Was mich freut, was mich ärgert
Irritationen um merkwürdige Baustelle in Haag: Sorge um Enkel treibt Oma um
Nach sechs Wochen war das Loch dann doch zu und die Baustelle beseitigt. Aber zuvor bewegte sich hier an der Einmündung Schulstraße zur Rosenberger Straße in Haag lange nichts, was Anwohnerin Edith Wanninger gar nicht gut fand.
Haag – Diese Baustelle sei in Verbindung mit dem dahinter liegenden Zebrastreifen gefährlich, war sie überzeugt. Sie fragte sich, warum das aufgegraben wurde, dann „aber nichts weitergeht“.
An einem Verteilerschrank der Telekom ist ein Loch gegraben worden, darum herum gaben Absperrungen den neuen Verlauf für die Fußgänger über die Straße vor. Daran ist nichts Ungewöhnliches, doch bei hohem Verkehrsaufkommen am Morgen wussten Autofahrer bei Gegenverkehr oft nicht, wo zu halten war, davor, am wenige Meter entfernten Fußgängerüberweg oder sogar an beidem? Als Oma sorgte sich Edith Wanninger dabei um ihre beiden Enkel, die diesen Weg auch nutzen müssen. „Die Autos fahren oft dann weiter“. Hinzu kommt, dass Eltern die ihren Nachwuchs zum nahen Kindergarten bringen und dabei den Fußgängerüberweg nicht benutzen: „Die sind kein Vorbild“, beobachtet sie.
„Ich deck doch mein Dach auch nicht ab, wenn ich das Material noch nicht habe“
Hinzu kommt, „dass sowieso viel zu schnell gefahren wird, am Zebrastreifen halten nicht alle“. Sicherlich gebe es heutzutage Verzögerung, „aber ich deck doch mein Dach auch nicht ab, wenn ich das Material noch nicht habe.“ Sie wünscht sich, dass die Kinder bald wieder auf dem Gehweg gehen können. Lange habe sie überlegt, „ob sie überhaupt was sagen soll“, aber was sie sah, hat ihr keine Ruhe gelassen.
Bei der Gemeinde wusste Martin Kleinle aus dem Bauamt lediglich, dass es eine „Kleinbaugrube“ der Telekom sei. Beschilderungen und die Absicherung der Baustelle entspreche den Vorgaben, versicherte der Fachmann. Was dort gemacht wird und weshalb es Verzögerungen gab, kam erst nach mehrmaligen Nachfragen bei der Telekom und der Baufirma ans Licht und das auch erst an dem Tag, als wieder alles verfüllt war. Ein simpler Glasfaseranschluss war zu verlegen, teilte tags darauf Uwe Enzinger von Berger Netzbau aus Johanniskirchen mit, die Montage sei jetzt erledigt worden. Die wiederholte Nachfrage, warum lange nichts geschah, blieb bis Redaktionsschluss ohne Antwort.