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Steigende Kosten belasten Verbraucher und Produzenten

Butter so teuer wie nie: Warum das kleine Goldstück bis Weihnachten den Höchstpreis erreichen könnte

Der Butterpreis hat mit 2,09 Euro pro 250 Gramm den Höchststand erreicht. Hermann Jäger von den Milchwerken Jäger in Haag erklärt die Gründe.
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Der Butterpreis hat mit 2,09 Euro pro 250 Gramm den Höchststand erreicht. Hermann Jäger von den Milchwerken Jäger in Haag erklärt die Gründe.

Alles wird teurer, vor allem bei den Lebensmitteln ziehen die Preise mächtig an. Warum Hermann Jäger von den Milchwerken Jäger in Haag meint, dass bisher nur „die Spitze des Eisbergs“ erreicht ist und wieso das kleine Goldstück bis Weihnachten den Höchstpreis erreichen könnte.

Haag/Region – Noch nie war sie so teuer: die Butter. Für 250 Gramm des kostbaren Fetts müssen die Verbraucher 2,09 Cent bezahlen, wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) in einer Presseerklärung mitteilt. Doch es ist immer noch kein Ende der Kostenerhöhung in Sicht: „Angesichts der Eckdaten am Milch- und insbesondere am Fettmarkt wird diese Preisanhebung nicht die letzte sein“, warnt der Verband. „Auffallend niedrige Inhaltsstoffe, vor allem beim Fettgehalt, eine insgesamt nur moderate Milchanlieferung auch EU- und weltweit – und jetzt kommen auch noch die nicht absehbaren Auswirkungen der Blauzungen-Krankheit hinzu, die bei einigen Molkereien bereits zu spürbaren Fehlmengen geführt haben. Auch die Kuhschlachtungen haben jüngst merklich angezogen. Dass sich einige Akteure auf der Nachfrageseite bei der Einschätzung der Verfügbarkeit von Rahm etwas verkalkuliert haben, dürfte auch zur aktuellen Überhitzung beitragen“, zählt der VMB als Ursachen auf.

Der Butterpreis hat mit 2,09 Euro pro 250 Gramm den Höchststand erreicht.

Auch Hermann Jäger von den Milchwerken Jäger spricht „nur von der Spitze des Eisbergs“, was die Preissteigerung des kleinen Goldstücks betreffe. „Die Inflation macht sich überall bemerkbar, es ist wirklich extrem“, verdeutlicht der Firmen-Chef. „Die Regierung spricht von einem oder zwei Prozent, es sind aber mindestens zehn“, meint er. Der Basis-Milchpreis liege derzeit bei 50,75 Cent pro Liter, den er an die Landwirte entrichten würde. „Im Sommer waren es rund 40 Cent pro Liter, vor zwei Jahren aber auch schon mal 60 Cent“, sagt Jäger. Der Absatz sei ebenfalls deutlich zurückgegangen, wie die Statistik beweisen würde. „Wir haben zwar selbst noch keinen Rückgang bemerkt, wir liefern aber überwiegend auch nach Italien“, so der Inhaber.

Hermann Jäger – hier mit Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – ist Firmenchef der Milchwerke Jäger in Haag.

Die steigenden Preise für das 250-Gramm-große Fettstück habe viele Ursachen, erklärt Jäger. „Milchpreis, Verpackung, Material“, zählt er auf. „Vor allem aber die Energiekosten, die haben sich vervierfacht“, verdeutlicht er. „Wärme und Strom können wir überwiegend selbst erzeugen, wir sind aber auf Gas angewiesen – und die Kosten dafür sind in die Höhe geschnellt.“ Momentan koste das Stück Butter im Hofladen der Milchwerke Jäger 1,99 Euro. „Wir haben im September nochmal um zehn Cent von 1,89 auf 1,99 Euro erhöhen müssen. Im Sommer lag der Preis noch bei 1,59 Euro.“

Das Statistische Bundesamt führt unter „auffälligen Preisveränderungen im August 2024“ ebenfalls den Butterpreis auf, der gegenüber dem Vorjahresmonat um über 25 Prozent angestiegen sei. Das bestätigt die Online-Plattform „Statista“. Im August habe der Verbraucherpreisindex für Butter bei 141,4 Punkten (Referenzjahr 2020 = 100) gelegen. „Daraus ist abzuleiten, dass die Kosten dafür seit dem Jahr 2020 um 41,4 Prozent gestiegen sind. Im Jahr 2024 ließ sich insgesamt wieder ein Preisanstieg beobachten“, so die Online-Plattform. Gründe hierfür seien unter anderem ein geringerer Fettanteil von Milch sowie die rückläufige Anzahl der Milchkühe.

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Butterpreises.

Weitere Preiserhöhungen bis Weihnachten zu erwarten

Auch Hermann Jäger gehe davon aus, dass „das Preisniveau weiterhin so bleiben wird, eher noch steigen“, vermutet er. So könnte der Verband der Milcherzeuger mit seiner Einschätzung richtig liegen, dass die Kostenanhebung für Butter nicht die letzte sein wird. Das kleine Goldstück könnte bis Weihnachten also das teuerste sein, das es je gab.

Aufschläge beim Milchpreis im August

„Nachdem im Juli die bayerischen Milchpreise bereits zu einem festeren Preistrend angesetzt haben, erhöhten im August vermehrt bayerische Molkereien die Auszahlungsleistung“, teilt der Bayerische Milcherzeugerverband (VMB) in einer Presserklärung mit. Insbesondere in Nieder- und Oberbayern sowie in Schwaben seien die Anhebungen der Kosten am deutlichsten ausgeprägt. Im bayerischen Mittel habe sich der Milchpreis laut Berechnungen des Verbands auf 48,4 Cent pro Kilogramm Milch erhöht, ein leichtes Plus von 0,4 Cent. „Die Auszahlungspreise von vor zwölf Monaten werden um gut drei Cent pro Kilogramm Milch übertroffen“, so der VBM.

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