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Seniorin am Telefon bedrängt

Fake-Anruf: „Fühlte mich überrumpelt“ – Kraftwerke Haag warnen vor Betrugsmasche

Eine Kundin der Kraftwerke Haag wäre fast auf einen Fake-Anruf (Symbolbild) hereingefallen. Nun will sie andere warnen.
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Eine Kundin der Kraftwerke Haag wäre fast auf einen Fake-Anruf (Symbolbild) hereingefallen. Nun will sie andere warnen.

Edith Emmerich aus Maitenbeth ist geschockt: Beinahe wäre sie Opfer eines Fake-Anrufs geworden. Sie fiel auf die Masche eines Unbekannten, der sich als Vertreter der Kraftwerke Haag ausgab, dann doch nicht herein. Und will deshalb warnen.

Maitenbeth/Haag – Edith Emmerich (81) ist eine toughe Frau: Auf Fake-Anrufe fällt die Rentnerin eigentlich niemals herein, sagt sie. „Ich habe schon viele solcher Anrufe bekommen und lege immer auf.“ Doch jüngst wäre es beinahe doch passiert. Das geht ihr so nahe, dass sich die Maitenbetherin vorgenommen hat: „Ich möchte vor diesem Betrugsversuch warnen.“

Mann gab sich als Kraftwerke-Vertreter aus

Er hat sich nach ihren Angaben folgendermaßen abgespielt: Am Telefon meldete sich ein Mann, der sich als Vertreter der Kraftwerke Haag ausgab. Dort ist Edith Emmerich Stammkundin. Der Anrufer teilte ihr mit, sie würde einen neuen Stromlieferanten bekommen. Deshalb bitte er sie, Daten wie die Kunden- und Zählernummer anzugeben. Edith Emmerich hatte zwar „ein komisches Bauchgefühl“, wie sie sagt, gab die gewünschten Informationen jedoch heraus. „Ich dachte, mit diesen Angaben kann ja eigentlich niemand etwas anfangen. Und Bankdaten habe ich ja nicht mitgeteilt.“ Vielleicht habe sich etwas geändert bei den Kraftwerken, versuchte sie sich zu beruhigen. Doch das Misstrauen überwog dann doch: Edith Kemmerich griff zum Hörer und fragte bei ihrem Traditionsversorger nach, ob jemand sie kontaktiert habe. So war es nicht.

Die Maitenbetherin kann bis dato nicht fassen, dass sie sich von dem Fake-Anruf hat überrumpeln lassen. „Ich fühle mich übertölpelt. Dass ich darauf hereinfallen konnte: schlimm.“ Sie will den Vertrag, den sie nun erwartet, nicht unterschreiben, stattdessen schriftlich Widerspruch einlegen.

Niemals Daten herausgeben

Alles gut? Fabian Herl, Geschäftsführer der Kraftwerke Haag, lobt das umsichtige Verhalten der Kundin und sagt: „Wir nehmen das Anliegen von Frau Emmerich ernst.“ Herl sieht aber noch ein Problem. „Mit Name, Adresse und Zähler-Nummer könnte ein anderer Versorger für eine dritte Person einen Vertrag abschließen.“ Deshalb sei es wichtig, niemals Daten zum Stromvertrag herauszugeben, auch nicht auf den ersten Blick unproblematische wie die Zähler-Nummer. Es gebe zwar seit zwei Jahren ein Gesetz, das Verbraucherinnen und Verbraucher vor am Telefon aufgedrängten Energielieferungsverträgen schütze, doch die Betrugsmasche werde nach wie vor immer wieder erfolgreich versucht – auch im Raum Haag.

Wenn dies der Fall sei, sollten sich Kunden sofort bei den Kraftwerken melden, denn die Kündigung des Alt-Vertrags gehe dort ein. Hier sei dann der Hebel, dagegen vorzugehen: also den Wechsel abzulehnen. Weil viele den neuen Versorger gar nicht namentlich kennen würden, könnten die Kraftwerke auch bei der Recherche helfen. Auf Wunsch unterstützen die Kraftwerke bei der Einreichung des Widerspruchs, so Herl.

Appell: Hörer auflegen

Grundsätzlich rät er, sich am Telefon auf keinerlei Gespräche über Stromverträge, Tarife und Ähnliches einzulassen und niemals persönliche Daten anzugeben. Betroffene sollten die Anrufer nach ihrem Namen fragen. Oft würden diese dann bereits aufgeben und den Hörer aufwerfen. Wenn nicht, sollte der Name des Gegenübers notiert werden. „Und dann legen Sie am besten sofort selber auf.“ Die Kraftwerke Haag, die 15.000 Stromkunden versorgen, könnten den Anrufer und den möglichen Lieferanten, der dahinter stecke, recherchieren und auf das geschäftsschädigende Vorgehen aufmerksam machen sowie mit rechtlichen Schritten drohen.

Das Haager Energieunternehmen kommuniziert nach seinen Angaben ausschließlich schriftlich per Brief oder Mail mit den Kunden, greife grundsätzlich in Vertragsangelegenheiten nicht zum Telefon.

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