Krankenhaus-Fürsprecher bei Max Heimerl
Gelingt die Rettung der Haager Klinik? Das sagt der Landrat
1.825 Zettel mit einem Wunsch: Das Haager Krankenhaus soll wieder öffnen. Gibt es eine Zukunft? Landrat Max Heimerl nimmt aus Anlass des Besuchs einer Delegation aus Haag gegenüber der Wasserburger Zeitung Stellung.
Haag - Wie geht es weiter mit der derzeit geschlossenen Haager InnKlinik? In der nächsten Woche soll ein Konzept zur Zukunft des Standorts vorgestellt werden, versprach Landrat Max Heimerl bei der Übergabe der 1.825 Wunschzettel, auf denen Bürgerinnen und Bürger aus dem Haager Land ihre Forderung nach einer Wiedereröffnung zum Ausdruck gebracht hatten.
Eine Delegation der Aktion übergab Heimerl die Wunschzettel - der Nikolaus in Person des Haager Gemeinderats Hermann Jäger (PWG) überreichte den Sack mit den Forderungen im Foyer des Landratsamtes. Die Haager Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) betonte nach Angaben der Initiatoren beim Treffen mit dem Landrat, dass die Wünsche der Bevölkerung im angekündigten Konzept berücksichtigt werden sollten. Die Haager Gemeinderätin Eva Rehbein (SPD), eine der Initiatorinnen der Wunschzettel-Aktion, berichtete, es habe keinen Standbesucher auf dem Haager Christkindlmarkt gegeben, der den Abzug des Krankenhaus-Personals von heute auf morgen gutgeheißen habe. Rehbein erklärte dem Landrat. „Alle machen sich sehr viele Gedanken, ob die Mitarbeiter wirklich wieder nach Haag kommen.“ Dass der Erhalt der rund 200 Arbeitsplätze für den westlichen Landkreis besonders wichtig sei, betonte auch der Bürgermeister aus Maitenbeth Thomas Stark.
„Standort Haag muss zukunftsfähig gemacht werden“
„Ich kann die Sorgen und die Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger in Haag verstehen. Ein Krankenhaus und die medizinische Versorgung sind grundsätzliche Fragen der Daseinsvorsorge, die uns alle gleichermaßen betreffen und berühren“, erklärt Landrat Max Heimerl. „Das Innklinikum insgesamt und ganz akut der Standort Haag müssen zukunftsfähig gemacht werden. Daran arbeiten wir seit einigen Wochen mit Hochdruck.“
„InnKlinikum im Spannungsfeld“
Gleichzeitig befände sich das InnKlinikum „in einem Spannungsfeld zwischen den Reformansätzen unseres Bundesgesundheitsministers, der existenziellen Notlage der Krankenhäuser und den Wünschen der Bürgerinnen und Bürgern nach einer wohnortnahen Versorgung“. „Der Klinikstandort Haag stand jedoch zu keinem Zeitpunkt in Frage. Wir werden in der kommenden Woche ein Zukunftskonzept vorstellen, mit dem wir ab Februar in Haag beginnen“, verspricht Heimerl. „Wir müssen diese Situation nun als unsere gemeinsame Chance und unseren gemeinsamen Weg begreifen“, appelliert er.
Den Verweis auf die geplante Klinikreform von Lauterbach konnte Rehbein laut Mitteilung der Haager Delegation nicht nachvollziehen. „Die Schließung des Haager Krankenhauses kann nichts mit der geplanten Reform zu tun haben. Das Personal wurde schon Anfang beziehungsweise Mitte Oktober abgezogen, die geplante Krankenhaus-Reform jedoch wurde erst kürzlich der Öffentlichkeit vorgelegt“, so die Fürsprecherin des Krankenhaus-Standorts. Heimerl warb um Verständnis für die Vorgehensweise. Die Patientenversorgung in Mühldorf hätte ohne das Haager Klinikpersonal nicht aufrecht erhalten werden können, betonte er laut den Initiatoren der Wunschzettel-Aktion.
Egon Barlag, zweiter Vorsitzender des Krankenhaus-Fördervereins, der auch als FWG-Gemeinderat in Haag und als Mitglied der WGW im Landkreis Mühldorf fungiert, erinnerte daran, dass schon früher erfolgreich um den Erhalt des Haager Krankenhauses gekämpft worden sei. Schon mehrfach hätten die Fürsprecher des Standorts mit der Setzung von fachlichen Schwerpunkten bei der medizinischen Versorgung überzeugt. Nun werde gespannt auf die angekündigte Bekanntgabe des Konzepts zur Zukunft des Krankenhaus-Standorts gewartet.