Neue Pächterin für Café mit schönster Salzachterrasse
Altstadtcafé in neuer Hand: Powerfrau aus Burghausen erfüllt sich ihren Lebenstraum
Der ein oder andere Burghauser hat sicher schon etwas Munkeln gehört: Im versteckten und idyllisch gelegene Altstadtcafé ist Veränderung angesagt. Seit einigen Tagen wird dort geräumt, gehämmert und geputzt – doch Sandra Rizzo (38), die neue Pächterin, strahlt über beide Ohren. Für sie ist nämlich ein langgehegter Traum wahr geworden. Schon am 4. April soll's losgehen.
Burghausen – Das ehemalige Café Vier Jahreszeiten in der Burghauser Altstadt hat eine neue Pächterin: Seit dem 1. April ist Sandra Rizzo (38) Chefin in dem schnuckligen Café mit Salzachterrasse. Zusammen mit ihrer Familie und vielen Freunden wird das Lokal momentan fit für die Übernahme gemacht, denn schon am 4. April soll es weitergehen. Wie gewohnt, soll zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet sein – von Donnerstag bis Sonntag. Doch Rizzo hat bereits angedeutet, dass das Café ab dem 12. April freitags und samstags bis 22 Uhr geöffnet sein soll. Gäste können sich also auf lauschige Abende an der Salzach freuen.
Schon vor drei Jahren als Pächterin beworben
Sandra Rizzo hat sich mit der Übernahme des Altstadtcafés einen Traum erfüllt: Schon vor drei Jahren hatte sie sich als Pächterin für das Café beworben. Damals haben aber Laura Bolkert und Christian Fuchs das Rennen gemacht: Der beliebte Treff mit Design & Decor Store ging also in die Hände der „Café am Bichl“-Pächter. Nachdem Fuchs erst im Januar bekannt gegab, dass er wegen Personalmangels seinen Landgasthof in Leonberg nicht mehr öffnen werde, folgte im Februar eine weitere Hiobsbotschaft: Auch das Altstadtcafé wollten die Bichl-Wirte aufgeben. Laura Bolkert sagt, es habe mehrere Gründe für die Entscheidung gegeben – unter anderem aber den Fachkräftemangel und die geringen Umsätze unter der Woche.
Für Rizzo, die bei Bolkart und Fuchs bereits als Betriebsleiterin des Altstadtcafés angestellt war, hieß das: ihren Job verlieren, oder das Café übernehmen. Nur ihre drei Kinder hätten dann noch verhindern können, dass sie sich den langgehegten Traum vom ersten eigenen Gastro-Betrieb erfüllen würde. An Erfahrung und Fleiß fehlt es ihr jedenfalls nicht: Über 16 Jahre war Rizzo zuvor im Augustiner Brückenwirt tätig, sieben davon als Restaurantleiterin. Über viele Jahre stemmte die alleinerziehende Mutter Bierkrüge und große Tabletts voller warmer Mahlzeiten.
Pläne für Arkadenfest im Sommer
Denkt die frisch gebackene Selbstständige an ihre Zukunft im Altstadtcafé, dann leuchten ihre Augen: „Ich möchte hier einfach nur alt werden und wie die Pächter vom ehemaligen Vier Jahreszeiten 30 Jahre hierbleiben“, sagt sie. In Bezug auf die angespannte Situation in der Gastronomie und den Personalmangel bleibt Rizzo gelassen, denn ihrer Meinung nach, müssen Menschen einfach weggehen. In Bezug auf die Preise will die neue Pächterin sogar vieles reduzieren. Die Stammkundschaft und ihr Personal stehe fest an ihrer Seite, sagt Rizzo. Und das freut die 38-Jährige ganz besonders.
Abhängig von der Stärke ihres Personalstamms sei nur, ob sie sieben Tage die Woche öffnen könne. Dies werde sich im Verlauf des Sommers zeigen. An der Innenausstattung des Cafés möchte Rizzo „eigentlich gar nix“ ändern. „Es steckt so viel Liebe da drin“, sagt sie. Dass die Pächterin mit Herzblut in ihrem Projekt steckt, erkennt man gleich und auch Rizzos drei Töchter sind ganz euphorisch. Während ihre Älteste bereits für einen Minijob angemeldet ist, wollen auch die beiden Jüngeren fleißig mithelfen. Den hinteren Teil des Lokals soll übrigens die Keramikerin aus dem Pop-Up-Laden am Stadtplatz bekommen. In dem Raum unter dem Dachgebälk plant Rizzo Yogakurse anzubieten. Auch Kinder kommen bei ihr natürlich nicht zur kurz: Für sie soll es im Garten künftig eine Spielecke geben – und im Sommer ein Arkadenfest geplant.