreffen.
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(Symbolbild) Drei geplante Windräder auf dem Gemeindegebiet von Haiming werden wohl Bürger von Marktl stark betreffen.

Die Diskussion um den geplanten Windpark im Landkreis Altötting nimmt kein Ende: Am 23. März sollen bei einer Bürgerwerkstatt in Marktl Kompromisse mit den Bürgern ausgearbeitet werden und auch in Haiming fand eine Ortsteilbürgerversammlung statt. Bürgermeister Benedikt Dittmann (CSU) und Wolfgang Beier (CSU/AWG) zum aktuellen Stand.

Marktl; Haiming – Nach dem Besuch des Bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (FW) laufen die Diskussionen um Kompromissvorschläge bezüglich des geplanten Windparks im Landkreis Altötting auf Hochtouren. Da am 9. Juni in Marktl ein Bürgerbegehren zu den Windradstandorten auf dem Gebiet der Kommune stattfinden soll, werden betroffene Bürger noch vorab zur Ausarbeitung von Kompromissvorschlägen gebeten: Am 23. März wird dazu in Marktl eine Bürgerwerkstatt durchgeführt, während in Haiming am 15. März eine Ortsteil-Bürgerversammlung stattfand. Am 3. Mai ist eine Fahrt zum Windpark im Wald am Starnberger See mit Minister Aiwanger geplant.

Schützing mehr von Haiminger Anlagen betroffen

Während es in Marktl um drei Windräder geht, die zwischen Schützing und der Loxxesshalle von Wacker erbaut werden sollen, sind auf dem Gemeindegebiet von Haiming neun Windkraftanlagen geplant. Viele Ortsteile von Haiming wären von den Windrädern unmittelbar betroffen – aber auch der Ort Schützing, welcher im Gemeindegebiet von Marktl liegt. Da die Bürger von Marktl aber nur bezüglich der Windräder auf eigenem Gebiet abstimmen können, erfordert die Diskussion um Windradstandorte auf der Gemarkung von Haiming einen engen Austausch zwischen Marktls Bürgermeister Benedikt Dittmann (CSU) und Haimings Bürgermeister Wolfgang Beier (CSU/AWG).

Dittmann: Erste Priorität Wohnumfeldschutz

„Erste Priorität hat für mich der Wohnumfeldschutz für die nächsten Betroffenen“, so Dittmann. „Das Wichtigste ist für mich, dass man eine so verträgliche Lösung findet, wie nur möglich.“ Außerdem ist dem Marktler Bürgermeister sehr am Waldschutz gelegen und auch anderen Naturschutzbelangen. Mit Wolfgang Beier aus Haiming laufe bereits ein intensiver Austausch. Aktuell sei geplant, dass man sich noch einmal zusammensetze und genau untersuche, wo am meisten Belastung durch Lärm und Schattenwurf entstehe.

Bei der Bürgerwerkstatt werde noch einmal der aktuelle Planungsstand durch Vertreter des Projektanten Qair erläutert. „Es geht aber hauptsächlich darum, dass wir einen Kompromiss erarbeiten“, so Dittmann. Für die Bürger von Marktl sei außerdem noch eine Podiumsdiskussion geplant, bei der Befürworter und Gegner zur Diskussion geladen werden: „damit man sich ein Bild machen kann“, sagt der Bürgermeister.

Beier: Ein Drittel der Bevölkerung betroffen

Wolfgang Beier aus Haiming hat großes Verständnis für die Betroffenen, welche bei einer Ortsteil-Bürgerversammlung am 15. März ihre Sorgen und Probleme zur Sprache brachten. Insgesamt handele es sich um ein Drittel der Gemeindebevölkerung, die durch mögliche Schall- und Schattenwurfauswirkungen der neun geplanten Windräder betroffen seien. Der Abstand der Windkraftanlagen zu den Anwesen der Bürger betrage zwar mindestens 1.000 Meter, doch von den neun Windkraftanlagen hätte die überwiegende Anzahl unmittelbare Schall- und Schattenwurfauswirkungen auf zehn Ortsteile.

Manche Gemeindebürger seien aktuell doppelt betroffen, weil zu den Windrädern noch Pläne für eine zweite Höchstspannungsleitung mit großem Umspannwerk kommen. Auch hier sind gerade die Anwohner in der Nähe des Staatsforstes betroffen. „Will man diese Auswirkungen der Windräder ausschalten, müsste die Zahl von neun auf drei bis vier reduziert werden“, so Beier. Bürgermeister. Ein weiterer Kompromiss könne darin liegen, dass man auf eine gleiche Verteilung der Belastung achte.

„Es gibt Befürworter und Gegner des Windparkprojekts und die Gegenargumente werden engagiert vorgetragen“, so Beier. Man erkenne die emotionale Betroffenheit der Bürger, doch eine Spaltung der Gemeinde sei nicht spürbar: „Das wäre der Fall, wenn man nur noch über dieses Thema streitet und sonst nicht mehr miteinander redet. Das sehe ich nicht“, sagt der Bürgermeister. Seine Priorität sei es, Information zu ermöglichen und Raum für Fragen, Meinungen und Diskussionen zu bieten. Es sei aber auch wichtig, die Notwendigkeiten des Klimawandels zu erkennen und deutlich zu machen, dass regional erzeugter Strom eine wichtige Basis für die Zukunft sei.

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