Burghauser Familie fest zusammengeschmiedet
Junges Blut in Europas ältester Hammerschmiede: Ab 2024 kommen neue Eisen im Feuer
In der Burghauser Hammerschmiede kommt jetzt die Jugend mit an den Amboss: Zwar ist es für Sebastian Wagenhofer (25) nicht das erste Mal – doch zusammen mit Schwester Elena (19) wird er ab 2024 in den Betrieb von Papa Frank einsteigen. Als Team sind die Wagenhofers unschlagbar.
Burghausen – Bei Erlebnisführungen und Kursen in der Burghauser Hammerschmiede werden schon seit vielen Jahren Teams zusammen geschmiedet oder Chefs gezeigt, wo der Hammer hängt. Und wer den Betrieb von Frank Wagenhofer im Rahmen eines Vater-Sohn-Ausflugs besucht hat, konnte unter fachkundiger Anleitung sogar selbst an den Amboss der ältesten betriebenen Hammerschmiede Europas treten: Bei Franks „Sax“-Kursen kommen aber auch Frauen auf den Geschmack, mit dem Feuer zu spielen.
Junges Blut kommt ans Eisen
Weil nun aber der Nachwuchs des Hammerschmieds erwachsen ist, kann endlich ein lang gehegter Traum wirklich werden: Die Jugend kommt an den Zug. Franks Kinder sollen im kommenden Jahr in den historischen Familienbetrieb integriert werden, damit er von kommenden Generationen weitergeführt werden kann. Mit der Gründung einer GbR wurde schon dieses Jahr der Startschuss gegeben. Im neuen Jahr geht es dann richtig los:
Sebastian (25), der hauptberuflich – wie sein Vater – gelernter Elektrohandwerksmeister ist, beschäftigt sich in seinem Vollzeitjob vorrangig mit IT und modernesten Technologien. Nun heißt es für ihn: „Back to the roots“ und ran ans Eisen. Neben seinen zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei der Bughauser Feuerwehr, der Herzogstadt Burghausen und als Trompeter bei den Burghauser Georgsbläsern wird er Frank Wagenhofer hauptsächlich bei der Durchführung von Kursen und Führungen an die Seite springen. Sebastian bewohnt das alte Gesellenhaus im Hammerschmied Anwesen.
Elena (19), die als gelernte Bürokauffrau im Burghauser Bürgerhaus arbeitet, möchte sich in Bezug auf Marketing und die Pflege der Internet-Auftritte einbringen. Auch für die Gestaltung der Räumlichkeiten hat sie ein Händchen und wird maßgeblich die Organisation von Veranstaltungen, die Buchhaltung und die gastronomische Versorgung von Gästen zuständig sein. Auch den „Hofladen“ der Hammerschmiede, das „Elementarium“, wird sie aufstocken.
„Der Sonntag ist bei uns kein Sonntag“
Frank Wagenhofer, der das Schmiedehandwerk von seinem Großvater erlernte, wird selbstverständlich weiterhin im Nebenerwerb an der Glut stehen. Er ist dankbar für die tatkräftige Unterstützung seiner Kinder, da die Arbeit auf dem großen Anwesen alleine nicht stemmbar ist. Nach dem Tod seiner Frau Gerlinde vor eineinhalb Jahren, fehlt der Familie nicht nur die Mutter und Ehefrau. Auch im Alltag war sie ein zentrales Rad im Getriebe der Hammerschmiede.
Inzwischen habe sich das ganze „Drumherum“ wieder gut eingespielt, sagt Elena. Die Pflege des großen Anwesens: der Schmiede und historischen Gebäude, der Hunde, Schafe, Esel, Hühner, Hasen und Fische macht einen Haufen Arbeit, der gut organisiert sein muss: „Wir leben nach einem Zeitplan“, lacht Elena. „Der Sonntag ist bei uns kein Sonntag – und Urlaubsreisen müssen wir sehr gut absprechen.“
Schmiedenacht 2024 geplant
Als großes Event für das Jahr 2024 hat die Familie Wagenhofer wieder eine „Schmiedenacht“ geplant. Dazu sollen am 24. August mehrere Schmieden mit eingebunden werden. Es wird Stände geben und die Schmiede selbst wird für eine öffentliche Show geöffnet. Mehr zu weiteren Programmpunkten wird man rechtzeitig auf der Homepage der Hammerschmiede finden. Auch auf den Profilen in den Sozialen Medien wird es Hinweise geben.


