Betrugsmasche erreicht Wasserburger Land
Abzocke in Edeka-Filialen in Amerang und Halfing: Inhaber Helma entsetzt über „Geldwechsel-Trick“
Stephan Helma, Inhaber der beiden Edeka-Filialen in Amerang und Halfing, ist außer sich: Ein Betrüger-Pärchen hat ihn abgezockt. Die Polizei sucht nun nach dem Pärchen und warnt vor ähnlichen Maschen.
+++ Update von Freitag (7. Februar) +++
Amerang/Halfing/Bad Endorf – Der Wechselbetrug in drei Supermärkten der Region konnte durch die Polizeiinspektion Prien aufgeklärt und einem überregional agierenden Täter zugeordnet werden, teilen die Beamten in einer Presseerklärung mit. Der 20-jährige Tatverdächtige dürfte aus Nordrhein-Westfalen stammen und ist bereits einschlägig in Erscheinung getreten, so die Polizei. In den vergangenen Monaten ließ sich seine Spur über Ostbayern bis nach Halfing verfolgen. Der Tatverdächtige sei dabei mindestens zehnmal mit seiner Partnerin mit der bekannten Masche in Erscheinung getreten und sei damit überwiegend in Supermärkten erfolgreich gewesen, teilen die Beamten mit. Die Taten wurden mittlerweile zusammengeführt und über die Polizeiinspektion Prien, unter Einbindung der Staatsanwaltschaft Rosenheim, ein Haftbefehl für den bislang flüchtigen 20-Jährigen beantragt.
++ Artikel vom 6. Februar ++
Amerang/Halfing – Stephan Helma ist außer sich: In zwei seiner Edeka-Filialen waren Betrüger unterwegs. Am Donnerstag (30. Januar) hätten jeweils 400 Euro in den Kassen in den Filialen in Amerang und Halfing gefehlt, berichtet der Inhaber. Laut Helma sei in die Ameranger Filiale ein Pärchen in den Laden gekommen und hätte die Kassiererin gebeten, vier 100-Euro-Scheine zu wechseln. Dabei hätten die beiden auch Fragen zu speziellen Zigaretten gestellt. Bei dieser Aktion habe der Betrug wohl stattgefunden, erklärt es sich Helma. Auch in der Halfinger Filiale hätten 400 Euro in der Kasse gefehlt. Der Inhaber gehe davon aus, dass es sich bei dem Trickbetrug wahrscheinlich um dieselben Täter handele.
Kommt wiederholt vor
Helma hat Anzeige bei der Polizeiinspektion in Prien gestellt, die den Fall bestätigt. Leider würden solche Fälle „immer mal wieder vorkommen“, teilen die Beamten auf Anfrage mit. „In unserem Dienstbereich gab es schon länger keinen sogenannten Geldwechseltrick mehr, aber deutschlandweit kommen sie wiederholt vor, vor allem im städtischen Bereich“, so die Ermittlungsbehörde. Oftmals seien es „reisende Täter“, die wiederkehrend die gleichen Geschäfte „abgrasen“ würden. Nach dem Vorfall habe die Polizei das Videomaterial gesichtet. „Die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir die beiden Betrüger finden“, so die Beamten.
Auch im Bereich der Wasserburger Polizei würden diese Geldwechseltricks „weniger vorkommen“, wie Polizeichef, Markus Steinmaßl, auf Anfrage erklärt. Gängiger seien eher sogenannte „Call-Center- oder Enkeltrick-Betrugsmaschen“, weiß er. Wie „die Heuschrecken“ würden die Täter über bestimmte Regionen herfallen, um so „Masse zu machen“, erklärt er. „Die meisten Bürger wissen mittlerweile gut über diese Tricks Bescheid, aber es kommt leider immer wieder vor“, sagt Steinmaßl.
Täterbeschreibung:
Der Täter, der mutmaßlich die Edeka-Filiale um Geld betrogen habe, wird wie folgt beschrieben: südosteuropäisches Aussehen, etwa Mitte 20 Jahre alt, circa 1,70/1,80 Meter groß, schlank, kurze, dunkle Haare. Der junge Mann trug einen Parka mit einem auffällig weißen Schriftzug an der Kapuze. Seine Partnerin wird beschrieben als: sehr schlank, dunkle Haare, hinten zusammengebunden, etwa 20/25 Jahre alt. Sie trug einen hellblauen/grauen Mantel mit auffälligen Pelzbesatz am Kragen und an den Ärmeln.
Beliebte Betrugsmasche
Der Geldwechseltrick ist laut Polizei eine beliebte Betrugsmasche. „Die Täter versuchen, beim Bezahlen eine unübersichtliche Situation zu schaffen, beispielsweise in dem sie kurz nacheinander verschiedene Wechselwünsche äußern oder die Kassiererin oder den Kassierer abzulenken. Das ist für die Täter oft leichter, wenn sie mit mehreren Personen agieren. Schließlich wird unbemerkt in die Kasse gegriffen oder es werden beim Hin- und Hergeben des Geldes einige Scheine zurückbehalten“, teilen die Beamten mit. Die Polizei rät, Geld stets nachzuzählen – auch wenn man es gerade ausgezahlt hat und nur wenige Sekunden später zurücknimmt.